24.02.2005 Interview mit Uwe Sokolowski (Spieler Kickers Emden) von Alexander Eßer
hafo.de: Herr Sokolowski, gestern haben Sie mit Kickers Emden die Tabellenführung mit dem 0:1 gegen Hannover 96 verpasst. Ein kurzes Wort dazu! Uwe Sokolowski: Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel. Wir waren einmal unkonzentriert und das hat Hannover ausgenutzt. Bei uns fehlte am Ende auch ein wenig die Kraft. Die Siege gegen Meppen und Nordhorn haben ganz schön Energie gekostet.
hafo.de: Sie können sich ja sicherlich vorstellen, warum wir miteinander reden. Am Wochenende steht die Rückkehr, soweit gespielt werden kann, an ihre alte Wirkungsstätte an. Freuen sie sich auf das Gastspiel in Altona? Und wie! Ich habe vier Jahre beim AFC gespielt, das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich. Ich habe immer vor allem die Heimspiele genossen. An der Griegstraße herrschte immer eine ganz spezielle Atmosphäre.
hafo.de: Sie sind jetzt nach Emden gezogen. Fußballerisch eine ganz andere Welt? Das kann man schon sagen. Wir trainieren sechs Mal die Woche. Aber das wollte ich auch. Ich wollte mich nicht nur taktisch und spielerisch weiterentwickeln, sondern auch kräftemäßig.
hafo.de: Wie sieht es mit dem Umfeld aus? Hier hat der Verein einen ganz anderen Stellenwert. Es gibt hier eben fast nur im Fußball Kickers Emden, das ist in Hamburg natürlich ganz anders. Im Verein selber ist alles professioneller.
hafo.de: Und außerhalb des Fußballs? Emden ist eben eher eine Kleinstadt im Vergleich zu Hamburg. Hier ist natürlich auch nicht so viel los. Zwei, drei Szene-Sachen, das war’s. So hat man mehr Zeit, um sich auf den Fußball zu konzentrieren. Deswegen habe ich auch den Schritt nach Emden gewagt.
hafo.de: Kann man in Emden vom Fußball leben? Ja, natürlich.
hafo.de: So natürlich ist das nicht. In Hamburg ist das eigentlich kaum möglich. Ja, das ist richtig. Hier ist das alles etwas anders. Man hat hier mehr Möglichkeiten mit den Sponsorn, da sich halt alles auf Kickers Emden konzentriert.
hafo.de: Ist Emden ihre letzte Möglichkeit, um irgendwie in den Profi- oder Halbprofi-Fußball (Regionalliga) hereinzukommen? Ich weiß nicht. Ich bin 23 Jahre alt, da ist das vielleicht nicht die allerletzte Chance. Aber klar, die Zeit wird nicht mehr. Und mit zunehmendem Alter gibt es auch nur noch wenige Ausnahmen, die es dann geschafft haben. Umso schöner wäre der Aufstieg mit Emden.
hafo.de: Wie ist es, unter Fascher zu trainieren? Alles kein Problem. Fascher kann das Sportliche und das Private sehr gut trennen, er ist ein Super-Typ. Natürlich lernt man die andere Seite kennen, wenn wir verloren haben. Zum Glück war das bisher nicht so oft.
hafo.de: Sie haben letztes Jahr in Duisburg, Karlsruhe und Feucht ein Probetraining jeweils absolviert. Warum klappte es nicht? In Duisburg war ich einen Tag, das war zu wenig. In Karlsruhe wäre ich zu den Amateuren in die Oberliga gewechselt, mit der Zusage mal bei den Profis trainieren zu können. Aber so dumm bin ich auch nicht. Mit der Aussage ködern die Profis die Amateur-Spieler, meistens passiert dann aber nichts. Und in Feucht war es nicht klar, ob der SC in der Regionalliga bleibt. Und deswegen bin ich mit Fascher nach Emden gegangen, da ist kein Unterschied.
hafo.de: Zum Schluss, was tippen Sie für die Partie am Sonntag? Es wird schwierig, Altona ist spielstark. Aber wir müssen uns rehabilitieren für die Hannover-Pleite. Wir gewinnen mit 3:0.
hafo.de: Mit einem Tor von Sokolowski? Eins würde ich gerne machen.
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