14.09.2005 Interview mit Peter Martens (Trainer Barmbek-Uhlenhorst) von Birger Hamann
hafo.de: Nach fünf Spieltagen rangiert BU mit nur fünf Punkten auf Tabellenplatz 14. Wie ist Ihre Gemütslage, Herr Martens? Peter Martens: Wegen des Tabellenplatzes? Darum mache ich mir keine Sorgen.
Und wegen der bisher erreichten Punktzahl? Da bin ich natürlich nicht zufrieden. Fünf Punkte aus fünf Spielen sind einfach zu wenig, das haben wir uns anders vorgestellt.
Hatten Sie wegen des schweren Auftaktprogramms mit Spielen gegen den VfL Pinneberg, den SC Concordia und den VfL 93 nicht auch Niederlagen einkalkuliert? Nein, hatte ich nicht. Unabhängig vom Gegner wollen wir jedes Spiel gewinnen, das ist unser Anspruch. Der Spielplan ist dabei nicht entscheidend, alles hängt von uns selbst ab.
Wo liegen denn dann die Gründe für den missglückten Start, wenn nicht bei den gegnerischen Teams? Da gibt es mehrere. Zunächst einmal habe ich die Viererkette eingeführt…
…mit der Sie auch bereits zehn Gegentreffer hinnehmen mussten. Dafür ist aber nicht die Umstellung in der Abwehr verantwortlich. Nur zwei der zehn Gegentore sind auf Fehler der Verteidigung zurück zu führen. Natürlich braucht es Zeit, um diese neue Abwehrformation zu automatisieren. Aber das ist nicht der einzige Grund für die Punktverluste, da steckt mehr hinter.
Zum Beispiel? Meine Mannschaft muss sich erst mal wieder daran gewöhnen, stets der Favorit zu sein. In der Oberliga waren wir oft Außenseiter, haben auf Konter gespielt. Nun müssen wir wieder dominanter werden, das Spiel machen. Es ist zwar nicht so, dass mein Team das nicht beherrscht. Aber es ist doch eine Umstellung.
Wo hat Ihre Mannschaft Punkte gelassen, denen Sie nachtrauern? Das 1:1-Unentschieden in Pinneberg war ebenso unnötig, wie die 0:1-Niederlage bei Cordi. Beide Male sind wir einen Moment unkonzentriert und fangen entscheidende Gegentore.
Uncleverness können Sie bei einem Oberliga-Absteiger aber wohl kaum gelten lassen! Natürlich nicht, unclever ist auch der falsche Ausdruck. Unglücklich trifft es im Moment wohl etwas besser, weil wir für jeden unserer Fehler derzeit knallhart bestraft werden.
Am vergangenen Wochenende konnte Ihr Team beim 3:3 gegen den VfL 93 sowohl eine 2:0- als auch eine 3:1-Führung nicht über die Zeit bringen… …und genau das ist es, was ich meine. Wir waren 90 Minuten die tonangebende Mannschaft, erarbeiten uns viele Torchancen, lassen hinten nur eine Handvoll Gelegenheiten des Gegners zu und stehen am Ende trotzdem nur mit einem Punkt da.
Also doch unclever? Nein, das ist es nicht. Zu Saisonbeginn fehlt halt ein wenig das Glück, mehr nicht. Durch den Start lasse ich mich auch nicht verrückt machen, es sind erst fünf von 34 Spieltagen absolviert.
Der Wiederaufstieg ist demnach weiterhin das Ziel? Selbstverständlich. Ich kann das doch nicht vor Saisonbeginn herausposaunen und nach fünf Spielen wieder einen Rückzieher machen. Nein, nein, wir wollen nach wie vor Meister werden. Rang 14 für uns ist nur eine Momentaufnahme.
Was denken Sie noch beim Blick auf die derzeitige Tabelle? Dass Buxtehude überraschend stark gestartet ist.
Mit denen hatten Sie sich in der Spielzeit 2003/2004 einen harten Fight um die Verbandsliga-Meisterschaft geliefert. Das wird aber dieses Mal nicht wieder passieren. Nicht weil der BSV zu schwach dafür wäre, sondern weil es in dieser Saison einfach sehr viele gute Teams gibt. Es wird zum Ende hin keinen Zweikampf an der Tabellenspitze, ganz gleich mit welchen Mannschaften, geben, sondern sehr viel enger werden.
Wenn erwarten Sie denn am Ende ganz oben? Schwer zu sagen, viele Teams haben das Potential, oben mitzumischen. Ich weiß nur, dass BU auf jeden Fall dabei sein wird!
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