16.09.2004 Interview mit Timur Pinar (Stürmer VfL 93) von Alexander Eßer
Neu beim VfL 93:
Timur Pinar
hafo.de: Herr Pinar, nur ein Sieg aus vier Spielen, der Fehlstart ist perfekt. Hatten Sie das erwartet? Timur Pinar: Vielleicht in dieser Art und Weise nicht, aber ganz unerwartet kommt es für mich nicht. Der Kader ist neu zusammengestellt wurden. Da greift noch nicht ein Rädchen in das andere. Es war ein wenig vorauszusehen, die gewohnten Anlaufschwierigkeiten halt.
hafo.de: Aber muss man von so einem gut bestückten Kader nicht mehr verlangen? Wir sind nicht diese Star-Truppe, für die uns jeder hält. Ich hatte schon vor der Saison gesagt, dass wir zwischen Platz fünf und acht einlaufen werden.
hafo.de: Manch Betrachter zieht den Vergleich zwischen dem VfL und Real Madrid. Hauptsache „Stars“ für den Angriff, die Defensive ist nicht so wichtig. Stimmt der Eindruck? Man kann von außen vielleicht den Eindruck bekommen. Aber die gesamte Mannschaft steht noch nicht so kompakt. Auch wenn es sich blöd anhört, vorne beginnt schon die Abwehrarbeit. Wenn die Rückwärtsbewegung nicht klappt, sieht jede Defensive alt aus. Aber nächste Woche stößt mit Jekabsons ein weiterer Verteidiger zu uns, er wird uns weiterbringen und wir werden kompakter agieren.
hafo.de: In der letzten Begegnung musste der VfL eine 1:4-Pleite beim SC Condor, Ihren alter Verein, hinnehmen. Wie sehr wurmt Sie das? Natürlich ist das nicht schön. Und man musste sich auch einige Sprüche anhören. Auch ihr von „hafo.de“ habt draufgehauen mit der Überschrift „Wer ist schon Pinar?“. Aber da muss man durch. Von Condor-Seite kam eigentlich nicht soviel, wir sind ja auch nicht im Streit auseinander gegangen. Beim 1:4 hat man aber gesehen, dass der SC eine homogene Mannschaft besitzt und uns noch die Eingespieltheit fehlt.
hafo.de: Sie waren letzte Saison schwer am Oberschenkel verletzt und meinten, es werde nie mehr so werden, wie es vorher war. Ist dem so? Das stimmt. Die 100 Prozent sind es nicht mehr. Ich kriege vielleicht noch 85 bis 90 Prozent hin. Allerdings habe ich das Kicken nicht verlernt und werde mich nicht in mein Schicksal ergeben. Ich will noch weiterspielen.
hafo.de: Woran merkt man den Verlust von den zehn Prozent? Fast an allem. Beim Antritt, bei der Endgeschwindigkeit, bei der Power beim Schuss. Überall fehlt ein wenig, aber es ist schon okay.
hafo.de: Der VfL 93 hat eine stark besetzte Offensive mit den Neuzugängen Koch und Pinar und dem Torschützenkönig Maxhuni. Aber selbst dort klappt es bisher nicht wie gewünscht. Marcinkiewicz darf man nicht vergessen. Nein, es ist richtig, auch vorne hapert es noch. Wir haben unser Potential noch nicht ausgeschöpft.
hafo.de: Auch sie haben noch nicht getroffen. Woran liegt das? Wir haben unter anderem die beiden Heimspiele mit drei Spitzen gespielt. Das liegt mir nicht so. Ich brauche Raum, muss meinen Antritt ausspielen können. Bei drei Spitzen ist es zu eng. Zudem fehlt dann ein Mann im Mittelfeld und wir stehen nicht mehr so kompakt. Vielleicht sollten wir mit zwei Spitzen spielen. Ich betone aber, dass ich kein Problem habe, dann auch mal auf der Bank zu sitzen, wenn zwei andere besser sind. Es sind ja alles gute Stürmer.
hafo.de: Ist eigentlich Maxhuni wieder da? Er war ja kurzzeitig verreist. Er war Montag beim Training.
hafo.de: Spielt er am Wochenende? Das entscheidet der Trainer.
hafo.de: Ist es noch ruhig in der Mannschaft? Mit dem Start kann doch bisher niemand zufrieden sein. Die Stimmung ist klasse. Wir bleiben alle ruhig, zudem ja ein paar erfahrene Spieler bei uns im Kader stehen. Letzte Woche hatten wir unsere Einstandsfeier. So etwas habe ich noch nicht erlebt im positiven Sinne, auch nicht in den Jahren bei Condor. Wir verstehen uns prächtig. Kein Problem.
hafo.de: Am Wochenende wartet Billstedt. Kommt jetzt die Wende? Sie sollte. Nichts gegen Billstedt, aber jetzt müssen wir langsam eine Serie starten. Ich bin überzeugt, dass wir das auch hinbekommen.
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