01.04.2005 Interview mit Richard Peper (Manager SV Halstenbek-Rellingen) von Alexander Eßer
hafo.de: Herr Peper, Hand auf’s Herz! Hätten Sie damit gerechnet, dass HR im April durchaus Chancen hat, Meister zu werden? Richard Peper: Ganz ehrlich? Eigentlich nicht. Ich wusste zwar, dass wir nach dem Fehlstart noch die Kurve kriegen, aber so konnte sich das ja keiner vorstellen!
hafo.de: Dreizehn Spiele ist HR in der Liga ungeschlagen, dazu noch das Erreichen des Halbfinales im Oddset-Pokal. Wird Ihnen das nicht langsam unheimlich? Irgendwie schon, aber es ist doch schön. Wir wissen natürlich auch, dass wir irgendwann mal wieder fällig sind. Manche im Umfeld meinen schon an diesem Wochenende bei HEBC. Wir wollen zumindest unseren Lauf so weit wie möglich in die Länge ziehen.
hafo.de: Wie kam die Mannschaft überhaupt wieder in die Erfolgsspur? Schließlich gab es auch die historische 0:10-Pleite in Lurup! Der Trainer hat seinen Stiefel durchgezogen und nur etwas in der Ansprache vor den Spielen geändert. Wir waren halt zu Anfang noch keine Mannschaft gewesen, da wir große Teile des Teams verändern mussten. Wir haben acht Stammspieler verloren, das steckt man von heute auf morgen nicht weg.
hafo.de: War das 0:10 die Wende? Zwar nicht gleich, aber irgendwie schon. Entweder eine Mannschaft zerbricht an so einer Niederlage oder es schweißt sie zusammen. Letzteres ist bei uns passiert.
hafo.de: Sie scheinen mit Trainer Oliver Berndt ein sehr gutes Verhältnis zu haben. Wäre es dem nicht so, hätte er ansonsten zu Beginn der Spielzeit Probleme bekommen? Beim 0:2 gegen Schnelsen am dritten Spieltag kamen schon die Ersten auf mich zu und meinten, über den Trainer reden zu müssen. Das kam aber gar nicht in Frage. Wenn er entlassen worden wäre, hätte ich auch meinen Hut genommen. Oliver ist genau der Richtige für den Job bei HR. Er bringt neben dem Fachlichen auch eine menschliche Komponente mit, die dazu geführt hat, dass eine richtige Truppe auf dem Platz steht. Er hat bei persönlichen Problemen mancher Spieler geholfen und das kommt natürlich gut an. Von mir aus kann er lebenslang bei uns Trainer sein.
hafo.de: Kann HR Meister werden? Wenn alles perfekt läuft, haben wir eine Möglichkeit. Man muss schon sehr viel Glück haben in dieser Saison. Oben ist es doch noch sehr eng geworden.
hafo.de: Aber zumindest die Nummer eins im Kreis Pinneberg wird Halstenbek zu 99 Prozent werden. Wichtig oder egal? So wichtig ist es nicht, denn von uns kam ja nie der Spruch, dass wir die Nummer eins sind oder werden wollen. Es ist ziemlich egal, obwohl es auch ein wenig Spaß macht, ganz oben im Kreis zu sein.
hafo.de: Was passiert eigentlich, wenn HR wirklich Meister wird? Geht’s dann in die Oberliga? Das entscheidet die Mannschaft. Ich habe mich auch schon bei Barmbeks Manager Volker Brumm erkundigt, wie es zu schaffen ist, mit einem kleinen Etat in die Oberliga zu gehen. In der Mannschaft gibt es zwei, drei Stimmen, die gegen die langen Fahrten wären. Der Großteil würde dieses Abenteuer aber angehen.
hafo.de: Was ist noch an Neuzugängen für die neue Saison geplant? Das hängt natürlich von der Liga-Zugehörigkeit ab. Sollten wir wirklich in der Oberliga spielen, müssten wir noch zwei gestandene Spieler dazuholen. Wenn es die Verbandsliga sein sollte, bräuchten wir auf jeden Fall einen Ersatz für Nico Bösch, der für ein Jahr nach Spanien geht. Und wir müssen uns auch Gedanken über eine Alternative für Bressem machen. 30 Spiele wird er wohl nicht mehr machen können.
hafo.de: Letzte Frage. Im Halbfinale des Pokals sollte es schon St. Pauli sein, oder? Richtig. Dann würden wir an unsere Grenze mit den Zuschauern stoßen. Knapp 2000 Zuschauer passen bei uns auf die Anlage. Das wäre schon ein tolles Ding.
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