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31.10.2004
Kein "Doll-Effekt" in Rugenbergen von


präsentiert:


Niendorfer TSV – SV Rugenbergen 2:1 (1:0)

Niendorfer TSV: Tholen – Scholz – Nezel, Gehrke – Fienup, B. Holm, Prange, Koberger (66. Semtner) – Großkopf – Heick, Wittiber
SV Rugenbergen: Domnick – Palapies – Bödeker, Meyer – Dierksen (68. Obe), Spremberg, Lerch (78. Scharnberg), Helmchen (63. Drews), Möller – Wurzer, Nickel
Tore: 1:0 Wittiber (32.), 2:0 Heick (52.), 2:1 Nickel (84.)
Schiedsrichter: Eschner
Zuschauer: 180
Beste Spieler: Wittiber, Scholz – Domnick, Drews

Sie waren vorgewarnt. Zwei Wochen war es her, dass die Niendorfer gegen den VfL 93 mit 2:5 untergingen. Holger Zippel feierte damals seinen erfolgreichen Einstand als neuer Trainer der Winterhuder Jungs. Und nun kam Rugenbergen und der Tabellenletzte hatte in dieser Woche ebenfalls die verantwortliche Person im sportlichen Bereich gewechselt. Thomas Buchauer musste nach der 1:6-Klatsche gegen Halstenbek-Rellingen – HR hatte auch Wasielke beim VfL 93 den Job gekostet – seinen Spind räumen und wurde von Peter Pietrusska ersetzt. Also wieder sehr motivierte Spieler, die es ihrem neuen Coach zeigen wollten. Keine guten Vorzeichen für die Platzherren.

Doch dieses Mal wurden die Niendorfer nicht auseinander genommen. Sie erarbeiteten sich drei Punkte, die nach den Pleiten der letzten Wochen, neun Gegentore in zwei Spielen, auch bitter nötig gewesen waren. Dass der Sieg nochmals in Gefahr geriet, sollte aber nachdenklich stimmen. Rugenbergen präsentierte sich über 84 Minuten gesehen durchweg harmlos und uninspiriert. Man konnte dem Schlusslicht fehlende Kampfeslust nicht vorwerfen, doch waren die Möglichkeiten im Offensivspiel arg begrenzt. Es war deutlich zu sehen, warum die SVR das Tabellenende ziert und von dort wohl schwer wegkommen wird. So lange es vorne keine Entlastung gibt, kommt die Abwehr unter Druck und Fehler sind die Folge. Dies ist keine neue Weisheit, sie findet Woche für Woche auf verschiedensten Fußballplätzen der Republik ihre Bestätigung. So auch in Niendorf. Der NTSV war die bestimmende Mannschaft im ersten Durchgang, ohne sich großartig Torchancen erspielen zu können. Aber die Beschäftigungsmaßnahmen für die SVR-Abwehr zeigten ihre Wirkung. Libero Palapies patzte nach etwas über einer halben Stunde dermaßen, dass Niendorfs Wittiber seinen dritten Treffer der Saison bejubeln konnte.
Kämpferisch topp,
wurde mit dem 1:0 belohnt:
NTSV-Stürmer Carsten Wittiber


Auch kurz nach der Halbzeit gönnte sich die Defensive der Gäste einen Tiefschlaf, als Heick eine Einzelleistung mit einem satten Schuss zum 2:0 krönte. In der Folgezeit war es alleine Torwart Domnick zu verdanken, dass Rugenbergen nicht schlimmer unter die Räder kam. Mehrmalig tauchten Wittiber und Co. vor seiner Nase auf und sorgten für Arbeit. Absoluter Höhepunkt der Nachlässigkeiten in der Chancenverwertung war die 76. Minute. Großkopfs Schuss konnte Domnick mit dem Einsatz seiner Fingerspitzen an den Pfosten lenken, Wittiber rauschte heran, aber Domnick hielt auch den Nachschuss. Wittiber bekam jedoch nochmals die Chance und knallte das Spielgerät im zweiten Versuch gen grauen Himmel. Domnick reckte die Faust nach oben, als wollte er signalisieren, dass es jetzt losgehe.

Seine Vorderleute hielten sich auch daran. Vor allem der eingewechselte Drews machte auf der linken Seite Dampf und bediente mustergültig Stürmer Nickel, der die Reingabe zum Anschlusstreffer verwerten konnte. Es war erst die zweite Torchance des Letzten, Sprembergs Kopfball wurde zuvor von der Linie gerettet (50.). Nach dem 1:2 begann das bekannte Spiel. Die führende Mannschaft bekam es mit den Nerven zu tun und der Gegner witterte Morgenluft. Und so avancierte NTSV-Torwart Tholen sogar ein wenig zum Matchwinner, da er noch gegen Drews (87.) und den kleinen Wurzer (90.) retten konnte. Ein Schuss von Möller landete zudem am Außennetz (89.). Für große Jubelarien reichte es bei den Niendorfern nach dem Schlusspfiff jedoch nicht mehr. Die verlorenen Kräfte auf dem tiefen Boden mögen einerseits daran Schuld gewesen sein. Andererseits mischten sich wohl auch Wut über das Auslassen bester Gelegenheiten zusammen mit dem Schrecken über die letzten Minuten, als der Sieg beinahe noch aus den Händen geglitten wäre. Ob Rugenbergen durch den Trainerwechsel neuen Schub bekommen hat, lässt sich schwer sagen. Ein „Doll“-Effekt wie beim HSV war zumindest nicht zu beobachten.



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