Exakt 253 Minuten benötigte der VfL Pinneberg, um sein erstes Heimtor zu erzielen. Aber es langte auch im dritten Heimspiel nicht zum ersten Erfolg im eigenen Stadion. Nach dem 6:0-Kantersieg in Elmshorn, präsentierte sich die Bliemeister-Elf beim 1:2 gegen das bisherige Schlusslicht aus Heide, insbesondere vor der Pause viel zu überheblich. Dabei hätte es bereits nach 11 Sekunden (!) 1:0 für die Gastgeber heißen müssen, doch VfL-Angreifer Robert Bankowski vermochte seine klare Tormöglichkeit nicht zu nutzen. Die Dithmarscher Gäste erholten sich schnell von der Schrecksunde und boten den überraschten Zuschauern zeitweise Konterfußball der feineren Sorte. Die von Libero Kosmin sicher geführte Abwehr stand hervorragend und im Mittelfeld bekamen die Hausherren den agilen und technisch versierten Matthiesen sowie dessen Offensivkollegen Müller und Platzbecker nie wirklich in den Griff. Folgerichtig nutzte der „kleine“ HSV bereits in der 7. Minute einen schulmäßigen Konter, um durch Platzbecker in Führung zu gehen. Das Heider Spiel wurde dadurch noch sicherer, während der VfL Pinneberg durch zeitweise katastrophales Zweikampfverhalten sich von einer Verlegenheit in die nächste stürzte. So dauerte es nur bis zur 21. Minute, ehe Möller eine Jarchow-Flanke zum hochverdienten 0:2 in die VfL-Maschen setzte. Sechs Minuten später war es dann wiederum Bankowski, der den Anschlusstreffer für den VfL auf dem Schuh hatte, jedoch am glänzend reagierenden Heider Keeper Dau scheiterte. In der Folgezeit düpierte Heides-Sturmsolist Platzbecker gleich mehrfach die Pinneberger Abwehrreihe, fand jedoch in VfL-Keeper Barth seinen Meister. Ein gewisses Bemühen um Resultatsverbesserung war dem VfL nach der Pause nicht abzusprechen, doch allzu halbherzig agierten die Bliemeister-Mannen über weite Strecken. Zwar dominierten die Hausherren quasi die gesamte zweite Spielhälfte, klare Chancen allerdings blieben Mangelware. Lediglich ein direkt verwandelter, sehenswerter Freistoß des noch besten Pinnebergers, Markus Schwoy, sorgte in der 73. Minute für den Anschlusstreffer. Zu mehr langte es nicht und hätte Heides auffälligster Akteur, Ole Matthiesen, in der 86. und 87. Minute seine Chancen verwertet, der VfL hätte sich über ein Debakel nicht mal beschweren können!
Stimmen:
Sven de Vries (Trainer Heider SV): Unser Rezept war heute, mit langen Bällen unsere einzige Spitze zu bedienen und ich finde, das hat ganz besonders vor der Pause hervorragend geklappt. Im zweiten Abschnitt fehlte es immer noch an Stabilität, aber uns fehlen auch immer noch fünf Stammkräfte. Ich glaube wir haben heute glücklich und auch ein kleines bisschen verdient gewonnen.
Thomas Bliemeister (Trainer VfL Pinneberg): Mein Glückwunsch gilt dem Heider SV, der das Spiel hochverdient gewonnen hat. Wir haben alle Fehler gemacht, die wir nach dem 6:0 in Elmshorn vermeiden wollten. Die Mannschaft hat keine Zweikämpfe angenommen, kein Durchsetzungsvermögen an den Tag gelegt und mich auch läuferisch total enttäuscht. Ohne zu laufen und zu kämpfen kann man nun mal auch gegen Heide nicht gewinnen. Meine Spieler dachten wohl, das wäre ein Selbstgänger... . Von Spielern wie Rückert, Scxhwoy und Gregori muss ich einfach erwarten, dass die Ärmel hochgekrempelt werden und Flagge gezeigt wird. Das war alles eine Riesenenttäuschung für mich.
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