14.11.2004 Barsbüttel beweist erneut Auswärtsstärke von Peter Strahl
präsentiert:
TuS Germania Schnelsen – Barsbütteler SV 2:3 (1:0)
TuS Germania Schnelsen: Ludewig – Lüders, Heine, Hardekopf, Engl – Thorsten Wolf (ab 70. Mattheides), Rädel, Krohn, Koch – Oliver Wolf, Steinberg Barsbütteler SV: Sävke – Werwath (ab 85. Trama), Sterczyk, Huremovic, Maric – Bahrami, Thoele (ab 71. Brüning), Bezbradica (ab 46. Krogmann), Pries – Gottschling, Carl Tore: 1:0 Steinberg (18.), 1:1 Carl (50.), 1:2 Bahrami (52.), 1:3 Werwath (60.). 2:3 Hardekopf (90 +4) Schiedsrichter: Kleenlof (ASC Estebrügge) Beste Spieler: Hardekopf, Rädel – Sävke, Huremovic Zuschauer: 69 (gezählte)
Darüber, wie die gute Tabellenposition der Schnelsener zustande gekommen ist, wurde an dieser Stelle bereits vor einer Woche ausführlich referiert. 15 Punkte gegen das Schluss-Quintett der Verbandsligatabelle haben maßgeblich dazu beigetragen. Nun musste sich also, wie das Schicksal oder der Ansetzungsplan so spielen, mit dem Barsbütteler SV der Sechstletzte auf den Weg quer durch die große Welt in Hamburgs Nord-Westen begeben. Doch es wird Trainerfuchs Holger Menzel und seinen Spielern nicht entgangen sein, dass ihre Besucher nach einem Sieg in Pinneberg und drei Toren gegen Spitzenreiter Lurup zu mehr fähig sein könnten, als es ihr Tabellenrang zum Ausdruck zu bringen scheint.
Schon ziemlich bald wird dem Betrachter dieses Spieles bewusst, warum Punkt- bisweilen auch Pflichtspiele genannt werden. Auf beiden Seiten scheint es an Spielbegeisterung und –witz zu fehlen. Daran ändert sich auch nichts mit dem Schnelsener Führungstreffer nach rund 20 Minuten. Thorsten Wolf flankt auf den sträflich frei stehenden Andreas Steinberg und der hat keine Mühe zum 1:0 zu vollstrecken. Damit scheinen sich die Germanen schon zu Frieden zu geben. Kein Nachsetzen ist zu erkennen, obwohl die Barsbütteler durch den Rückstand irritiert erscheinen. Bemerkenswerte Szenen irgendwelcher Art sind auf dem Notizblock des Berichterstatters nicht zu finden. Die Schnelsener Taktik, wenn es denn eine ist, geht mithin bis zum Pausenpfiff auf.
Dass es nicht so bleibt, dafür sorgen im zweiten Spielabschnitt die ganz in Rot spielenden Gäste. Kaum sind fünf Minuten vergangen, schlägt Simon Gottschling einen hohen Ball vor den Kasten von Florian Ludewig, der wohl der Ansicht zu sein scheint, dass er am Tor vorbeigehen werde. Doch das Spielobjekt tut ihm diesen den Gefallen nicht. Stattdessen prallt es erst an den rechten Pfosten, nimmt danach Weg in Richtung des linken Gestänges, springt von dort genau vor die Füße von Dennis Carl, der sich die Chance nicht entgehen lässt und es dahin befördert, wohin es gehört. Offenbar irritiert durch diesen höchst kuriosen Billard-Treffer müssen die Hausherren nur zwei Minuten später erneut den Weg zur Mittellinie antreten. Bahram Barahmi nutzt eine nur schwache Abwehr von Ludewig zur Führung für seine Farben. „Aller guten Dinge sind drei“ scheint sich nach genau einer Stunde Spielzeit Matthias Werwarth zu sagen. Er zieht ab und Ludewig ist erneut machtlos. Nun fangen die Menzel-Eleven an, sich ihrer Favoritenrolle zu entsinnen, oder aber die torsatten Barsbütteler lassen sie aufkommen. Sei es, wie es sei. Gegen eine sicher stehende Abwehr und einen heute überragenden Schlussmann Tobias Sävke gelingt den Einheimischen rein gar nichts. Bis zur Nachspielzeit, in der nach einem Eckball von Benjamin Koch und einem Zuspiel von Björn Rädel der weit aufgerückte Haudegen Oliver Hardekopf den Anschlusstreffer erzielt. Doch um mehr zu erreichen, dazu ist es jetzt allerdings zu spät.
Tobias Sävke hielt super
Bemerkenswert ansonsten eine Szene in der 78. Minute. Nach einem vermeintlichen Foul an seinem rührigsten Akteur Björn Rädel große Aufregung beim Germanen-Dompteur Holger Menzel in Richtung des Assistenten. Vermutlich, weil es am Königskinderweg keine Tribüne gibt, blieben seine verbalen Attacken, weit außerhalb der Coachingzone, jedoch folgenlos.
Schiedsrichter Kleenlof benachteiligte letztlich keine der beiden Mannschaften.
Punktspiel-Statistik ab 1945 aus der Sicht des Gastgebers: 15 Spiele – 7 Siege – 3 Remis – 5 Niederlagen – 25:17 Tore
Stimmen:
Lutz Göttling (Trainer Barsbütteler SV): In der ersten Halbzeit waren wir nicht auf dem Platz, doch mit dem Spiel meiner Mannschaft im zweiten Spielabschnitt bin ich sehr zufrieden. Sie hat auch heute wieder ihre Auswärtsstärke bewiesen. Bei unserem Tabellenstand muss man berücksichtigen, dass wir noch ein Nachholspiel haben.
Holger Menzel (Trainer TuS Germania Schnelsen): Unverständlich ist mir noch, warum wir uns das Spiel in der zweiten Halbzeit noch derartig aus der Hand haben nehmen lassen. Meinem Torwart will ich keine Vorwürfe machen, schließlich hat er uns eine Woche zuvor den Sieg gerettet. Barsbüttel hat mir in der zweiten Spielhälfte gut gefallen und zählt sicherlich zu den besseren Mannschaften der Liga.
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