07.09.2003 2:4 - Holsteins Zweite rächt die Erste von
FC St.Pauli II – Holstein Kiel II 2:4 (2:1)
FC St.Pauli II: Miethe – Ansorge, Schacht (ab 80. Tuncay), Hempen, Oduro-Opuni – Kara, Melich, Kraszkiewicz (ab 57. Dogan) , Boukantar – Bingana, Akbel (ab 70. Tessen) Holstein Kiel II: Kronenberg – Trulsen, Köpke, Grzegorczgn, Pukaß – Michalski, Lüttmann, Meseberg (ab 79. Uluisih), Bruns – Seidel, Tornieporh (ab 69. Wemmer) Tore: 1:0 Akbel (5.), 2:0 Akbel (41.), 2:1 Seidel (44.), 2:2 Seidel (49.), 2:3 Wemmer (73.), 2:4 Seidel (90.) Gelb-rote Karte: Bingana (47., FC St.Pauli II) Schiedsrichter: Thielert - Buchholz 08 Zuschauer: 450
Hatte die braun-weiße Fangemeinde am Tag zuvor noch einen grandiosen 5:0-Auswärtserfolg der Regionalligamannschaft gefeiert, – was manchem Zuschauer auch deutlich anzusehen war - so rächte der ehemalige St.Paulianer Andre Trulsen mit Kiels zweitem Team die Schmach vom Sonnabend. Er hatte sich auf sein Gastspiel an der Sternschanze so gefreut und hatte nach der 0:5-Klatsche seiner Ersten vom Vortag „bittere Rache“ angekündigt und die nahm der Ex-St.Paulianer auch. Zwar erzielte Truller keinen Treffer, dennoch hielt er in der spielentscheidenden Phase die Kieler Abwehr in altbewährter Manier beisammen.
Yussuf Akbel brachte die Gastgeber nach fünf Minuten in Führung und sogleich forderte das Publikum „Nur noch vier!“... Doch Akbel legte nur noch einmal nach (41.) und St.Pauli wähnte sich bereits auf der Siegerstraße. Das änderte auch nicht der Kieler Anschlusstreffer durch Sören Seidel kurz vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel dann die – auch für beide Trainer entscheidende – Spielsituation, als Bertrand Bingana innerhalb von 10 Sekunden zunächst Gelb und dann Rot sah. Ob es nun Gelb-Rot oder wirklich Rot war, konnte auch nach Spielende nicht abschließend geklärt werden, da das Schiedsrichtergespann die schnelle Abreise bevorzugte, was durchaus verständlich war.
Allzu offensichtlich war Herr Thielert samt seiner Assistenten mit der Begegnung überfordert und bevorteilte die Gäste in jeder strittigen Stituation. FC-Obmann Hermann Klauck wollte sich denn zunächst auch gar nicht beruhigen: „Ich habe mich mehr als drei Jahre zurückgehalten, was Statements zu den Schiri-Leistungen betrifft, aber heute geht das gar nicht!“, schimpfte Klauck über das Ersatz-Gespann, welches erst kurzfristig vom Verband ausgetauscht wurde. „Der soll doch in Buchholz Schafe hüten, - wenn es dort überhaupt welche gibt...“ so die Gute Seele der FC-Amateure. „Das könnt ihr ruhig auch schreiben“, schloss Klauck in Richtung Journalisten.
In der Tat verwunderten die Entscheidungen des Schiedsrichtertrios auch so manchen neutralen Zuschauer. Dennoch sahen die 450 Zuschauer eine weiterhin engagiert aufspielende Bergmann-Elf, die sich in Unterzahl zwar tapfer wehrte, letztendlich aber doch mit 2:4 den Kürzeren zog.
Stimmen:
Andreas Bergmann (FC St.Pauli II): Meine Mannschaft braucht noch etwas Zeit, aber sie wird von Spiel zu Spiel stärker. Zu der Schiedsrichterleistung möchte ich mich nicht mehr äußern, das hat Hermann bereits getan. Dennoch habe auch ich eine Benachteiligung für meine Mannschaft notiert. Doch alles Lamentieren hilft bekanntlich nichts. Wir müssen nun in Wedel punkten, auch wenn ich mein Team nicht unter Druck setzen will.
Volker Manz (Holstein Kiel II): Wir wollten vermeiden in Rückstand zu geraten, doch genau das ist eingetreten. Doch zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt (O-Ton Manz: „Gemeint ist direkt vor dem Seitenwechsel“) haben wir den Anschluss markiert. Das brachte uns wieder ins Spiel, ebenso half uns der Platzverweis. Dennoch Respekt an St.Pauli, das ist eine ganz starke Mannschaft, welche durch den Teamgeist lebt. Hier wäre ich gerne Trainer!
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