Es kommt selten vor, dass gleich beide Trainer (Stimmen siehe unten) mit den Darbietungen ihrer Teams einverstanden sind. Bei dem 2:1-Auswärtserfolg des TSV Sasel in Barsbüttel war dies jedoch der Fall. Sasels sportlich Verantwortlicher Reinke lobte berechtigt den Willen seiner Mannschaft, Barsbüttels Göttling fand schöne Worte für die spielerischen Fähigkeiten und die vorhandene Disziplin seiner Elf. Ein Remis wäre also die logische Schlussfolgerung gewesen, doch dazu kam es nicht.
Dies lag vor allem an einer Szene. Einen langen Ball verlängerte der eingewechselte Jakobs per Kopf auf Luttermann. Der sprintete hinter dem Leder her, wurde durch eine Grätsche von Sterczyk aus dem Gleichgewicht gebracht. Wenn Luttermann gefallen wäre, es hätte Elfmeter gegeben. Doch Luttermann hielt sich aufrecht und spitzelte das Spielgerät an den hinausstürzenden Sävke vorbei an den Innenpfosten und dann ins Tor. Fast alle Saseler kamen auf Luttermann zugeeilt und bejubelten den Torschützen. Dieser genoss die Glückwünsche und quittierte alles mit einem breiten Grinsen. Ein hervorragendes Tor, welches in keinem Lehr-Video für Willensstärke fehlen dürfte. Aber leider waren keine Kameras anwesend.
Ansonsten beherrschte eher die Natur diese Partie. Die Regengüsse wurden mit fortlaufender Dauer immer stärker. Die Bälle wurden immer schneller, supergenaues Passen war gefragt. Auf dem spielerischen Sektor herrschte Ausgeglichenheit. Barsbüttel wurde seinem Ruf gerecht, eine der besten technisch veranlagten Mannschaften zu stellen. Sasels Akzente gingen mal wieder vermehrt von Zoric und auch Greve aus. Zoric ist derzeit aus dem Mittelfeld des TSV nicht wegzudenken. Seine Impulse belebten die Offensive maßgeblich. Nicht von ungefähr waren es Zoric und Greve, die den Ausgleich in großartiger Art und Weise vorbereiteten. Zuerst ein langer Diagonalpass von Greve auf Zoric, der dann den besser postierten Luttermann so geschickt bediente, dass der mit einem kleinen Lupfer das 1:1 markierte. Damit egalisierte er einen schwarzen Moment von Höhne, der eine Flanke höchst unglücklich ins eigene Netz bugsierte. Sasel brauchte knapp zwanzig Minuten, um das Heft in die Hand zu nehmen. Neben dem Ausgleich hatte Zoric die beste Möglichkeit in der 25. Minute. Und nicht zu vergessen: Yamrali scheiterte mit einem Handelfmeter an Sävke. Eine Saseler Führung wäre zur Pause durchaus gerecht gewesen.
Hatte den Ausgleich auf dem Fuss: Barsbüttels "Jassi" Huremovic
Nach dem Rückstand kam auch Barsbüttel wieder besser ins Spiel. Huremovic traf mit einem sehenswerten Schuss nur die Latte (79.) und auch Gottschling durfte sich nicht über das erste selber erzielte Barsbütteler Tor freuen. Sander parierte prächtig den harten Schuss Gottschlings (84.). Vorher hätte der schnelle Peitsch für die Entscheidung sorgen können, aber der enorm starke Sävke war auf dem Posten (73.). Am Ende siegte die größere Cleverness und Zielstrebigkeit im Angriff. Die Saseler fuhren mit der Gewissheit nach Hause, ihre kleine negative Serie von drei Spielen ohne Sieg endgültig beendet zu haben (das 2:1 war der zweite Dreier in Folge) und das der Wille ungebrochen ist, enge Spiele für sich zu entscheiden.
Stimmen:
Lutz Göttling (Trainer Barsbütteler SV): Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Wir hätten durchaus ein Unentschieden erreichen können. Aber die Saseler sind halt nun mal sehr abgezockt und clever. Wir brauchen uns nicht zu grämen. Wir standen sehr diszipliniert und hatten unsere Chancen. Nun kommt Paloma am Mittwoch und auch gegen den USC werden wir unsere Möglichkeiten bekommen.
Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel): Im Endeffekt haben wir wohl verdient gewonnen. Wir brauchten eine Viertelstunde, um das Gegentor zu verarbeiten. Aber vor der Pause mussten wir schon führen. Das 2:1 von Luttermann war Weltklasse. Heute hatten wir mal wieder den größeren Willen. Mit der Leistung meiner Truppe bin ich einverstanden und zufrieden.
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