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17.12.2004
Im Eimsbütteler Derby trennen sich der ETV und HEBC mit 1:1 von Peter Strahl



Eimsbütteler TV - HEBC 1:1 (1:1)

Eimsbütteler TV: Schalk – Henkel – Prostran, Coban, Aksoy – Zeqiraj, Tomic, Ekelund, Vasiljevic – Agemo (ab 65. Yilmaz), Adewunmi (ab 63. Loa)
HEBC: Wolgast – Reimer, Unlü, Horbach (ab 83. Splett), Sancak (ab 68. Müller) - Glaser, Kocadal, Natusch, Kaplan – Concilio, Meissner
Beste Spieler: waren nicht zu erkennen
Tore: 0:1 Natusch (38.), 1:1 Tomic (43. Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Neumann (Elmshorn)
Gelb-Rote Karte: Ünlü (78. – wg. wdh. Reklamierens)
Zuschauer: 120

Selbst dem „Hamburger Abendblatt“ war die heutige Begegnung an einem feuchtkalten Vorwinterabend eine Schlagzeile wert. „Derbyfieber in Eimsbüttel“ titelte es. Und auf den Seiten von www.foenix.info war zu lesen: „2001 Dortmund gegen Schalke, 2002 Milan gegen Inter, 2003 Celtic gegen Rangers – und 2004 endlich der Höhepunkt für Hopper-Herzen: ETV gegen HEBC, das Eimsbütteler Derby auf dem tribünenfreien Tribünensportplatz am Lokstedter Steindamm. Wer noch keine Karten hat, dem sei die Tageskasse empfohlen. Ansonsten: Rot-weiße Schals umgebunden, ein fröhliches ETV-Chanson auf den Lippen und am geschäftigen Freitagabendverkehr der Hoheluftchaussee vorbei zum Freitagabendfußballgenuss „so brave and so sweet... while the limousines wait on the street“ (Leonard Cohen, „Chelsea Hotel“)“

Und was schrieb der Berichterstatter über das Hinspiel der vorigen Saison an einem herrlichen Sommerabend im August des letzten Jahres? Ein Blick ins Archiv fördert die Antwort zu Tage: „Wie dem auch sei, so viele Zuschauer wie heute konnte der Gastgeber seit langem nicht mehr auf seiner Anlage begrüßen, die dann ein bisweilen kurzweiliges, doch nur selten höherklassiges Spiel zu sehen bekamen.“ So war es auch heute beim 45. Punktspiel zwischen den beiden Nachbarn, wenn auch die Zuschauerzahl geringer als damals, aber allemal höher als bei den letzten Heimspielen der ETVer war.

Lange müssen sich die Anhänger beider Seiten bis zur ersten bemerkenswerten Szene gedulden. In der 32. Minute ist es Marco Concilio, der aus 20 Metern voll abzieht und Giovanni Schalk zu einer Glanztat animiert, indem er das Geschoss noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken kann. Gut fünf Minuten später ist aber auch er machtlos. Einen von Lars Meissner geschlagenen Eckball kann nur Ole Natusch erreichen und über die Linie drücken. Doch die Gästeführung wärt nicht lange. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wird Sheriff Adewunmi im Strafraum zu Fall gebracht. Der von Sasa Tomic geschossene Strafstoß wird zwar noch von Thorsten Wolgast abgelenkt, springt aber vom Pfosten schließlich doch ins Ziel.

Nach dem Wiederanpfiff wird das Spiel insgesamt ein wenig interessanter. Beide Seiten sind um einen weiteren Treffer bemüht. Doch zählbares springt nicht heraus, da dem alleine vor dem leeren Tor stehenden Tobias Reimer im letzten Moment noch der Ball vom Fuß genommen wird, Viktor Zeqirajs Knaller knapp über die Querstange streicht und auf der anderen Seite Michael Glaser per Kopf das Tor nur um Zentimeter verfehlt.

Zwar zeigte sich HEBC-Nochcoach Michael Fischer in der Pressekonferenz mit dem Erreichten höchst unzufrieden, doch alles in Allem geht das Ergebnis in Ordnung. Ein Gutes hat es auf alle Fälle. Keine der beiden Mannschaften braucht auf ihre morgige Weihnachtsfeier als Loser zu gehen. Wie allerdings der Eimsbütteler TV mit neun Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz noch die Landesliga-Zugehörigkeit vermeiden kann, das braucht ja bei der Feier nicht Gegenstand einer Erörterung zu werden und wird es wohl auch nicht.

Schiedsrichter Neumann aus Elmshorn kam mit dem bisweilen hektischen Spielgeschehen recht ordentlich zu recht.

Punktspiel-Statistik seit 1911 aus der Sicht des Gastgebers:
45 Spiele – 21 Siege – 13 Remis – 11 Niederlagen – 91:75 Tore

Stimmen:

Michael Fischer (Trainer Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club – ab nächster Saison: VfL Pinneberg):
Im Gegensatz zur ersten haben wir in der zweiten Halbzeit besser gespielt. Meine Bemühungen um eine offensivere Ausrichtung meiner Mannschaft haben jedoch nur zu einem unruhigen Spiel geführt. Letztendlich haben wir den möglichen Sieg verschenkt und unser Ziel, mit 26 Punkten in die obere Tabellenhälfte zu gelangen, nicht erreicht.

Michael Richter (Trainer Eimsbütteler Turnverband – ab nächster Saison: SC Sperber) :
Ich habe auch in dieser Woche wieder viel mit der Mannschaft geredet. Nach neun sieglosen Spielen (tatsächlich sind es jetzt zwölf- die Red.) bleibt einem gar nichts anderes übrig. In kämpferischer Hinsicht war ich mit meinen Spielern zufrieden. Wir müssen nun im neuen Jahr versuchen, einen Neuanfang zu machen.

Anmerkung des Redakteurs zur Motivationshilfe für M.R: Die kommenden vier Gegner stehen auf den Tabellenplätzen 13 bis 16. 12 Punkte müssen also her. Wird dieses Ziel erreicht, dann sieht alles schon wieder ganz anders aus, zumal es danach gegen den USC Paloma geht, mit dem es bislang noch keine großen Probleme gegeben hat.


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