VfL 93: Holtz – L. Saliuku, Schmidt, Özkan, R. Stepard – Henricy, Ergün, Capaci, A. Saliuku (ab 78. Aksu) – Dulak (ab 33. Marcinkiewicz), Witt (ab 72. Doumanes) HEBC: Aslan – Ünlü, Horbeck, Adekunle (ab 61. Petrobella), Nayci – Reimer, Glaser (ab 81. Müller), Splett, Figueroa-Vaz – M. Concilio (ab 73. T. Concilio), Brückner Tore: 0:1, 0:2, 0:4 Brückner (18., 21., 90+2), 0:3 M. Concilio (71.) Rote Karte: L. Saliuku (39./Nachtreten), Henricy (71./Unsportliches Verhalten) Beste Spieler: A. Saliuku – Aslan, Glaser, Brückner Schiedsrichter: Laws (SC Victoria) Zuschauer: 180
Wieder einmal eine deutliche Niederlage für den VfL 93. Vor der Saison galt das Team von Frank Hüllmann als Geheimfavorit in der Verbandsliga, aber nach diversen personellen Ausfällen durch Verletzungen und Sperren sitzt der VfL nun unten drin. Für den HEBC war es ein verdienter Sieg, der in der 18. Minute vom Mann des Tages, Daniel Brückner, eingeleitet wurde. Nach einem wunderschönen weiten Pass von Michael Glaser auf Brückner ließ ihn die VfL-Abwehr gewähren und er traf aus spitzem Winkel zum 1:0. Auch der nächste Treffer resultierte nur drei Minuten später aus einer Unachtsamkeit der Abwehr der Gastgeber. Ein Eckball wurde zunächst geklärt, der Ball kam zu Brückner, der völlig allein am Sechszehner stand und abzog. Sein Schuss wurde noch von Björn Henricy abgefälscht und landete im Netz (21.). Das war schon die frühe Vorentscheidung, obwohl der VfL nie aufgab und stets engagiert zur Sache ging. Chancen sprangen dabei allerdings zu selten heraus und wurden dann auch nicht genutzt. So scheiterte Arben Saliuku zwei mal am glänzend haltenden Adnan Aslan (28./34.). Und wieder musste Coach Hüllmann personelle Verluste hinnehmen. Erst machte sich die alte Oberschenkelverletzung von Taner Dulak wieder bemerkbar und dann wurde Luan Saliuku auch noch mit Rot vom Platz gestellt (39.). Nach einem Foul von Glaser trat L.Saliuku nach und wurde daraufhin von Schiri Laws zum Duschen geschickt. Kurz darauf hatte Henricy mit einem Freistoss, der an den Pfosten ging, die beste Gelegenheit des gesamten Spiels für den VfL (40.).
Trotz des Rückstandes und der numerischer Unterlegenheit kämpften die Hausherren in Halbzeit zwei mit ungebrochenem Einsatz weiter. Der HEBC dagegen ließ es nach der Pause etwas gemächlicher angehen, aber der VfL konnte keinen Nutzen daraus ziehen. Henricy verfehlte in der 59. Minute aus 16 Metern nur knapp das Ziel und in der Folgezeit bekamen die Gäste das Spiel wieder in ihre Hand. Gleich zweimal rettete Holtz gegen Andreas Figueroa-Vaz (66./70.), bevor es dann doch wieder im Holtz-Kasten klingelte. Und das tat es ebenfalls wieder mit freundlicher Unterstützung der VfL-Defensive. Ahmet Özkan und Holtz gingen gleichzeitig zum Ball, behinderten sich dadurch gegenseitig und Nutznießer Marco Concilio schob ins leere Tor ein (71.). Und es kam noch schlimmer für den VfL. Nach hartem Einsteigen von Tobias Concilio gegen Henricy bezeichnete Henricy den HEBC-Spieler lautstark als „krankes A....loch“. Diese Bemerkung konnte Schiri Laws, der nur wenige Meter entfernt stand, nicht überhören und er zeigte Henricy die Rote Karte (77.). Zwar hatten noch Cem Ergün (81.) und Andreas Doumanes (85.) gute Einschussmöglichkeiten für die Gastgeber, doch am Ende jubelten wieder die Spieler aus Eimsbüttel. In der Nachspielzeit krönte Brückner seine überragende Leistung mit seinem dritten Treffer zum Endstand.
Stimmen:
Speedy Vamvakidis (Trainer HEBC): Wir sind natürlich überglücklich, dass es heute so optimal gelaufen ist. Wir haben in den ersten 25 Minuten sensationell guten Fußball gespielt, vor allem Daniel Brückner. Aber auch der Rest war fußballerisch sehr gut. Wir wollten die personelle Situation vom VfL 93 und die bei einigen vielleicht nicht vorhandene Fitness ausnutzen, indem wir von der ersten Minute an das Tempo hoch halten. Das kann die Mannschaft auch. Und wenn man dann noch so gut ins Spiel kommt und zwei Tore vorlegt, dann sollte es auch am Ende gut gehen. Natürlich haben die beiden Platzverweise uns auch in die Karten gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir trotz Überzahl zu passiv gespielt und sind nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen. Bei einem 4:0-Auswärtssieg gegen den VfL 93 ein Haar in der Suppe zu suchen, ist bei den Jungs ein wenig unverständlich, aber in Halbzeit zwei haben wir nicht so guten Fußball gespielt. Trotzdem war es ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk für mich.
Frank Hüllmann (Trainer VfL 93): Über den verdienten Sieg für HEBC braucht man nicht zu reden, das ist ganz klar. Wir sind eigentlich mit einer hohen Motivation in dieses Spiel gegangen, waren aber in den ersten Minuten etwas ängstlich. Dann haben wir ein Traumtor gekriegt, das war klasse gemacht. Danach habe ich gehofft, dass der Wille noch größer wird, aber wir sind früh mit einer Roten Karte bestraft worden und danach wurde unser Vorhaben immer schwieriger. Das 0:2 muss man eigentlich verhindern, da muss einer am Sechszehner stehen und das war auch so abgesprochen. In der Halbzeit hat die Mannschaft dennoch einen Riesenwillen gezeigt und wollte gleich wieder raus. Zu Beginn der zweiten Hälfte waren wir zwar am Drücker, haben uns aber keine klare Torchance herausgespielt. Und mit dem ersten Ball, der bei uns im Strafraum landet, bekommen wir das 0:3. Für die Truppe tut mir das richtig leid, aber das bringt uns auch nicht weiter. Die, die nach der zweiten Roten Karte noch auf dem Platz waren, haben auch das bestmögliche probiert und das ist der Unterschied zu letztem Jahr: wir geben uns nicht mehr auf. Und das ist wichtig. Mal sehen, ob wir uns daraus demnächst auch mal ein Erfolgserlebnis holen.
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