Buxtehude: Crüger – Nitschke, Behnke, Ziegler, A. Aichaoui – Stahmer (ab 10. Bösch), Prielipp, Graap, Wülfken (ab 18. M. Bode/ab 69. S. Aichaoui) – Bröde, Grobitzsch Paloma: Voss – Francke, Edelmann, Osinksi – Stendel, Hamurcu, Jovic (ab 58. Rodhorst/ab 80. Avarello), Morgado (ab 69. Nasseri), Savelsberg – Pannen, Marczynski Tore: 0:1 Osinski (5./FE), 1:1 M. Bode (54.), 1:2 Stendel (60.) Gelb-rote Karte: Graap (77./Buxtehude), wegen Unsportlichkeit Schiedsrichter: Heinrich (Teutonia 05) Beste Spieler: Crüger – Voss, Marczynski Zuschauer: 100
Wolfgang Nitschke, Trainer des Buxtehuder SV, und Frank Hüllmann, Coach des USC Paloma, lächelten nach Spielschluss. Nein, beide grinsten gar nach 90 aufregenden Minuten im Buxtehuder Jahnstadion. Allein die Gründe waren verschiedene, weshalb sich ihre Gesichtszüge glichen.
Auf der einen Seite, nämlich der von Frank Hüllmann, war es die pure Freude und Erleichterung, als Sieger den Platz verlassen und erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze erklommen zu haben: „Wir werden jetzt einfach nur den Moment genießen. Meine Jungs können heute mal so richtig abfeiern.“ Seinem Gegenüber Wolfgang Nitschke war überhaupt nicht nach Party zumute, der BSV-Coach musste Dampf ablassen und tat dies in der ihm eignen sarkastischen Tonlage: „Der Schiedsrichter hat heute eine entscheidende Rolle eingenommen. Das ist schon nicht mehr mit Unglück zu erklären“, so sein Kommentar.
Die erste Szene, die den BSV-Trainer auf die Palme brachte, ereignete sich nach fünf Minuten. Alexander Graap bringt Guido Stendel im eigenen Strafraum zu Fall, Schiri Jan Heinrich pfeift Elfmeter. „Ein Witz“, so Nitschke knapp. Przemyslaw Osinski war’s egal, er verwandelte eiskalt zur Gästeführung. Und mit dem 0:1 aus Sicht der Hausherren war es auch mit der Freundschaft dahin. Es entwickelte sich ein hartes, zwar kein überaus unfaires, aber doch sehr giftiges Spiel. Der USC ging bis an die Grenze des Erlaubten, um den Buxtehuder Offensivbemühungen den Schneid abzukaufen – das gelang. Eine halbe Stunde passierte nichts, ehe Alexander Graap erstmals USC-Keeper Sebastian Voss testete (30.). Von nun an ging es wieder um Fußball, Chancen hüben wie drüben. Dennis Pannen verpasst in der 32. Minute die Riesenchance, für den USC zu erhöhen, vergibt aber freistehend vor dem Buxtehuder Kasten. 30 Sekunden später will er es besser machen, scheitert jedoch am gut reagierenden Björn Crüger im BSV-Tor. Dann geht’s wieder auf die andere Seite, doch Voss kann sich gegen Oldie Frank Grobitzsch ebenso auszeichnen (34.) wie gegen Niki Nitschke (43.). Und auch sein Gegenüber bekommt noch zweimal Applaus, als er Schüsse von Dirk Savelsberg und Marco Marczynski entschärft.
So konnte es weitergehen, und das tat es zunächst auch, mit dem gleichen Elan startete Durchgang zwei. Der BSV war jetzt am Drücker, Myke Bode gelang nach neun Minuten im zweiten Durchgang per Kopf der verdiente Ausgleich. Vier Minuten später haben die Gastgeber erneut den Torschrei auf den Lippen, aber Voss kann einen Schuss von Timo Bösch noch so eben über die Latte lenken. Paloma war zu diesem Zeitpunkt in die eigene Hälfte eingeschnürt – und machte plötzlich alles klar. Einem Stendel-Schuss in Richtung Torwinkel konnte Crüger nur noch nachschauen, der BSV-Torhüter hatte keine Abwehrchance (60.) - 1:2. Fortan verwaltete Paloma das Ergebnis und lauerte auf Konter. „Da haben wir ruhig und konzentriert gespielt“, lobte Hüllmann die Geduld seiner Elf. Der USC brachte den Sieg nicht unverdient, am Ende aber mit einer großen Portion Glück nach Hause. Denn Selim Aichaoui hatte in seinem ersten Verbandsliga-Einsatz für den BSV die Riesenchance zum Ausgleich (87.), allein an der Cleverness und Abgezocktheit fehlte es ihm. Und so ging der Jahresauftakt für Buxtehude gründlich daneben, während USC-Coach Frank Hüllmann vor allem eins machte: Er grinste.
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