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06.02.2005
Effektiver geht es nicht! von



HEBC – Barsbütteler SV 2:2 (1:1)

HEBC: S. Wolgast – Ünlü – T. Wolgast (51. Horbach), Kocadal – Glaser, Splett (86. Müller), Sancak, Reimer – Meissner, Concilio, Kaplan (76. Natusch)
Barsbütteler SV: Sävke – Huremovic – Sterczyk, Maric – Bahrami (87. H. Brüning), Breutel (78. Werwarth), Thoele, Carl – Tiedtje – Sow (85. R. Brüning), Gottschling
Tore: 1:0 Meissner (25.), 1:1 Gottschling (39.), 2:1 Sancak (47.), 2:2 Carl (85.)
Schiedsrichter: Braun (Niendorf)
Zuschauer: 150
Beste Spieler: Meissner, Splett - Carl

Er verzog sein Gesicht. Meissner bekam gerade von seinem Trainer Fischer mitgeteilt, dass nur noch drei Minuten zu spielen sein. Meissner, mal wieder Bester seiner Mannschaft, wusste, dass diese Zeitspanne nicht reichen würde, um zum dritten Mal in Führung gehen zu können. Seine Miene zeigte zudem einen Anflug von Wut und Enttäuschung darüber, dass man leichtfertig einen Sieg aus der Hand gegeben hatte. Denn die bessere und aktivere Mannschaft stellten die Platzherren, die es aber nach der erneuten Führung verpassten, zielstrebiger auf die Entscheidung zu drücken. Barsbüttel konnte nur zwischenzeitlich überzeugen, nahm aufgrund einer effektiven Chancenverwertung einen Punkt mit.

Die Mimik von Meissner war Mitte der ersten Halbzeit deutlich freundlicher gestimmt als sie es nach dem Schlusspfiff sein sollte. Nach einem langen Einwurf Kocadals verlängerte Splett per Kopf in die Mitte und „Meise“ brauchte nur noch das Spielgerät über die Linie zu drücken. Es war ein verdienter Vorsprung, denn die Gastgeber kamen eindeutig besser mit dem gefrorenen Grandplatz zurecht. Zweikampfstärke war Trumpf und da hatte die Fischer-Truppe naturgemäß ihre Vorteile. Da aber auch die besten Möglichkeiten ausgelassen wurden, musste man sich nicht wundern, dass auch Barsbüttel irgendwann mal versuchte, den Ausgleich zu erzielen. Einen langen Ball von Carl unterschätzte T. Wolgast und Gottschling war auf und davon. Ein platzierter Schuss in die Ecke später war der Ausgleich perfekt. Nach diesem Treffer begann die beste Phase Barsbüttels während des gesamten Spiels. Auf einmal liefen die schnellen Kombinationen, Tiedtje übernahm Verantwortung und leitete fast jeden Angriff ein. Nur der Pausenpfiff rettete HEBC vor einem Rückstand.

Einen der ganz seltenen Fehler von Torwart Sävke war es zu verdanken, dass die zweite Halbzeit mit einem Paukenschlag begann. Nach einem langen Freistoß aus dem Mittelfeld gelang der Ball nach Meissners Verpassen zu Sancak der über den indisponiert wirkenden Sävke rüberköpfen konnte. Diesen Schock konnte Barsbüttel über lange Zeit nicht verwinden. Passivität zeichnete das Spiel der Gäste aus. Umso verwunderlicher, das HEBC in dieser Sequenz die Eigenschaften eines Ergebnisverwalters übernahm. Bloß kein Risiko, schon gar nicht auf die Vorentscheidung drängen, lieber das Spiel bis zur Langeweile kontrollieren. Dies klappte auch alles, da HEBC auch die günstigen Gelegenheiten sich hundertprozentige Möglichkeiten zu erarbeiten, kläglich verstreichen ließ. Und so sollten zwei späte Einwechslungen für die Punkteteilung entscheidend sein. Der eingewechselte Werwarth wurde vom ebenfalls erst im zweiten Durchgang eingesetzten Natusch über das halbe Spielfeld nur begleitet aber nicht angegriffen. Werwarths hervorragende Flanke köpfte Carl an Kocadals Arm, wodurch die Lederkugel so unglücklich abgefälscht wurde, dass Torwart S. Wolgast nicht schnell genug seine Arme koordinieren konnte. Wenig Aufwand, fast maximaler Ertrag, für Betriebswirtschaftler ein Hochgenuss und auch für Barsbüttel war es das Höchste der Gefühle an diesem Vormittag. Für HEBC kann es die kommenden Wochen schwierig werden. Nacheinander warten mit Sasel, Wedel und Condor drei Hürden, die teilweise zu hoch sein könnten. Ein Sieg wäre so wichtig gewesen, Meissners Mienenspiel kam also nicht von ungefähr.

Stimmen:

Lutz Göttling (Trainer Barsbütteler SV):
Das Unentschieden ist für uns sehr schmeichelhaft. Wir haben nur in der ersten Halbzeit circa zehn bis fünfzehn Minuten Druck ausüben können. Die Gegentore waren die Folge katastrophaler Abwehrfehler. Ein langer Einwurf und ein langer Freistoß, das darf einfach nicht passieren. HEBC hatte die besseren Chancen und war die dominierende Mannschaft.

Michael Fischer (Trainer HEBC):
Was soll ich sagen? Wir haben ganz eindeutig zwei Punkte verschenkt. Doch wir waren nicht clever genug. Bei einem 2:1 können wir nicht fünf Minuten vor dem Ende hinten Mann gegen Mann spielen. Das muss nicht sein und wird sofort bestraft. Der zwischenzeitliche Ausgleich war ein Schock, die Pause war gut für uns. Leider haben wir es verpasst, die Partie zu entscheiden. Und was macht man, wenn man zwei Punkte verschenkt? (In Richtung Michael Schickel, Manager TSV Sasel) Man holt sich diese nächste Woche wieder. (HEBC muss nach Sasel.)



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