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28.03.2005
Schmeichelhaftes 2:1 für Niendorf gegen Nachbar Germania von Peter Strahl


präsentiert:


Niendorfer TSV – TuS Germania Schnelsen 2:1 (1:0)

Niendorfer TSV: Tholen – Westphal, Scholz, Gehrke, Herbert (ab 63. Djurov) – Großkopf (ab 84. Fienup), Prange, Semtner, Alexander Holm – Heick (ab 66. Tredup), Wittiber
TuS Germania Schnelsen: Thormählen – Möller (ab 84. Thorsten Wolf), Hardekopf, Engl – Lüders, Masurat, Voß, Mattheides (ab 75. Hülsebusch), Koch – Steinberg, Oliver Wolf
Tore: 1:0 Wittiber (8.), 1:1 Oliver Wolf (53.), 2:1 Wittiber (83.)
Beste Spieler: Wittiber (wie am letzten Sonntag wg. der Tore) – Engl, Hardekopf
Schiedsrichter: Gielow (Grün-Weiß Eimsbüttel)
Zuschauer: 220

Obwohl geographisch eng bei einander liegend, gab es bislang nur relativ wenige Punktspielbegeg-nungen zwischen den beiden Ligateams, die zudem ausnahmslos auf Bezirksliga-Level ausgetragen wurden. Besonders auffällig in der Ergebnisübersicht dabei ein 10:0 der Platzherren in der Saison 1990/91, an das sich vielleicht noch der eine oder andere Zuschauer erinnern mag. Mit einem solchen Resultat konnte aber heute nicht gerechnet werden. Sollte doch der langjährige Germanencoach Holger Menzel an diesem österlichen Montag zum letzten Male seines Amtes walten. Eher lag somit die Vermutung nahe, dass seine Mannschaft bestrebt sein würde, ihm eine würdige Abschiedsvorstellung auf dem Rasen darzubieten.

Und das versuchen sie dann auch, erstaunlich offensiv eingestellt, von Beginn an. Gute Möglichkeiten ergeben sich für Oliver Wolf, der aber zu spät dem Ball nachsetzt, und Andreas Steinberg, dessen Schussergebnis zu schwach ausfällt. Dann die achte Minute: Irgendwer in der Schnelsener Abwehrerteilung scheint eine Abseitsstellung von Carsten Wittiber erkannt zu haben. Alle Hinterleute der Gäste bleiben jedenfalls wie auf Kommando stehen und „Wittiber der Große“ sieht sich urplötzlich, völlig allein stehend, Stefan Thormählen gegenüber. Wer den Niendorfer kennt, weiß, dass er sich solche Gelegenheiten nur selten entgehen lässt. Folglich knüpft er da an, wo er am vergangenen Sonntag gegen Condor aufgehört hat und erzielt um Minute acht herum seinen vierten Treffer in Folge. Das lähmt verständlicher Weise die Germanen-Aktivitäten. So ist es auch zu erklären, dass lediglich ein Gewaltschuss von Dennis Masurat, über das Gehäuse von André Tholen hinweg, in Bezug auf den ersten Spielabschnitt der Erwähnung bedarf (30.). Gleiches versucht kurz darauf auf der anderen Seite Sebastian Semtner. Das Ergebnis ist aber mit dem musuratschen identisch. Nur eine Minute später fast das 2:0, doch Semtners flacher Ball von links streicht knapp am rechten Pfosten vorbei.

Wie schon in der ersten Halbzeit, führt auch in der zweiten Spielhälfte ein Missverständnis in der achten Minute zu einem Torerfolg. Doch diesmal für die (Noch-)Menzel-Schützlinge. Tholen und ein Niendorfer sind sich nicht einig, wer sich eines hoch herein gegebenen Balles annehmen soll. Als lachender Dritter freut sich Oliver Wolf über seinen hoch verdienten Ausgleichtreffer. Auf Niendorfer Seite kommt langsam, ansonsten dort weitgehend unbekannte, Hektik auf, da sich die Gästechancen häufen. Masurat scheitert an Tholen, Kai Lüders zielt knapp vorbei. der alleine auf das Tor eilende Oliver Wolf piekt überweg und den gleichen Weg nimmt eine Kai-Koch-Flanke via den Kopf von Andreas Steinberg. Die Weiß-Blauen können sich eine viertel Stunde vor Spielende glücklich schätzen, nicht in einen Rückstand geraten zu sein. Wäre da nicht noch „Wiiti der Bär“. Sieben Minuten vor Schluss nutzt er eine erneute Uneinigkeit in der Germanen-Defensive zum (unverdienten?) Siegtreffer und rückt damit in der VL-Torschützenliste mit 13 Erfolgen auf Rang 3 vor.

Gegen die Leistung von Schiedsricher Gielow war nichts einzuwenden. Auch besser postierte Beobachter - als der Berichterstatter - konnten beim ersten Tor keine Abseitsposition ausmachen.

Punktspiel-Statistik aus der Sicht des Gastgebers:
14 (+1*)Spiele – 8 Siege – 2 Remis – 4 Niederlagen – 41:22 Tore
* Nicht berücksichtigt ist hierbei das Ergebnis aus der Saison 1946, als lediglich eine einfache Frühjahrsrunde ausgetragen wurde. In der sog. A-Klasse (Hamburg-Level 3) belegte dabei Germania Rang 3, Niendorf hingegen musste als 10. und Letzter absteigen. Sollte einem Leser das Resultat des Spieles zwischen den beiden Vereinen bekannt sein, würde der Berichterstatter sich über eine entsprechende Information sehr freuen.


Stimmen:

Holger Menzel (TuS Germania Schnelsen):
Insgesamt haben wir die erste Halbzeit verschlafen, waren nicht aggressiv genug und haben zu wenig Laufbereitschaft gezeigt. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht nur optisch, sondern auch von den Torchancen her, die bessere Mannschaft. Doch trotzdem sind wir nicht belohnt worden. So ist es aber manchmal. Für die Leute, die das Team weiter betreuen, wird es wichtig sein, dass wieder Ruhe einkehrt und man sich auf das Sportliche konzentriert. Mit zur Zeit 29 Punkten ist die Saison noch nicht gelaufen. Ich werde mir mit Sicherheit das Ganze in den nächsten Wochen von draußen anschauen, dafür hänge ich viel zu sehr an der Mannschaft. Ich werde mich also auch weiterhin genau so freuen, wenn die Mannschaft gewinnt und genau so ärgern wie bisher, wenn die Mannschaft verlieren sollte.

Heino Stemmann (Trainer Niendorfer TSV):
Das Ergebnis stimmt zwar, aber alles andere war heute nicht so prickelnd. In der zweiten Halbzeit hatte das Spiel richtigen Derby-Charakter mit Hektik und vielem Foulspiel auf beiden Seiten. Unterm Strich ist es ein glückliches Ergebnis für uns, da ich die Germanen im letzten Spielabschnitt stärker empfunden habe, als meine Spieler es waren.


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