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28.03.2005
Bitterer erster Auswärtssieg für BU von



ASV Bergedorf 85 – HSV Barmbek-Uhlenhorst 0:1 (0:1)

ASV Bergedorf 85: Hermes – Deron, Radtke, Herrendörfer – Kindling (ab 64. Witzke), Matiebel, Aykurt, Richter (ab 75. Feddern), Lindemann (ab 55. Iskhakov) – Klein, Reincke
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Wilkens – Stüve, Hoffmann, Rodrigues – Pinz, Gatica (ab 89. Lengler), Schwemann, Bezbradica (ab 75. Detlaff), Braun – Degen, Hasenpusch
Tor: 0:1 Degen (41.)
Besonderes Vorkommnis: Die Partie musste in der 75. Minute wegen einer schweren Verletzung von Zlatko Bezbradica für 25 Minuten unterbrochen werden.
Schiedsrichter: Gorniak (Bremen)
Beste Spieler: keiner - Hoffmann. Rodrigues, Gatica
Zuschauer: 355


Es gibt Tage, da rückt der Fußball in den Hintergrund – so auch heute in Bergedorf. Der erste Auswärtserfolg der Saison für BU wurde von einer schweren Verletzung überschattet, die sich Zlatko Bezbradica eine Viertelstunde vor dem Ende der Partie zuzog. Erste Diagnose: Schien- und Wadenbeinbruch. Bezbradica wurde eine knappe halbe Stunde behandelt und aufgrund seiner starken Schmerzen bereits auf dem Spielfeld narkotisiert. Anschließend wurde er in das nahe gelegene Unfallkrankenhaus Boberg gefahren. Der Bruch, den Bezbradica bei einem Zweikampf mit Bergedorfs Paul Deron erlitt, war samt Aufschrei bis auf die Zuschauerränge zu vernehmen. Deron selbst stand nach dem Schlusspfiff der Schreck noch ins Gesicht geschrieben: „Ich wollte aufs Tor schießen und habe voll durchgezogen. Es war keine Absicht und tut mir sehr leid“, erklärte der Manndecker auf dem Weg in die Kabine. Für BU ist der Ausfall des Technikers, der erst in der Winterpause vom Barsbütteler SV gekommen war, ein weiterer herber Verlust. Seit Wochen steigt die Liste mit verletzten Spielern an, sodass bereits heute ausschließlich Spieler aus der zweiten Mannschaft auf der Reservebank saßen.

Dabei hätte es in gewissem Sinne sogar der Tag des Zlatko Bezbradica werden können. In einer insgesamt schwachen Partie nutzte der 26-jährige eine (nach einem Eckball) missglückte Faustabwehr von Thomas Hermes, indem er den Ball mit Übersicht auf Jürgen Degen quer legte. Dieser braucht den Ball im Fünfmeterraum nur noch über die Linie zu drücken (41.). Zuvor boten beide Mannschaften wenig Ansehnliches. BU gelang wenig, Bergedorf gar nichts. Lediglich Markus Hasenpusch sorgte einmal für Aufregung, als er einen von Florian Pinz getretenen Eckball über das Tor köpfte (6.). Bergedorfs Coach Rüdiger Schwarz schüttelte 44 Minuten lang fast durchgehend den Kopf, ehe sich endlich einmal Matthias Reincke über links durchsetzte und auf Oliver Lindemann flankte. Den platzierten Kopfball fischte Gordon Wilkins jedoch aus dem Eck.

Insgesamt ging die Gäste-Führung bis dahin in Ordnung. BU bot die bessere Leistung, weil sie die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich entschieden. Bis auf das Tor fehlte es allerdings auch ihnen an der nötigen Durchschlagskraft.

In der zweiten Hälfte hatten die Elstern ihre beste Phase zwischen der 65. und 75. Minute, als man endlich einmal das Tempo erhöhte. Allerdings erarbeitet man sich auch in dieser Zeit nur eine wirklich gute Torchance. Robert Matiebel passte zurück von der Grundlinie auf Reincke, dessen Schuss konnte jedoch von Malte Stüve gerade noch abgeblockt werden (65.).

Nach der Spielunterbrechung bemühte sich Bergedorf noch einmal, doch sowohl Matiebel als auch Andreyas Aykurt blieben im Abschluss zu harmlos (77./ 82.). BU verteidigte geschickt und bot kämpferisch 90 Minuten lang eine starke Leistung. Auch wenn die Martens-Elf in der zweiten Halbzeit nicht einen gefährlichen Konter fahren konnte, war der Sieg gegen ein enttäuschendes Bergedorf 85 insgesamt verdient.



Peter Martens (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst):
Natürlich freue ich mich über die drei Punkte, die wir gewonnen haben. Allerdings tritt der Erfolg in den Hintergrund wegen der wirklich schweren Verletzung von Zlatko Bezbradica. Das ist letztlich für uns das „I-Tüpfelchen“ auf unsere Verletztenmisere. Es tut mir für ihn unheimlich leid. Er ist erst seit kurzer Zeit bei uns ist, hat für uns aber gleich starke Spiele abgeliefert. Für ihn und für uns eine ganz dumme Geschichte. Insgesamt kann ich meiner Mannschaft nur ein großes Kompliment machen. Ich bin sehr stolz darauf, was die Mannschaft heute geleistet hat.

Rüdiger Schwarz (Trainer ASV Bergedorf 85):
Ich will mit der Mannschaft nicht so hart ins Gericht gehen, weil sie in der gesamten Saison größtenteils sehr gute Leistungen gebracht hat. Dass irgendwann der Tag kommt, an dem sie die Leistung nicht abrufen kann, war mir bewusst. Allerdings ist es in dieser Deutlichkeit natürlich sehr ärgerlich und es macht einen auch ein wenig wütend. Im Grunde waren wir die ersten 30 Minuten nicht auf dem Platz. Als wir dann endlich unsere ersten Zweikämpfe gewinnen konnten, fiel leider das Gegentor. An einem Tag wie heute kommt man dann einfach nicht mehr in die Gänge. Wichtig ist nun, wie wir mit der Niederlage umgehen. Ob wir als Mannschaft gefestigt sind, zeigt sich nächste Woche in Meiendorf.


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