Dauerregen an den Sander Tannen und dazu passend: spielerische Magerkost von beiden Teams. Viel langweiliger und trostloser hätte der Fußballnachmittag in Bergedorf wohl kaum werden können. So waren die 340 zahlenden Fans – davon gut 100 aus Neumünster – am Ende sogar dankbar, überhaupt zwei Tore gesehen zu haben. Die Treffer, wie sollte es anders sein, entstanden natürlich nicht aus einer Kombination heraus, sondern waren irgendwie beide Zufallsprodukte. „So langsam können die aber mit dem Abtasten schlussmachen,“ sorgte ein Zuschauer auf den altehrwürdigen Strehtraversen nach gut 40 gespielten Minuten für Gelächter. Allerdings war den meisten Fans nicht wirklich zum Lachen zu Mute, denn beide Teams schienen bis dahin einen „Nichtangriffspakt“ geschlossen zu haben. Die einzige Neumünsteraner Chance entsprang einer Schlafmützigkeit in der 85-Abwehr kurz nach dem Anpfiff. Doch VfR-Angreifer Enis Tufina war, völlig freistehend vor dem Tor, selbst überrascht worden und konnte das Leder nicht kontrollieren. Für die Hausherren hatte bis kurz vor der Pause lediglich Oliver Lindemann so etwas wie eine Torchance (38.), aber auch sein Schuß aus 16 Metern verfehlte das Ziel. Viel zu statisch agierten die Elstern in der Spieleröfnnung. Insbesondere Libero Mario Radtke entwickelte während der 90 Minuten einen regelrechten Linksdrall und vergaß weitestgehend Mike Kudling und Markus Schulz, die lange Zeit auf der rechten Seite völlig in der Luft hingen. Neumünster hingegen kombinierte zwar gefällig, fand aber keine probaten Mittel gegen die gute stehende Defensivabteilung der Hausherren. Und als alle – und das gilt besonders für die 85er – bereits gedanklich beim Pausentee waren, traf Marinko Ruzic per Kopf in der 45. Minute zur Gästeführung. Aber auch der Rückstand änderte nichts am Geschehen nach der Pause. Beim VfR, der nur noch Co-Trainer Ervin Lamce sowie zwei unerfahrene Jungtalente aus der Bezirklasse auf der Bank hatte, ließen die Kräfte zwar zusehends nach, für die harrmlosen Bergedorfer Angriffsversuche langte es aber allemal. Erst als mit zunächst Raphael Iskhakov für Mike Kudling und später Robert Matiebel, der aus beruflichen Gründen zuletzt pausieren musste, für Markus Schulz zwei frische Kräfte dem 85-Spiel neues Leben einhauchten, ging plötzlich auch nach vorn etwas. Der Lohn der Bemühungen blieb, wenn auch etwas zweifelhaft, nicht aus. Ein Schussversuch von Sven-Arne Klein traf Neumünsters Marco Möller in der 78. Minute unglücklich an der Hand und der ansonsten sicher leitende Schiedsrichter Otte entschied auf Handelfmeter. Mario Radtke bedankte sich mit dem schlussendlich verdienten Ausgleich. Und hätte der eingwechselte Jörg Witzke in der 90. Minute die Nerven behalten........., aber wie gesgat: Das Unentschieden ging schon in Ordnung!
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