Und wieder einmal schien die Sonne über Barsbüttel… Das war aber auch das einzige woran sich die Besucher dieser Paarung in der ersten Halbzeit erfreuen konnten.
Es passierte wirklich so gut wie gar nichts in den ersten 45 Minuten. Eine Chance gab es auf Seiten der Gäste um bereits in der 10. Minute in Führung zu gehen, doch Tugay Bayrams Volleyschuss nach einem Freistoss konnte Keeper Tobias Sävke parieren. 12 Minuten später folgte das Highlight der ersten Hälfte: Dennis Gregorie verwandelte einen direkten Freistoss aus ca. 20 Metern. Links unten im Kasten von Sävke schlug dieser Schuss ein.
Barsbüttel zeigte im Gegensatz zu den letzten Partien, überhaupt keine gefährlichen Aktionen Richtung gegnerisches Gehäuse. Sie spielten einfach nur mit, nicht mehr und nicht weniger. Bei dieser Leistung der Gastgeber hatte Pinneberg natürlich keine Mühe gegenzuhalten, nutzte den Schlafwagen-Fußball der Gegner allerdings auch nicht zu eigenen Vorteilen aus. Die Offensivabteilung von Barsbüttel war heute ein Totalausfall. Simon Gottschling, sonst einer der Leistungsträger und immer für mindestens ein Tor gut, sah man heute komplette 90 Minuten überhaupt nicht. Ebenso Bahram Bahrami, sonst der Motor auf der rechten Seite, spielte besonders in der zweiten Hälfte ein katastrophales Spiel (Ein Zuschauer bemerkte: “Du spielst wie meine Großmutter“). Und Dirk Tiedje, der Kämpfer und Freistoss-Mann…tja, zu dem kommen wir später… Und so dauerte es bis zur 37. Minute, bis endlich der erste Schuss auf das Tor von Sven Barth segelte. Der kam übrigens von Dennis Carl. Zwei Minuten später bemerkten die Pinneberger Trommler und Fahnenträger nicht zum letzten Mal an diesem Nachmittag: „Gottschling ist nervös, Gottschling ist nervös“… Und wiederum zwei Minuten später in der 41. Minute hatte Barsbüttel durch Jan Thoele die erste echte Torchance. Dieser spitzelte den Ball nach einer Bahrami-Flanke aus ca. 2 Metern in die Arme von Barth.
Der zweite Durchgang war dann schon wesentlich attraktiver als der „Grottenkick“ aus Durchgang Nummer Eins. In der 55. Minute setzte Carl das „Hallowach“ Zeichen für seine Kollegen, mit einer guten Chance, die der Gäste-Keeper aber vereiteln konnte. BSV jetzt aktiver und stärker als zuvor. Thoele hätte in der 57. Minute fast den Ausgleich erzielt nach einem Freistoss von Tiedje, doch Barth leitete das Leder mit einem Klasse-Reflex über die Latte. Nur eine Minute später war es Hardy Brüning, der im Stile von Uwe Seeler mit dem Hinterkopf nach einem Tiedje-Freistoss (wie auch sonst…) die Kugel an den Aussenpfosten lenkte. Robert Bankowski hatte dann in der 62. Minute die 100-prozentige Chance auf den Ausgleich als er völlig frei auf Sävke zulief nach einem Fehler von Lukas Sterczyk, doch er vergab kläglich indem er unten rechts am Tor vorbei schob. Eine Minute später scheiterte Bankowski erneut am Keeper, genauso wie Markus Schwoy in der 73. Minute. Das war es dann aber auch mit den Pinneberger Chancen. Die restliche Zeit drängte Barsbüttel auf den Ausgleich. Carl setzte einen herrlichen Freistoss aus ca. 30 Metern an den Pfosten (69.). In der 83. Minute war es dann endlich soweit. Der mittlerweile hochverdiente Ausgleich fiel. Aber wie er fiel sieht man auch nicht alle Tage: Auf der Außenbahn lieferte sich Tiedje einen Zweikampf, er schaffte es eine Art unkontrollierte Flanke in den Strafraum zu schlagen mit extrem viel Effet. Freund und Feind sprangen vorbei an dem hohen Flatterding, kurz vor Barth kam der Ball auf und schlug dann unhaltbar oben links ein. Durch seine guten Freistösse im zweiten Durchgang und dem Tor konnte Tiedje seine ansonsten schwache Leistung etwas kaschieren.
Der Schiedsrichter pfiff sehr häufig und hinderte damit etwas den Spielfluss, allerdings gab es auch viele Nicklichkeiten, die man abpfeifen musste.
Stimmen:
Thomas Bliemeister (Trainer VfL Pinneberg): Wir haben es versäumt das 2:0 zu machen und aufgrund der vielen Torchancen von Barsbüttel in Durchgang zwei ist das Unentschieden verdient.
Lutz Göttling (Trainer Barsbütteler SV): Zerfahrenes Spiel auf schlechten Bodenverhältnissen. Wir haben 1:0 zurückgelegen durch einen Ball, der durch die Mauer ging. Das darf eigentlich nicht passieren. Zweite Halbzeit haben wir viel Druck gemacht, hatten 2,3 Pfostenschüsse. Aber Pinneberg war bei Kontern immer gefährlich. Insgesamt ist das Unentschieden gerecht. Der schwierige Ball geht rein, die einfachen machen wir nicht rein.
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