Die Einen freuen sich darauf, dass die amerikanischen Glam-Rocker Mötley Crüe im Sommer nach Europa (Schweden - Red.) kommen, die Anderen sind schon mit einem Heimerfolg von Barmbek-Uhlenhorst zufrieden. Hauptsache Rock´n´Roll. Und den gab es bei der Oberliga-Partie zwischen BU und Meiendorf zur genüge.
Obwohl sich mit Torsten Offner (ex-MSV-Marketingleiter), Harry Gigar (ex-MSV-Torwart und Stadionzeitungsmann) und Wolfgang Thiele (ex-MSV-Trainer) gleich drei offensichtliche Meiendorf-Fans als "Danger-Seaker" im Barmbeker Fanblock einfanden, pfiff Schiedsrichter Michael Helms nach sieben Minuten einen Elfmeter für BU. Berechtigt oder nicht, die ehemalige Bundesliga-Granate Jürgen Degen verwandelte das Ding sicher zum 1:0. Das wurde an der inzwischen überregional bekannten Würstchenbude dankbar aufgenommen. Degen (11.) und der später - also viel später - entscheidend eingreifende Markus Hasenpusch (14.) vergaben gute Kopfballchancen. Da hätte es auch schon früh 3:0 stehen können. Nachdem rund eine Viertelstunde gespielt war, fand auch Meiendorf ins Spiel. BU beschränkte sich nun darauf, die Bälle aus dem eigenen 16-Meter-Raum zu hauen, was nicht immer glücklich aussah. Beispielsweise, als die beiden BU-Mattengötter Jan Meyer und Thomas Hoffmann um ein Haar ein gemeinsames Eigentor erzielt hätten - BU-Keeper Gordon Wilkens hatte aber etwas dagegen und lenkte die Kugel gekonnt über die Latte (17.). Zwei Minuten später erzielte Meiendorf das vermeintliche 1:1 durch Andreas Kühn, der Treffer wurde aber nicht gegeben, weil Christoph Kirbach Wilkens bedrängt hatte.
Gut, der Schiri will keine Tore geben, dann spielen wir auch kein Fußball. Das könnten sich die beiden Teams gedacht haben, denn fortan gab es nur noch Landesliga-Niveau zu sehen. (Also, ich will jetzt keinen Landesligisten beleidigen. Es sah zeitweilig fast noch schlechter aus). Gegen Mitte der zweiten Halbzeit hatten beide Mannschaften aber offenbar mitbekommen, dass es jetzt einen neuen Papst gibt. Einen Deutschen noch dazu. Plötzlich wurde sich Mühe gegeben. Die Pässe gingen jetzt zeitweilig über mehr als zwei Mann. Und das hin und her. In der 82. Minute - so spät war es schon - versuchte es Meiendorfs Kühn mit einem gut platzierten 20-Meter-Schuss, Wilkens war aber per Parade auf dem Posten. Der BU-Schlussmann war jetzt offenbar warmgeschossen, denn zwei Minuten später war er erneut per Glanzparade zur Stelle. Diesmal hatte Patrick Schumann aus 16 Metern abgezogen. Auf der anderen Seite lief es für den Torhüter nicht so glücklich. Die alte Oberliga-Granate Tim Cassel leistete sich ein Missverständnis mit Abwehrmann Nils Roschlaub. Hasenpusch schnappte sich den Ball. Weil Cassel und Roschlaub ja nun durcheinander waren, war Cassel draußen und Roschlaub im Tor. Und Hasenpusch schoss zum 2:0 ein. Zwei Minuten später gab es ein ähnliches Ding, als Hasenpusch nach einem weiten Pass an Cassel vorbei ging und das 3:0 erzielte. Danach wurden die BU-Fahnen auf den Rängen wie wild gewedelt. Und das irgendwie auch zu Recht, nach dem zweiten Sieg in Folge kommt die Frage auf: wie weit ist es noch zum Regionalliga-Aufstieg?
Stimmen:
Peter Martens (Trainer Barmbek-Uhlenhorst): "Wir haben über die gesamten 90 Minuten eine große kämpferische Leistung geboten. Bis zur 82. Minute haben wir keine Torchance zugelassen, zudem ist es uns gelungen, die Seiten dicht zu machen. Am Schluss hat Gorden Wilkens zweimal prächtig pariert. Mit diesem Sieg behalten wir alle Chancen für den Klassenerhalt."
Frank Stolina (Trainer Meiendorfer SV): "Für uns fing es unglücklich an. Zunächst gab es einen Elfmeter, den nur der Schiedsrichter gesehen hat, dann haben wir ein Tor erzielt, dass uns nicht anerkannt wurde. Auch da weiß ich nicht warum. Trotz all dieser Sachen fehlte uns die Durchschlagskraft. Wir haben erst gegen Ende der zweiten Halbzeit Dampf gemacht und sind dann zweimal an Wilkens gescheitert. Wir werden unsere Punkte aber noch machen. Und sollten wir mit 42 Pluspunkten absteigen, dann kann ich das nicht ändern. Es würde mich aber sehr ärgern."
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