Nach dem Hinspiel zum Saisonauftakt im August vorigen Jahres und einem 3:0 für die Täuberiche urteilte der Berichterstatter an dieser Stelle: „Paloma muss man danach wohl zu den Mannschaften zählen, die öfters in der Spitzengruppe auftauchen werden, während der NTSV durchaus berechtigte Hoffnungen hegen kann, dank seiner spielerischen Mittel, nicht nur ein Gastspiel in Hamburgs höchster Amateurklasse geben zu dürfen“. Nun heute gingen die Niendorfer an der Brucknerstraße gar als Favorit an den Start, jedenfalls, wenn man zur Urteilsfindung die Rückrundentabelle zu Grunde legt, Danach stehen sie mit 16 Punkten auf Platz drei, während die Palomaten in 2005 lediglich acht Pünktchen einfahren konnten.
Doch grau ist alle Theorie. Ob der endlosen Parkplatzsuche hat der HAFOI.de-Schreiber das Grantgeläuf noch gar nicht erreicht, da vernimmt er schon ein Raunen. Offenbar haben die Gastgeber bereits eine gute Torgelegenheit verpasst. Was er dann zu sehen bekommt, ist ein weitgehend ausgeglichenes Spiel ohne große Erfolgsaussichten. Bis zur 17. Minute, als ein Abspiel aus abseitsverdächtiger Position bei Jan Illmer landet, der mit einem beherzten Schuss die Führung für seine Farben herstellt. Aus der auch weiterhin abwechslungsreichen ersten Halbzeit bedürfen noch zwei Szenen der Erwähnung. Die erste aus der 33. Minute, als Keeper Dennis Aschmoneit weit außerhalb seines Strafraums einen Ball in Richtung von Kay Fienup befördert. Der zögert nicht lange und versucht per Bogenschuss den Palomaten-Kasten zu erreichen. Aschmoneit, noch immer gut zu Fuß, erreicht das Spielgerät jedoch noch bevor es die Linie überfliegen kann. Die zweite ist das Zusammenspiel zwischen Alexander Holm, Wittiber und Marcus Heick. Auch hier ist wieder Aschmoneit Retter in höchster Not und kann das Heick-Geschoss entschärfen.
In der zweiten Halbzeit erweisen sich dann aber die Palomaten mehr und mehr als die Spiel bestimmende Elf. Zudem macht sich auf der Gegenseite bemerkbar, dass auf der Niendorfer Bank nur eine minimale Notbesetzung Platz genommen hat und dass Carsten Wittiber ohne seinen heute schwach auftretenden Heick nur die Hälfte wert ist. So ergeben sich jetzt zahlreiche Torchancen für die Palomaten. Doch Illmer agiert nach assist von Mahir Hamurcu beim Torschuss zu umständlich, der unbedrängt durchlaufende Guido Stendel schließt nicht selbst ab, sondern spielt ungenau zu Marco Marczynski und schließlich kann auch Dirk Savelsberg mit einer guten Möglichkeit nichts anfangen. Die endgültige Entscheidung fällt dann aber doch in Minute 73. Die Niendorfer Abwehr scheint auf abseits zu spielen, was Marczynski aber gar nicht stört. Gänzlich allein gelassen taucht er vor André Tredup auf und kann sich seelenruhig die richtige Ecke zum 2:0 aussuchen. Chronistenpflicht ist es, auch eine gute Niendorfer Erfolgsmöglichkeit Erwähnung angedeihen zu lassen. Aus einem undefinierbaren Gewühl im aschmoneitischen 5-Meter-Raum mit mindestens 9 Akteuren erweist sich Dennis als Mann mit der besten Übersicht. Kurz vor dem Ende kann sich sein Gegenüber gegen Luigi Avarello ebenfalls noch einmal auszeichnen.
Fazit: Ein Ergebnis das für die siegreiche Mannschaft voll in Ordnung geht, eher noch höher hätte ausfallen müssen. Kann Paloma jetzt noch einmal angreifen?
Die Leistung von Schiedsrichter Bandt (ETV) brauchte zu keinen Klagen Anlass zu geben.
Punktspiel-Statistik ab 1945 aus der Sicht des Gastgebers: 16 Spiele– 7 Siege –3 Remis – 6 Niederlagen – 29:24 Tore.
Stimmen:
Heino Stemmann (Trainer Niendorfer TSV): Es war ein sehr intensives Spiel und sehr kampfstark. Die ersten 20 Minuten hat die Mannschaft das Spiel auch sehr gut angenommen und gefightet. Nach dem 0:2 haben wir natürlich zu weit aufgemacht. So hätten wir auch noch höher verlieren können. Trotzdem kann ich der Mannschaft nur ein Kompliment machen, obwohl es heute nicht gereicht hat. So ist nun mal eben Fußball, aber es geht weiter.
Frank Hüllmann (USC Paloma): Heute haben wir endlich mal wieder richtig guten Fußball über 90 Minuten gezeigt und hatten auch die richtige Zweikampfeinstellung, die wir allerdings auch schon gegen Lurup gehabt haben. Es geht langsam aufwärts.
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