SC Concordia: Kindler – Mohr, Janßen, Drews, Tramm – Rahn, Janke, Kalla, Williams – Pedroso-Bussu, Hamurcu (ab 75. Teixeira) FT Eider Büdelsdorf: Legrum – Furthmann, Drescher, Fatnassi, Ritter – Kühl, Sawkulycz (ab 62. Ellefsen), Atasoy, Altin – Ahrends, Steve (ab 67. Lehmann) Beste Spieler: Janke, Pedroso-Bussu – Legrum, Ritter Tor: 1:0 Teixeira (90., nach Williams-Flanke) Besondere Vorkommnisse: Schön anzusehende Bengalo-Show der Eider-Fans tauchte das Marienthal in eine südländische Atmosphäre Schiedsrichter: Joachim Weis (TSV Holvede) Zuschauer: 580
In einem interessanten und jederzeit spannenden Oberligaspiel behielt Tabellenführer Concordia die Oberhand und ging durch Teixeiras späten Treffer in der Schlussminute als verdienter Sieger vom Platz. 90 Minuten beackerten beide Teams den Rasen im Marienthal, zu keiner Zeit kam Langeweile unter den knapp 600 Zuschauern auf, Stimmung garantiert. Dafür sorgte u.a. auch der mitgereiste Eider-Fanclub „Megaperls“, der mit Bengalo-Einlagen dem Spiel einen südländisches Flair verlieh.
Zu Beginn der Partie agierte der Tabellenführer äußerst aggressiv, wollte unbedingt einen frühen Treffer erzwingen. Doch die erste Torchance hatten die Gäste. Malte Sawkulycz zog aus 20 Metern einfach mal ab, - sein Schuss ging nur knapp am langen Pfosten vorbei (5.). Erst nach 20 Minuten erwachte die Fascher-Elf, bemühte das Flügelspiel über Williams (rechts) und Rahn (links) und erarbeitete sich etliche gute Gelegenheiten. Doch die Cordi-Angreifer Davide Pedroso-Bussu (21., 27.) und Ahmet Hamurcu (23., 29.) vergaben allerbeste Chancen.
Nach einer halben Stunde ließ Williams dann einen Gewaltschuss aus gut 28 Metern los und den Cordi-Fans lag der Torschrei bereits auf der Zunge, doch der Ex-St.Paulianer verzog, sein Geschoss landete irgendwo im Marienthaler Gehölz. Dabei hatte er absolut freie Schussbahn und selbst die Körperhaltung stimmte – was bei Paddy nicht immer selbstverständlich ist - , doch es sollte nicht sein. Auch der Kopfstoß von Sven Drews (44.) sollte unbelohnt bleiben, dennoch war es der einzige Kracher im ersten Durchgang, denn das Leder traf hart auf Aluminium. So ging es torlos in die Kabinen. Und so angestrengt der Schreiber dieser Zeilen auch lauschen mochte, - es waren keine lauten Worte des Cordi-Trainers zu vernehmen... Das Halbzeitfazit der Marienthaler-Fans fiel dennoch recht nüchtern aus: „Unsere Jungs sind einfach zu unkonzentriert und allzu fahrig bei ihren guten Aktionen“, brachte es jemand am Wurststand auf den Punkt.
Mit Beginn der zweite Hälfte legten die Gastgeber „noch eine Schippe drauf“, so Cordis Trainer Fascher und zeigten klasse Oberliga-Fußball. Weiterhin hielten die Gäste mehr als gut mit, erspielten sich auch die ein oder andere Gelegenheit, doch die Hamburger wurden von Minute zu Minute dominanter. Büdelsdorf wehrte sich erfolgreich gegen die überfallartigen Vorstöße und hatte durch Altin (51.), Ritter (53.) und Sawkulycz (55.) auch Chancen im (zwei-) Minutentakt. Dann zog sich die Mannschaft von Olaf Lehmann aber immer weiter zurück, jedoch ohne sich gänzlich hinten einzuigeln.
Allein ihrem Keeper Stefan Legrum war es zu verdanken, dass die Holsteiner noch nicht zurücklagen. Immer wieder brachte Büdelsdorfs Schlussmann die Cordi-Angreifer zur Verzweiflung. Allein Pedroso-Bussu hatte Torchancen für vier bis fünf Spiele, doch hatte er einen schweren Stand gegen Eider-Verteidiger Till Furthmann, mit dem er sich Top-Zweikämpfe lieferte.
Als viele Zuschauer bereits den Heimweg angetreten und sich die verblieben Besucher am Marienthal auf ein torloses Remis eingestellt hatten, erlief sich Williams einen langen Ball auf der rechten Seite, brach bis zur Grundlinie durch und flankte nach einem kurzen Blick in die Mitte. Dort stand Tiago Teixeira goldrichtig und nickte zum vielumjubelten 1:0-Endstand in der 90. Minute ein.
Stimmen:
Marc Fascher (SC Concordia): Zunächst muss ich unseren Gästen ein Riesen-Kompliment machen, sie haben uns heute alles abverlangt. Ich hatte Büdelsdorf bereits gegen Bergedorf beobachtet und habe meine Mannschaft seit Montag auf dieses Spiel eingestellt. Eider ist für mich „kein normaler Aufsteiger“, das ist eine absolut starke Truppe. Für uns war es der magische 7.Spieltag. In der letzten Saison haben wir hier 1:4 gegen Altenholz vergeigt, da musste heute unbedingt etwas positives passieren. Umso glücklicher bin ich über unseren Treffer in allerletzter Minute, wenngleich ich meinem Team heute sehr gerne zugeschaut habe. Denn das war doch teilweise Fußball der Extraklasse. Auch dass meine Jungs nach der Pause noch eine Schippe draufgelegt haben und schönen Powerfußball gespielt haben verdienet meinen Respekt. Auf Grund der zahlreichen Torchancen geht der Sieg auch in Ordnung. Letztendlich sind wir für 90 Minuten Engagement zu Recht belohnt worden.
Olaf Lehmann(FT Eider Büdelsdorf): Ich hatte meine Mannschaft heiß gemacht auf dieses Spiel beim Spitzenreiter. Großes Publikum, Flutlicht und auf einem schönen Rasen gegen den Tabellenführer. Unterm Strich aber geht nicht nur der Sieg, sondern auch das Ergebnis in Ordnung. Zwar hätten wir nach unserer etwas druckvolleren Phase noch etwas mehr Druck machen müssen, aber dennoch gibt es keine Vorwürfe an mein Team. In der letzten Woche haben wir in der letzten Sekunde den 2:2-Ausgleich gemacht, - heute haben wir in der Schlussphase einen Punkt verloren. So ist Fußball.
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