SV Halstenbek-Rellingen: Schultz – Bressem (ab 75. Ockens) - Bösch, Burmester, Grgic, Grabow – Wroblewsky (ab 63. Eyüpoglu), Hamzic, Pannen – Rückert, Schabacker (ab 90. Badermann) Hamburger SV (Amateure): Hesl – Stahlberg, Hampel, Leschinski, Lipke (ab 61. Mamoum) – Zott, Lauser, Laas, Takyi – Kucukovic, Adewunmi Tore: 1:0 Rückert (42.), 2:0 Rückert (50.), 3:0 Pannen (90.) Beste Spieler: Bei H-R wuchs jeder Spieler über sich selbst hinaus - -/- Schiedsrichter: Kleenloof (ASC Estebrügge) Zuschauer: 810 Zahlende
Das war ein Pokalduell, so wie es sein soll und ganz nach dem Geschmack des Schreibers dieser Zeilen. Die Platzherren versteckten sich von Anfang an keinesfalls und erspielten sich durchaus gute Gelegenheiten. Die hatten auch die Rothosen, doch irgendwie vermisste man bei ihnen den richtigen Ernst, mit der sie die Sache eigentlich angehen müssten. So war es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass sich dem Halstenbeker Daniel Burmeister die erste 90prozentige Möglichkeit zum Führungstreffer bot, der sie jedoch zum Entsetzen des Publikums ungenutzt ließ. Doch kurz vor dem Pausenpfiff ist es Frank Rückert, der sich gegen die sogenannten Amateure durchsetzten und zum 1:0 einnetzen kann.
Natürlich rechnete jeder nach dem Wiederanpfiff mit einer oder besser gesagt befürchtete jeder eine Sturm- und Drangperiode der Gäste und damit, dass sich das Blatt wenden würde. So wäre es möglicher Weise auch gekommen, wäre da nicht erneut Rückert gewesen, der mit einer großartigen Einzelleistung die Führung für seine Farben weiter ausbauen konnte. Dessen Inszenierung beflügelte die Einheimischen in noch größerem Maße. Obwohl jetzt auf bedingungslose Offensive umschaltend, konnten die Regionalligisten gegen die aufopferungsvoll fightenden Platzherren nichts ausrichten. Nur mit einem Lattenschuss kamen sie dem Anschlusstreffer nach etwa 70 Minuten einmal nahe. Gefährlich aber auch die Halstenbeker mit mehreren eindrucksvollen Kontern. Das 3:0 durch Eike Pannen fast mit dem Schlusspfiff war der Superbonus für eine H-R-Leistung, die mit Sicherheit in den Vereinsannalen dick gedruckt werden dürfte.
Und finanziell lohnt es sich auch noch für die H-Rer. Aus der Totokasse gibt es schon mal 3.000€. Ob noch 3 weitere Mille dazukommen? Diese Frage wird sich am Endspieltag (10., 11. oder 12. Juni lt Rahmenterminkalender des HFV) entscheiden. Der Verband dürfte nun auch der Sorge, ob er den Millerntor-Platz oder das Stadion im Volkspark anmieten sollte, ledig sein.
Ich wurde soeben informiert, dass Mike Grabow das zweite Tor erzielt haben soll. Falls meine Wahrnehmung falsch gewesen sein sollte, bitte ich meine Leser um Vergebung. Das große Erfolgserlebnis der Halstenbeker schmälert sich dadurch nicht, genau so wenig wie Rückerts hervorragende Leistung.
Stimmen:
Joachim Philipkowski (Trainer HSV (Am)): Es ist natürlich schwer, so kurz nach Spielende die richtigen Worte zu finden. Nach der Körpersprache meiner Mannschaft zu urteilen, war sie schon im Endspiel. Diese Haltung wurde eiskalt bestraft. In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt keinen Fußball gespielt. Von draußen sah es so aus, als ob wir gar nicht gewinnen wollten. Erst nach 0:2 fingen wir mit dem Spielen an, haben mehr Druck gemacht und das Tempo erhöht. Doch irgendwann war es zu spät. Man kann kein Fußballspielen ohne Herz und Leidenschaft. Wie das geht, dass hat H-R heute gezeigt und deren Sieg war daher auch voll verdient. Ich wünsche den Halstenbekern im Endspiel viel Glück.
Oliver Bernd (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Ich glaube, wir haben heute ein tolles Spiel unserer Mannschaft gesehen. Ich bedanke mich für die Unterstützung der zahlreichen Zuschauer. Wir haben uns mit dem HSV in der letzten Zeit intensiv beschäftigt, offenbar mehr als er mit uns. Danach haben wir unsere Schulaufgaben gemacht. Wie man sieht, auch sehr gut. Lt BILD-Zeitung war der HSV ja schon im Endspiel. Nun sind wir dort zum ersten Mal angelangt. Das sehe ich als I-Tüpfelchen auf dem Verlauf dieser Saison an. Ich hoffe, dass wir dann auch wieder so gut unterstützt werden. Erst einmal aber wird gefeiert und danach kommen noch etliche Punktspiele.
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