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05.05.2005
Altona ohne Biss von


präsentiert:


Altona 93 – VfB Lübeck II 2:2 (0:1)

Altona 93: Hinz – Leinroth, Laczkowski (ab 50. Henning), Weber – Reiter, Stilz, Hartmann (ab 50. Fredenburg), Bajramovic, Urbszat (ab 71. Sachs) – Jurkschat, Tunjic
VfB Lübeck II: Brinkmann – T.Manthey, Madeiski, Hildebrandt, Florczak – Gribkow, Mokkadem, Ridder (ab 88. Behrens), Zimmermann, Bruhn (ab 72. Schefer) – Richter (ab 90.+ 1 Bornhardt)
Tore: 0:1 Richter (16.), 0:2 Gribkow (48,), 1:2 Stilz (73.), 2:2 Tunjic (85., Foulelfmeter)
Gelb-Rote Karte: Gribkow (75., wiederholtes Foulspiel)
Beste Spieler: keiner - Zimmermann
Schiedsrichter: Helms (Sittensen)
Zuschauer: 360

Dass Andreas Prohn ein durchaus anständiger Mensch ist, bewies er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Als erstes möchte ich mich bei allen Zuschauern für die erste Halbzeit entschuldigen. Arbeitsverweigerung ist vielleicht etwas zu hart ausgedrückt, aber wir hatten sicherlich ein Problem mit der Einstellung.“ Eine Entschuldigung hatten sich die Anhänger des AFC allerdings auch redlich verdient. Ohne Biss und „ohne Körpersprache“ (so Prohn) präsentierten sich die Hausherren. Dank eines verwandelten Foulelfmeters von Jürgen Tunjic reichte es am Ende jedoch immerhin noch zu einem – wenn auch mageren - Punkt.

Tor für Altona? Nein! Jurkschaft schießt ganz woanders hin.


Die erste Halbzeit war aus der Sicht des AFC eine ganz grausame. Eine halbe Stunde brauchte das Team, um seine erste und einzige Torchance herauszuarbeiten. Und das gegen einen Gegner, der in den letzen sieben Partien den Platz jeweils als Verlierer verließ. Nach einem von Andres Urbszat getretenen Freistoß, fiel Mario Jurkschat der Ball vor die Füße, doch irgendwie stocherte dieser den Ball in die verkehrte Richtung (30.). Die Folge: Kopfschütteln auf der Altonaer Tribüne, Durchatmen bei den Gästen.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Lübecker bereits mit 1:0 in Führung. Nach einem Ballverlust des AFC im Mittelfeld, wurde Stefan Richter der Ball ideal in den Lauf gespielt, und mit einem sehenswerten Rechtsschuss ließ er Oliver Hinz keine Abwehrmöglichkeit (16.). Der VfB stellte daraufhin geschickt die Räume zu und ließ die einfallslosen Altonaer überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Stattdessen boten sich den Gästen sogar Gelegenheiten die Führung bis zur Pause zu erhöhen. Richter (18.) sowie Bruhn (27.) ließen ihre Chancen jedoch verstreichen, und ein stark getretener Freistoß durch Jan Zimmermann konnte von Hinz gerade noch zur Ecke abgewehrt werden (40.)

Nach dem Wechsel bot sich zunächst Jürgen Tunjic die Möglichkeit zum Ausgleich, als er aus kurzer Distanz den Ball jedoch nicht im Tor unterbringen konnte. Im direkten Gegenzug und in der gleichen Minute machten es die Lübecker dann erneut besser. Lübecks bester Akteur an diesem Tag Jan Zimmermann tankte sich im Mittelfeld gegen drei Gegenspieler durch und spielte sogar noch einen Zuckerpass auf den mitgelaufenen Dimitri Gribkow. Dieser überlupfte den hinausstürzenden Hinz zum 0:2 (48.). Zimmermann und Richter hätten in der Folgezeit den Sack zumachen können, taten es aber nicht (53./ 64.).

Wo ist er denn, der Ball?


Altona zeigte sich im zweiten Durchgang von einer etwas engagierten Seite und kam nun durch den eingewechselten Henning und erneut Tunjic ebenfalls zu Torchancen (55./ 60.). Der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang schließlich Roger Stilz mit einem Kopfball nach einer Freistoßhereingabe von Mario Jurkschat (73.). Die kurz darauf folgende Gelb-Rote Karte für Lübecks Gribkow war dann das endgültige Signal zur Jagd auf den Ausgleich. Diesen besorgte fünf Minuten vor dem Abpfiff der ansonsten enttäuschende Tunjic mit einem (unsicher) verwandelten Foulelfmeter, nachdem Fredenburg im Strafraum gelegt worden war. Jetzt wollte Altona in Überzahl natürlich noch den Siegtreffer, den Tunjic jedoch mit dem Versuch eines Fallrückziehers in der Nachspielzeit vergab und gleichzeitig dem besser postierten Jurkschat die Einschussmöglichkeit raubte.

Verdient wäre ein Siegtor jedoch auch aus der Sicht von Andreas Prohn nicht gewesen, der ab sofort ein noch genaueres Auge auf die Einstellung seine Spieler werfen wird: „Einige Spieler verlassen uns ja zum Saisonende. Da werde ich genau hinsehen, wen ich in den nächsten Partien noch einsetzen kann.“



Stimmen:

Torsten Flocken (Trainer VfB Lübeck II):
Ich bin insgesamt heute zufrieden. In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft das umgesetzt, was abgesprochen war. Wir haben kompakt gestanden, haben den Gegner gestört und darüber hinaus auch nach vorne die Chance gesucht. Die Führung zur Halbzeit war sicher nicht unverdient. Nach dem Anschlusstreffer und der Gelb-Roten Karte kippte dann leider das Spiel, und am Ende wäre sogar noch eine Niederlage möglich gewesen. Das hätten meine Jungs heute allerdings nicht verdient.

Andreas Prohn (Trainer Altona 93):
Wir haben in der ersten Halbzeit keine Mittel gefunden, uns gegen diese sehr kompakt und defensiv agierende Mannschaft Torchancen zu erarbeiten. Wir hatten sicherlich ein Problem mit der Einstellung, weil wir uns einfach nicht richtig bewegt haben und nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen sind. Das war sehr viel Ditschi-Datschi. Nach der Halbzeit wurde es dann trotz des schnellen 0:2 besser. Der Punkt ist natürlich etwas glücklich aber dennoch irgendwo okay. Wenn die Mannschaft am Ende etwas cleverer agiert und Tunjic seinem Mitspieler nicht den Ball wegnimmt, hätten wir das Spiel sogar noch gewonnen.


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