07.05.2005 Das hat mit Fußball nichts zu tun von Christian Grün
FT Eider Büdelsdorf - Altona 93 4:1 (2:0)
Büdelsdorf: Legrum - Treptow - Furthmann, Hamm - Atasoy, Sawkulycz, Petersen (72. Seebauer), Köpke ( 83. Müller), Hacker - Beck (77. Ellefsen), Ahrends Altona: Hinz - Henning - Leinroth, Weber - Urbszat, Bajramovic, Stilz, Sachs, Reiter - Jurkschat (46. Fredenburg), Tunjic Tore: 1:0 Beck (8.), 2:0 Köpke (37.), 3:0 Beck (57.), 4:0 Ahrends (75.), 4:1 Furthmann (88./Eigentor) Schiedsrichter: Timm (Egenbüttel) Zuschauer: ca. 200 Beste Spieler: Petersen, Beck, Atasoy - keiner
So etwas hatten selbst langjährige AFC-Anhänger noch nicht erlebt: Als die Mannschaft nach dem Spiel in Büdelsdorf nur wenige Minuten nach dem Fanbus in die Griegstrasse zurückkehrte wurde sie mit hämischen Sprechchören und Gesängen begrüßt. "Ihr ward schlecht!" und "Das hat mit Fußball nichts zu tun" bekamen die Spieler unter anderem zu hören. In der Tat dieser Auswärtskick der vorläufige Tiefpunkt einer durchwachsen verlaufenen Saison. Von Beginn an zeigte sich, daß es der neuformierten Abwehr um Carsten Henning an Abstimmung mangelte. Der Verzicht auf die bewährten Kräfte Laczkowski und Tramm, die beide keinen neuen Vertrag erhalten, rächte sich schon nach acht Minuten. Atasoy, von Henning und Weber nicht eng genug gedeckt, leitete eine lange Hereingabe per Kopf zu Beck weiter, der unbehindert abstauben konnte. Aber die Probleme von Altona lagen beleibe nicht nur in der Defensive. Man konnte einzelnen Akteuren das Bemühen nicht ganz absprechen, doch insgesamt stand an diesem Tag keine Mannschaft auf dem Platz. Der ballführende Spieler fand selten eine Anspielstation. Nur mit Einzelaktionen kam man gelegentlich noch gefährlich vor des Gegners Tor. Büdelsdorf spielte in der Abwehr schnörkellos und bolzte alles weg, was da in die Nähe kam. Und profitierte weiter von schlimmen Abwehrfehlern der Gäste. Nach einem Freistoß von Sawkulycz stand Köpke völlig frei und köpfte zum hochverdienten 2:0 ein.
| Altona Fanblock vor dem Spiel |
| und nach dem 4:0 |
Auch nach der Pause wurde es nicht besser. Altona vergab zwei gute Freistoßmöglichkeiten kläglich (Stilz flach in die Mauer, Henning hoch in die Wolken). Das Tor fiel dafür auf der anderen Seite, weil der enorm zweikampfstarke Petersen nachsetzte und die erboberte Kugel zu Torjäger Beck passen konnte. Schließlich konnte auch ein gelbwürdiger Bodycheck von Leinroth einen Angriff der Büdeldorfer über die linke Seite nicht stoppen. Der Unparteiische ließ Vorteil laufen, und die Flanke von der Grundlinie verwandelte Ahrends zum 4:0. Einzig Furthmann hatte wohl Mitleid mit den Hamburgern. Unbedrängt hämmerte er kurz vor Schluß den Ball in die eigenen Maschen. Freude kam bei den mitgereisten Anhängern darüber aber nicht auf. Viele hatten den Ort des Schreckens zu diesem Zeitpunkt schon verlassen.
Stimmen:
Andreas Prohn (Trainer Altona 93): Den Weg hierher hätten wir uns auch sparen können. Wir waren immer zu spät am Mann, und es gab keine Abstimmung. Wir müssen jetzt aufpassen, daß die Sache jetzt nicht aus dem Ruder läuft. Schließlich sind wir noch nicht durch. Die Mannschaft wird das während der Woche zu spüren bekommen. Normalerweise wird das Training in dieser Phase der Saison heruntergefahren, doch wenn die Spieler ihre Leistung am Wochenende nicht abrufen muß in der Woche eben nachgearbeitet werden.
Olaf Lehmann (Trainer Eider Büdelsdorf): Es war wichtig nach dem Sieg bei St. Pauli nachzulegen. In der ersten Halbzeit hatten wir 2-3 brenzlige Situationen zu überstehen. Am Ende war der Sieg aber auch in der Höhe verdient, weil gut kombiniert und spielerisch überzeugt haben. Das gibt uns Mut und Hoffnung. Die Chance, die wir jetzt noch haben wollen wir jetzt auch nutzen.
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