13.05.2005 Mit einem weitgehend problemlosen 3:0 schickt der Vfl Pinneberg von Peter Strahl
Eimsbütteler TV – VfL Pinneberg 0:3 (0:2)
Eimsbütteler TV: Daase – Prostran, Wehrheim (ab 75. Najem), Aksoy, Coban – Friedrich, Mensah, Sciorilli, Ekkelund (ab 46. Vasiljevic) - Loa, Yilmaz (ab 75. Bahtiyar) VfL Pinneberg: Hansen – Kurzberg, Dobirr, Stars, Kebbe – Arifi, Gregori, Avarello (ab 76. Ayik), Bayram (ab 80. Peters), Schwoy (ab 70. Draeger) - Bankowski Tore: 0:1 Avarello (4.), 0:2 Kurzberg (44.), 0:3 Bankowski (75.) Beste Spieler: Prostran, Aksoy – Kurzberg, Stars Schiedsrichter: Timm (SC Egenbüttel) Zuschauer: 60 Zahler (davon etliche Pinneberger)
Im jeweils letzten Spiel ein 0:4 des ETV auswärts beim HEBC, hingegen ein 4:0 der Pinneberger gegen Halstenbek, so die Ausgangslage vor der heutigen Begegnung am Lokstedter Steindamm. Also wieder ein 2:8 wie in der letzten gemeinsamen Oberligasaison 02/03?
Soweit kam es dann nicht. Aber wer anderen Internetseiten oder dem Videotext des NDR Glauben schenkte, musste zu der Feststellung gelangen, dass es wieder ein 0:4 gegen die Eimsbütteler gegeben habe. Ob jener Information sah sich auch der Schreiber dieser Zeilen kurzzeitig irritiert. Wer ihn kennt, weiß, dass er sich mittlerweile in einem fortgeschrittenen Alter befindet, in dem corporale und mentale Gebrechen nicht unbedingt auszuschließen sind. Diese Infos lesend, verfiel er erst einmal in einen fast lethargischen Zustand. Nun schien es ihn doch erwischt zu haben. Hatte er doch, wie es ihm vorkam, bei vollem Bewusstsein nur drei Tore der Schleswig-Holsteiner mitbekommen und dementsprechend notiert. Was tun, stehenden Fußes von seiner Aufgabe zurücktreten, obwohl er keinen Arbeitslosen mit Schampus übergossen hatte? Die Alternative: Coach Michael Richter anrufen und fragen, welches Resultat er mitbekommen habe. Danach Entwarnung: Auf HAFO ist Verlass, auch dieser hatte nur ein 0:3 seiner lieben Jungs registriert, wie in der Titelzeile zu lesen ist.
Die Platzherren, ohne Sasa Tomic (noch verletzt), Viktor Zeqiraj, Markus Schwarz (beide werktätig), Andreas Daase (auf Urlaub) antretend, müssen, wie schon so oft zuvor, bereits in der Anfangsphase den ersten Gegentreffer hinnehmen. Nur diesmal dauert es drei Minuten länger als noch am vergangenen Sonntag beim Lokalrivalen. Eduardo Avarello ist der Torschütze. Nach 20 Minuten fast das 0:2 durch Nevzet Arifi nach einer unglücklichen Aktion von Mauritzio Scorilli, doch der Pinneberger trifft nur den Pfosten. Weitere 20 Minuten später umspielt zwar Markus Schwoy den ETV-Schlussmann Niko Kristen, aber danach das leere Tor zu treffen, misslingt ihm völlig. Noch vor dem Seitenwechsel der Ausbau der Gäste-Führung durch Florian Kurzberg. Völlig alleine gelassen von den Rothemden zieht er von der rechten Seite aus 18 Metern ab und lässt Kristen keine Chance. Wer die Erwähnung von Möglichkeiten der Gastgeber vermisst, dem sei gesagt, es gab keine erwähnenswerten. Auch wenn sie des Öfteren in der Nähe des Strafraumes kamen, ihre Aktionen waren einfach zu umständlich oder zögerlich, um hier aufgezählt zu werden.
In der zweiten Halbzeit macht sich auf der Seite der Lokstedter das Fehlen von Tomic schmerzlich bemerkbar. Keine Ideen, kein Antreiben und keine Ballverteilung. So brauchen auch die Pinneberger nicht über sich selbst hinauszuwachsen und können es recht ruhig angehen lassen. Dennoch will eine viertel Stunde vor Schluss Robert Bankowski seinem Trainer der nächsten Spielzeit beim SC Sperber noch zeigen, dass er auch auf dem Platz steht. Er nämlich ist es, der den Endstand des Spieles herstellt.
Fazit: Wie man auch rechnet, mit dieser 19. Niederlage ist der Eimsbütteler TV endgültig abgestiegen. Dabei spielt es auch keine Rolle mehr, wie die Bremer Amateure ihre letzten vier Regionalligaspiele gestalten können. Pinneberg hingegen, das bislang beste Rückrunden-Team, noch mit einem Spiel im Rückstand (gegen Buxtehude), kann sich mit guten Ergebnissen gegen Paloma und HEBC sowie bei Rugenbergen und am Borgweg durchaus noch Meisterschaftschancen ausrechnen. Doch, wiederum sei diese Frage gestattet, was nützt der Titel?
Schiedsrichter Timms Entscheidungen brauchten im Großen und Ganzen beiden Seiten kein Grund zum Klagen zu geben, obwohl für den nicht in der Nähe Stehenden zwei erhobene Fähnchen seiner Assistenz in der ersten Halbzeit nicht ganz nachvollziehbar waren. Im Gegensatz zur Ansicht von Herrn Henkel, die auf den HAFO.de-Seiten veröffentlicht wurde, zeigte sich der Assistent bei einer Nachfrage allerdings nicht besonders zuvorkommend.
Punktspiel-Statistik aus der Sicht des Gastgebers: 22 Spiele – 6 Siege – 4 Remis – 12 Niederlagen – 30:57 Tore
Stimmen:
Thomas Bliemeister (Trainer VfL Pinneberg) Wenn man, wie wir heute, schnell in Führung geht, dann kann man das alles ein wenig lockerer sehen. Wenn man aber hinter dem Einzelnen herrennen muss, wird es bei diesen Bodenverhältnissen schwer. Um das zu verstehen, muss man nur mal über den Platz gehen. Meine Mannschaft hat aber engagiert gespielt mit den üblichen Schwächen, die wir ja schon kennen. Allerdings zeigt der eine oder andere immer noch Nachlässigkeiten. Wäre dem nicht so, wären wir Meister geworden. Bis aus den Spielern eine Mannschaft geworden ist, hat es im Übrigen zu lange gedauert.
Michael Richter (Trainer Eimsbütteler Turnverband) : Das Fehlen einiger meiner Spieler war nicht zu kompensieren. Der Mannschaft fehlte einfach ein Kopf auf dem Platz, der die Spieler anweist, wo es lang gehen muss. Ohne einen solchen erweisen sie sich dann doch ein wenig naiv, und wir gewinnen nicht die entscheidenden Zweikämpfe. Wenn sie Torchancen hat, nutzt sie diese nicht konsequent und ihnen fehlt einfach der Wille zum Erfolg zu kommen. Dennoch will ich alles versuchen, damit sich die Mannschaft in den noch ausstehenden Spielen vernünftig aus der Verbandsliga verabschiedet.
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