16.05.2005 Eidelstedt verliert wieder in der Nachspielzeit von Andre Matz
Barsbütteler SV – SV Eidelstedt 2:1 (0:0)
Barsbütteler SV:Sävke – Sterczyk, Pries, Maric – Krogmann, Werwath (ab 46. Huremovic) , R. Brüning (ab 46. Breutel), Tiedje, Bahrami (ab 56. Sow) – Carl, Gottschling SV Eidelstedt: Reuter – Schäfer (ab 65. Steinhardt), Hellwig, Kalendar – Nikolinas, Meesenburg (ab 84. Grzesik), Jendrzej (ab 53. Cisek), Vidal, Eta – Ude, Sander Tore: 1:0 Carl (75.), 1:1 Vidal (79.), 2:1 Carl (90.+2) Schiedsrichter: Dobric (HEBC) Beste Spieler: Sävke – Kalendar, Meesenburg Zuschauer: 120
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Gibt es einen Fußballgott? Diese Frage dürften sich die Eidelstedter Spieler und Anhänger dieser Tage des öfteren stellen. Und wohl auch zu dem Schluß kommen, dass dem nicht so ist. Oder ist es einfach nur eigenes Unvermögen was die Mannschaft an den Tag legt? Eigene Schuld, dass es gegen HR (1:1) nur zu einem Unentschieden reichte, dass es gegen Germania in der Nachspielzeit noch eine 1:2 Niederlage setzte? Der neutrale Zuschauer konnte heute nur mit dem Kopf schütteln was die Chancen des SVE anging und wie sie verwertet wurden – nämlich gar nicht. Bezeichnend fiel das Eidelstedter Tor durch einen Freistoß von Felipe Vidal, der unberührt den Weg ins Tor fand. Zwar wurde Torsten Steinhardt vom Stadionsprecher als Schütze angegeben, doch der Routenier hatte Keeper Tobias Sävke nur irritiert. Die Gäste konnten in diesem Spiel schalten und walten; Barsbüttel war immer nur zweiter Sieger. Allein Antonio Ude vergab heute an Anzahl an Chancen, die für Tore für die gesamte nächste Saison bei Victoria gereicht hätten. Aber auch Sebastian Sander, Kristof Meesenburg und Benjamin Eta vergaben aus aussichtsreichsten Positionen. Bei den Barsbüttelern konnte nur Tobias Sävke gefallen. Der 20Jährige Schlussmann war dort wo er gebraucht wurde – immer zur rechten Zeit. Schon seit Wochen gehört er immer wieder zu den Leistungsträgern des BSV.
Das Spiel wurde aus Sicht der Gastgeber erst besser als Trainer Lutz Göttling Mitte der zweiten Hälfte seine Formation umstellte. Goalgetter Simon Gottschling, heute ohne einzigen Stich gegen Bewacher Ibrahim Kalendar, wurde ins Mittelfeld zurückbeordert, Seiko Sow und Dennis Carl bildeten den Angriff. Plötzlich hatte es Kalendar mit dem schnelleren Carl zu tun und musste auch gleich zusehen wie sein neuer Gegenspieler das 1:0 erzielte.
Matthias Werwath (Barsbüttel) und Marco Hellwig (Eidelstedt) im Kopfballduell
Im Endeffekt war diese taktische Umstellung der Schlüssel zum Erfolg, auch wenn BSV-Trainer Lutz Göttling nachher sagte: "Dafür bin ich da, das ist meine Aufgabe, die muss ich versuchen gut zu erfüllen. Wenn die Spieler nicht ihr ihre gewohnte Leistung gegen einen guten Gegner abrufen können, dann muss ich versuchen etwas Positives hinzubekommen." Anstatt das 1:1 über die Zeit zu bringen, drängte Eidelstedt weiter nach vorne. Und somit auch ins Verderben. Ein schneller Konter über Dirk Tiedje in der Nachspielzeit, der bediente Dennis Carl mit einem diagonalen Zuckerpass und die Nummer neun der Gastgeber hob den Ball, über den zu weit vor seinem Tor stehenden Markus Reuter, zum 2:1 ins Netz. Obwohl er gegen Gottschling so gut ausgesehen hatte, war Kalendar auch hier wieder der Dumme. Der gute Schiri Dobric pfiff noch einmal an, doch es gelang den Gästen kein Ausgleich mehr.
Lange standen und saßen viele der Gästespieler nach dem Schlusspfiff noch auf dem Platz und diskutierten. Auch Co-Trainer Eddy Markus (der heute Peter Cohrs vertrat, siehe Bericht Eidelstedt-Schnelsen) war ratlos warum seine Mannen das Tor nicht trafen. Lutz Göttling fand die richtigen Worte: "Es ist das erste Mal, seit ich hier Trainer bin, dass ich mich beim gegnerischen Coach für unseren Sieg entschuldigt habe. Bei uns war gar nichts positiv zu bewerten und die Eidelstedter tun mir leid. Diese Niederlage lag einzig und allein daran, dass sie ihre hochkarätigen Chancen nicht genutzt haben."
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