Die Gäste aus Meppen wollten heute noch einmal die letzte Chance für den Aufstieg in die Regionalliga wahrnehmen. Nur ein Sieg gegen die Marienthaler Gastgeber hilft weiter um ganz oben dranzubleiben. Concordia seinerseits war sich als Kanonenfutter für Meppen natürlich zu schade und das ließen sie die Gäste deutlich spüren.
Nach einer zwanzigminütigen…nun ja, nennen wir es netterweise „Abtastphase“ nahm das Spiel ganz schnell an Fahrt auf. Den Auftakt für dieses ab jetzt packende Oberliga Spiel machten auf Seiten der Gäste die Stürmer Yaw-Oppong Donkor und Carlos Castilla, die am Keeper scheiterten, beziehungsweise nach Flanke volley über das Tor zielten (20., 21.). Nur drei Minuten später war es auf der anderen Seite Christian Kappler, der aus spitzem Winkel ins Außennetz schoss. Sein Teamkollege Björn Kalla kam nur eine Minute später frei zum Schuss aus 18 Metern und setzte das Leder nur ganz knapp unten links am Tor vorbei. Nach fünf Minuten Verschnaufpause hatten die Meppener durch Castilla erneut eine gute Chance. Es war exakt dieselbe Situation wie bereits in der 21. Minute. Kurz darauf war es schon wieder der sehr agile Castilla, der im Strafraum aus der Drehung den Ball auf das Gehäuse von Marcel Kindler brachte, doch auch hier kam kein zählbarer Erfolg bei rum. Die 35. Minute bedeutete dann die Führung für die Niedersachsen. Freistoss Andreas Helmer von halblinks, der heute stark spielende Keeper Kindler kam gerade noch an den Ball zum kurzen Pfosten, doch bei dem Nachschuss von Mahmut Aktas war er dann machtlos. Concordia ließ sich dadurch überhaupt nicht beeindrucken. Sie hatten ebenso Spaß an diesem offenen Schlagabtausch wie die Zuschauer. Cordi war wieder an der Reihe. Freistoss Stephan Rahn von halbrechts, wie immer mit Schnitt zum Tor auf den langen Pfosten gezielt, wie immer lauerte Bülent Arlioglu, dieser stieg auch am höchsten (er wurde auch nicht sonderlich davon abgehalten) und köpfte zum 1:1 Ausgleich ein (40.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff vergaben erst Arlioglu und zwei Minuten später noch Ahmet Hamurcu zwei Riesenchancen auf die 2:1 Führung für die Gastgeber.
Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild der ersten: Erst passiert eine Zeitlang nicht viel, dann setzte Arlioglu den Anpfiff zum erneuten Schlagabtausch. Er bekam den Ball nach Meppener Kopfballvorlage auf den Fuß serviert, doch sein Heber von der Strafraumgrenze segelte über das Tor hinaus (60.). Die Führung für die Concorden ging erneut von einem Rahn-Freistoss aus. Nach besagtem Freistoss war es Stefan Lammers, der im eigenen Strafraum mit der Hand zum Ball ging. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Paul Janke ließ Marcus Antczak im Kasten der Gäste keine Chance. 2:1 (63.). In der 70. Minute konnte Kindler noch einmal seine Klasse unter Beweis stellen, als er eine tolle Parade beim Schuss von Aktas bot.
Ein super Spiel, mit einer grandiosen Leistung von Concordia. Meppen spielte gut mit, war aber heute ein höchstens gleichwertiger Gegner für die Marienthaler.
Der Schiedsrichter zeigte eine souveräne Leistung, er pfiff konsequent und gut. Auch wenn einige Entscheidungen die Meppener Fans auf die Palme brachten.
Stimmen:
Georg Belke (Trainer SV Meppen): Tja, was sagt man, wenn man die Meisterschaftsträume hier begraben muss, das ist schwer zu sagen. Wir hatten eine sehr turbulente Woche hinter uns, was aber mit dem Ergebnis nichts zu tun hat. Wir sind sehr gut angefangen. Hätten wir nur zwei der drei hundertprozentigen Chancen genutzt, dann wäre der SV Meppen hier als Sieger vom Platz gegangen. Nur wir haben diese unglaublichen Chancen nicht genutzt und anschließend haben wir uns schwer getan gegen eine robuste und gut spielende Mannschaft, die einen Fußball spielt, den ich überhaupt nicht abkann. Das hat mit Fußball nichts zu tun. Nur Kick and Rush Fußball. Das liegt aber nicht daran, dass sie es nicht besser können, sondern dass der Platz eine absolute Katastrophe ist. Da kann man überhaupt keinen Kombinationsfussball spielen. Solche Plätze haben wir nicht mal als Trainingsplatz. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass in der zweiten Halbzeit der Gegner sehr engagiert gespielt hat. Wenn man die 90 Minuten Revue passieren lässt kann man sagen, dass das Ergebnis nicht ungerecht ist.
Ralf Schehr (Trainer SC Concordia): Ich bin heilfroh, dass wir nach den vier Unentscheiden endlich mal wieder richtig gut gespielt haben. Heute hatten wir zwei Spieler vorne, die den Begriff Stürmer verdienen. Wir haben insgesamt sehr kompakt gespielt. Am Ende zählt das Ergebnis und ich muss meinen Jungs ein Riesenkompliment machen. Das spricht für die Moral und zeigt wie gut die Stimmung ist und zeigt, dass wir bis zum letzten Spieltag alles geben für diesen Verein. Damit bin ich zufrieden, da bin ich stolz drauf. Muss man allerdings auch erwarten.
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