Der FC St. Pauli ist Hamburger Pokalsieger! Durch einen mageren, aber verdienten, 2:1-Sieg gegen Halstenbek zieht der Regionalligist in die 1. DFB-Pokal Hauptrunde ein und kann die nötige Siegprämie von 100.000 €uro auf der Habenseite verbuchen. Allerdings verkaufte sich der Verbandsligist aus Halstenbek mehr als ordentlich und bot der Millerntor-Elf vor großer Kulisse an der Hoheluft lange Paroli. Die 1:0-Pausenführung für St. Pauli durch Morad Bounoua (30.), hätte H/R mit etwas Glück schon vor dem Wechsel ausgleichen können. In der 39. schickte Frank Rückert sein Sturmpendant Marco Schabacker auf die Reise, doch Pauli-Keeper Benedikt Pliquett konnte per Fußabwehr vor dem eigenen Strafraum in letzter Sekunde retten. Auffällig war beim Regionalligisten schon vor der Pause das Fehlen des etatmäßigen Liberos Fabio Morena, denn die Abstimmung und Zuordnung in der unsicher wirkenden Viererkette ließ immer mal wieder zu wünschen übrig.
St. Pauli war meist nur bei Standards gefährlich. Hier klärt Schultz nach einer Ecke.
Der nicht unverdiente Ausgleich für H/R durch Schabacker (54.) entsprang jedoch einem Patzer von Pauli-Keeper Pliquett, der einen bereits gehaltenen Ball wieder aus den Händen gleiten ließ – „Schabi“ ließ sich nicht lange bitten und traf zum umjubelten 1:1. Doch die Freude währte nicht lange, denn bereits 11 Minuten später war der ansonsten schwache Rico Hanke für St. Pauli per Kopf erfolgreich. Hankes-Kopfball, nach schöner Ansorge-Flanke, war unhaltbar für Halstenbeks Keeper Dennis Schultz. Bitter: Denn nur nur wenige Minuten vorher hatte H/R ausgewechselt und umgestellt. Routinier Frank Ockens hatte den bis dahin von Daniel Burmester abgemeldeten Hanke übernommen. Doch auch Hankes Freude über das Tor war nur von kurzer Dauer, denn als Gegenspieler und Ockens ihn in der 71. Minute foulte, ließ er sich „amateurhaft“ zum Nachtreten hinreissen und sah zu Recht die Rote Karte. Doch auch mit einem Spieler mehr auf dem Feld, konnte Halstenbek nicht mehr den nötigen Druck aufbauen, um den zwei Klassen höher spielenden Gegner in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Dies lag vor allem an der frenetisch gefeierten Einwechslung von „Fußball-Gott“ Andre Trulsen, der St. Paulis Hintermannschaft vier Tage vor seinem 40. Geburtstag die nötige Sicherheit gab. Mit „Truller“ brannte nichts mehr an und der Routinier durfte zum Ende seiner aktiven Karriere noch einmal einen Titel mit einfahren – Hamburger Pokalsieger 2005!
HR-Torschütze Marco Schabacker im Interview mir dem SpoMi-Kollegen.
Stimmen:
Andreas Bergmann (Trainer St. Pauli): Ich bin froh, dass sich der Torwartfehler am Ende nicht gerächt hat. Wichtig war für uns der Einzug in den DFB-Pokal, und das Ziel haben wir – wenn auch mit Mühe – erreicht.
Oliver Berndt (Trainer H/R): Für uns war mit Sicherheit mehr drin heute, doch wir haben lange Zeit zuviel Respekt vor dem Gegner gezeigt. Die Auswechslung vor dem 1:2 ging natürlich voll in die Hose und damit auf meine Kappe. Dennoch war es für uns ein tolles Erlebnis.
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