Einbahnstraßenfußball allererster Güte bekamen die zahlreich mitgereisten Anhänger des Heider SV an der Luruper Flurstraße demonstriert. Ärgerlich nur, dass es nicht die Gäste-Elf war, die diesen zelebrierte, sondern der heimische SV Lurup. Von Beginn an zeigte sich, dass die Dittberner Elf dem „kleinen HSV“ quasi in allen Belangen überlegen war und folgerichtig die gesamten 90 Minuten das Heider Tor berannte. Und wäre dies nicht vom großartigen Keeper Tobias Dau gehütet worden, die Heider wären wohl mit einer denkwürdigen Schlappe nach Hause geschickt worden. Insbesondere vor der Pause ließ Dau die Luruper Offensivabteilung schier verzweifeln. Und scheiterten Yaqubi (9., 13., 20., 38.), Esbruch (11., 29., 36.) Fincke (26., 44.) und Niedermeyer (40.) nicht am mit sensationellen Reflexen ausgestatteten Dau, so war ihr eigenes Unvermögen daran Schuld, dass die Partie bis zur Halbzeit torlos blieb. Kurz nach der Pause platzte jedoch der „Tor-Knoten“ endlich: In der 46. Minute war es der lauffreudige Marco Esbruch, der die hochverdiente 1:0-Führung für den SVL erzielte. Auch in der Folgezeit dominierten die Hausherren die Partie fast nach Belieben. Grund dafür war vor allem die enorme Agressivität und daraus resultierende Zweikampfstärke mit der den Heidern bereits in deren Hälfte zugesetzt wurde. So dauerte es bis zur 58. Minute, ehe die harmlosen Dithmarscher durch Möller zum ersten nennenswerten Torschuss kamen. Erst als Heides Trainer de Vries ab der 60. Minute die schnellen und technisch versierten Jungtalente Ole Matthiesen und Mark Platzbecker aufs Feld schickte, konnten sich die Gäste sporadisch befreien. So wäre Platzbecker nach einem Konter in der 76. Minute sogar fast der mehr als schmeichelhafte Ausgleich gelungen, er scheiterte jedoch am gut postierten SVL-Keeper Claus Hencke. Hencke war erst kurz vor Spielbeginn ins Team gerutscht, da Stammkeeper Florin Berta sich beim „Warm Up“ vermutlich einen „Hexenschuss“ zuzog. Als jedoch nur eine Minute später Mittelfeld-Oldie Andree Fincke per Kopf zum 2:0 traf, war die Partie entschieden. Piero Carallo, der den knieverletzten Isaak Larby glänzend vertrat, krönte mit dem Schlusspfiff seine starke Leistung und traf zum leistungsgerechten 3:0-Endstand. Bitter für Lurups Coach Olli Dittberner: Sein 36jähriger Dauerbrenner Rachid Belarbi wird ebenso wie Larby aufgrund von längerfristigen Knieproblemen zumindest die nächsten zwei Wochen nicht auflaufen können.
Stimmen:
Oliver Dittberner (Trainer SV Lurup): Heute konnte man ganz klar erkennen, welches Potenzial in meiner Truppe steckt. Der Sieg war hochverdient, weil wir quasi - Mann gegen Mann - auf jeder Position besser besetzt waren. Natürlich lässt die Torausbeute zu wünschen übrig, aber letztlich kann ich mit dem 3:0 gut leben. Wir freuen uns jetzt auf das Spitzenspiel gegen Altona am kommenden Wochenende. Ein schöner Luxus ist es, zwei gleichstarke Keeper zu haben. Claus Hencke hat den kurzfristig verletzten Florin Berta ausgezeichnet vertreten.
Sven de Vries (Trainer Heider SV): Wir können froh sein, hier nicht untergegangen zu sein. Meine junge Truppe muss diese Saison Oberligaerfahrung sammeln, um in der kommenden in der Verbansliga ein gutes Wörtchen mitreden zu können. Wenn unsere verletzten, erfahrenen Spieler in den nächsten Wochen zurückkommen, werden wir auch wieder mehr Stabilität in unser Spiel bekommen. Bitter nur, dass sich Malte Giewat erneut an der gleiche Stelle seines eh schon lädierten Knöchels verletzt hat.
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