02.08.2005 Saisonvorschau: Germania Schnelsen von
Germania Schnelsen So schnell kann es gehen. Es nicht allzu lange her, dass Germania Schnelsen zu den besseren Mannschaften in der Verbandsliga gehörte. Gut, die Meisterschaft wurde der Truppe vom Königskinderweg nicht zugetraut, doch unter der Ära des Trainers Holger Menzel war man immer ein Kandidat für einen Platz im ersten Drittel. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Einen Trainer Menzel gibt es in Schnelsen nicht mehr, einen Manager Peter Elsner (jetzt VfL 93) ebenfalls nicht. Es ist viel passiert bei Germania, die Brötchen fallen seit den Querelen im Frühjahr eindeutig (finanziell) kleiner aus. Eine komplette Mannschaft hat den Verein verlassen. Unter den Abgängen ist wenig Laufkundschaft zu finden. Masurat, Heine, Postels, Kuzel, Kühl, Steinberg, Engl, Lüders, Voss, O. Wolf, Ludewig, das sind elf Spieler und sie stehen Trainer Patrick Heßmann, Coach seit März diesen Jahres, nicht mehr zur Verfügung. So schlimm scheint es Heßmann nicht zu finden. „Es musste ein Schnitt gemacht werden. Im Laufe der letzten Saison hatten wir schon mal einen Altersdurchschnitt von über 32 Jahren. Die Namen sind natürlich nicht ohne, aber sehr viele bittere Abgänge sind nicht dabei.“ Er und der spielende Co-Trainer Björn Rädel gehen optimistisch in die neue Saison. Muss man ja als sportlich Verantwortlicher auch, aber reiner Zweckoptimismus hört sich anders an. „Es muss erstmal der Gegner gegen uns treffen. Wir wollen defensiv gut stehen und zurzeit klappt es in der Vorbereitung sehr hervorragend“, so Rädel. Das Defensivsystem wird weiterhin bei einer Viererkette bleiben. Sollte es überhaupt nicht klappen, würde auf das normale Manndecker-System umgestellt werden. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es klappen wird. Auch in der letzten Saison unter Menzel gab es nicht so viele Gegentore mit der Viererkette“, so Heßmann. Mit den Brüdern Alexander und Bastian Holm kommen aus Niendorf zwei gestandene Verbandsliga-Spieler, die neben Rädel, Oliver Hardekopf und Thorsten Wolf die Mannschaft führen sollen. B. Holm ist vielseitig in der Abwehr einsetzbar, A. Holm soll als ordnende Hand im Mittelfeld für offensive Stimulanzen sorgen. Problematisch könnte die fehlende Quantität werden. Große, langfristige Verletzungen von Stammspielern können nicht in Übermaß aufgefangen werden. Wenn alle Stricke reißen, muss in der Zweiten gewildert werden. „Es bleibt uns nichts anderes übrig“, weiß Heßmann, der genauso wie sein Co-Trainer Rädel ganz genau weiß, um was es in der Saison 2005/06 gehen wird. „Wir sind keine Fantasten. Wir müssen irgendwie vier Vereine hinter uns lassen. Und das können wir schaffen“; gibt sich Heßmann optimistisch.
Expertenmeinung (Wolfgang Reimers, Ex-Trainer SC Condor): Für Germania Schnelsen wird es eine sehr schwierige Saison, an deren Ende gutmöglich der Abstieg stehen könnte. Die Mannschaft hat einfach zuviel Substanz verloren. Und auch der restliche Kader verfügt nicht über die Quantität und die Qualität, um sich aus dem unteren Drittel lösen zu können. Natürlich ist der Klassenerhalt möglich, aber dann muss alles passen, ein guter Start, keine Verletzungen und auch in manchen Situationen das notwendige Glück. Das sind jedoch viele Eventualitäten, es wird wohl nicht reichen.
Saisonziel: Klassenerhalt Meisterschaftstipp: BU Mögliche erste Elf: Thormählen – B. Holm, Hardekopf, Möller, Schatz (Rachold) – Wolf, Rädel, A. Holm, Koch – Hülsebusch, Prüfer
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