02.08.2005 Saisonvorschau: SC Condor von
SC Condor Er ist ein Stück grauer geworden. Das mag am normalen Alterungsprozess des Menschen liegen, oder aber auch an der spezifischen Tätigkeit von Matthias Bub. Er steht vor seiner zweiten Saison als Trainer des SC Condor und während des Verlaufs des Condor-Cups fielen einem die leichten ergrauten Ansätze an den Schläfen des Coaches auf. „Ist ja auch kein Wunder bei den Gegentoren!“, merkte Bub nach einem saublöden Tor gegen den TSV Sasel im Freundschaftskick an. Viele dieser eher unnötigen Gegentreffer hatte Bub auch in der letzten Spielzeit ansehen müssen. Es war eine konstant unkonstante Saison. Jedes Spiel glich einem Griff in die Wundertüte, von Glanzleistung bis zum Alptraum war alles vorhanden. Dies soll sich nach dem Wunsch von Bub natürlich ändern. Vor allem ein Name soll im Mittelfeld neue Akzente setzen. Rückkehrer Markus Schwoy, er verbrachte seine ersten Herren-Jahre bei den Raubvögeln, wechselt vom VfL Pinneberg an den Berner Heerweg. Schwoy soll das offensive Bindeglied zwischen Mittelfeld und Angriff werden, natürlich mit dem Wunsch verbunden, auch mal mit einer Einzelaktion ein Spiel entscheiden zu können. „Er ist natürlich eine Verstärkung für unseren Kader“, ist sich Bub sicher, der wohl auch wissen wird, dass mit Schwoy ein nicht ganz einfacher Charakter darstellt. Vom Spielsystem wird sich nicht viel ändern. Zwar überlegte der Trainer kurz, auf eine Viererkette die Abwehrformation umzustellen, doch er verwarf diese Option gleich wieder. „Uns fehlt für diese Variante das Personal. Auf jeden Fall wollen wir hinten trotzdem variabler werden.“ Libero oder besser gesagt, letzter freier Mann, Yama Rohbaqsh soll sich stärker in den Spielaufbau einbinden. Mal vor, mal hinter der Abwehr oder auf einer Linie, das soll die jeweilige Spielsituation ergeben. Im Angriff ist bei optimaler Verfassung Mohamed Alao-Fary gesetzt. Mit Christian Woike steht die Carsten-Jancker-Alternative zur Verfügung, Typ großer, breitschulteriger Spieler, der den Ball gut abschirmen kann, jedoch nicht der Schnellste ist. Viel hängt auch von dem Gesundheitszustand von René Kruppa. Der wendige, technisch versierte Angreifer fiel die Rückrunde aus, sein Ausfall war einer der Gründe für die eher durchwachsene Rückrunde Condors. „Er hat in der Vorbereitung eine gute Form gezeigt, ich erwarte viel von ihm“, so Bub. Wichtig wird es sein, die kleinen, aber doch häufig entscheidenden Fehler im Aufbau und in der Rückwärtsbewegung zu bewältigen. Spielerisch konnte Condor des Öfteren mehr als mithalten, allerdings muss auch die taktische Disziplin verbessert werden. So könnten die unnötigen Heim-Niederlagen vermieden werden, die die Raubvögel mehrmals aus dem Konzept werden.
Expertenmeinung (Wolfgang Reimers, Ex-Trainer SC Condor): Mein alter Verein gehört, auch aus alter Verbundenheit und mit einem gewissen Wunschdenken versehen, wohl zu dem großen Kreis der Teams, der hinter den unmittelbaren Titelaspiranten einlaufen wird. Es gibt eine gesunde Mischung innerhalb des Kaders. Mit Schwoy und Szyszkowski konnten gute Verstärkungen an Land gezogen werden. Allein Schwoy kann ein Spiel auch mal entscheiden. Unter die ersten Acht sollte Condor ankommen.
Saisonziel: Platz 5-8 Meistertipp: SC Concordia Mögliche erste Elf: Ollik – Haß, Rohbqash, Aykurt – Szyszkowski (Meuser), Müller, Ehlert, Florkiw – Schwoy – Alao-Fary, Kruppa (Woike)
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