VfL 93: Thormählen – Laczkowski, Schwinkendorf, Bagci – Trochowski (ab 46. Reich), Brehmer, Ergün, Krohn, - Hartmann – Jurkschat (ab 65. Strebel), Galica (ab 28. Zengin) FC St. Georg/Horn: Schümann – Reinhold (ab 78. Argunhan) – Boakye, Jekabsons – Buchholz, Saliuku (ab 69. Banasiak), Madejski, Reimers – Zapel – Cihan, Ceylan Beste Spieler: Thormählen – Cihan, Saliuku, Buchholz Tore: 1:0 Laszkowski (30., FE) Gelbe Karten: Brehmer, Krohn, Reich, Zehgin – Reinhold, Boakye, Madejski, Buchholz, Ceylan, ein Ergänzungsspieler auf der Bank Rote Karten: Banasiak (83., grobes Foul), Zapel (nach Abpfiff, Schiedsrichterbeleidigung) Schiedsrichter: Barrabas (SC Condor, es lässt sich über beide Platzverweise streiten) Zuschauer: 280
280 Zuschauer fanden sich zur Heimspielpremiere von Neu-Trainer Bernd Hollerbach am Borgweg ein. Da das Auftaktspiel letzte Woche in Sasel buchstäblich ins Wasser gefallen war, war es zeitgleich seine Ligapremiere. Die Resultate in der Vorbereitung waren durchwachsen und somit war es interessant zu sehen, wo die Borgwegler stehen. Der Aufsteiger aus dem Hamburger Osten hatte ja in seinem Auftaktspiel reichlich Lehrgeld zahlen müssen. Von daher war es spannend zu sehen, welche Reaktion Spielertrainer Oliver Zapel bei seinen Kickern rauskitzeln konnte.
Die Ritter waren jedenfalls von der ersten Minute an darauf bedacht keinen Zentimeter Rasen kampflos den Hausherren zu überlassen. Durch konsequentes Pressing erspielten sie sich mehrere Großchancen. Immer wieder musste VfL 93 Trainer Hollerbach von außen eingreifen und seine Mannen stellen. Insbesondere im Mittelfeld fehlte die Zuordnung. Der starke Oliver Zapel hatte die Fäden in der Hand und konnte seine beiden Angreifer ein ums andere Mal den Ball perfekt auflegen. Jedoch konnten weder Gökhan Cihan noch Iker Ceylan daraus Kapital schlagen. Die größte Chance blieb Chef Zapel vorbehalten. Sein Fallrückzieher streichelte jedoch nur das Lattenkreuz.
Und wie es so häufig ist, rächt sich das Auslassen dieser Großchancen. Nach einer guten halben Stunde, Hollerbach hatte gerade gewechselt und umgestellt, segelte eine Flanke in den Gäste Strafraum. Dort kollidierten Oliver Madjewski und Björn Hartmann. Schiedsrichter Marc Barrabas zögerte keine Sekunde und zeigte auf den ominösen Punkt. David Laczkowski ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zur schmeichelhaften Führung. Die Ritter waren anschließend merklich geschockt, die Borgwegler konnten jedoch auch daraus kein Kapital schlagen. Somit ging es mit der knappen Führung in die Pause.
Die dortige Ansprache von „Holler“ muss wohl gesalzen gewesen sein. Seine Mannen kamen wie verwandelt aus der Kabine und bestürmten den Kasten von Mathias Schümann. Während Alexander Krohn Pech mit seinem Flugkopfball hatte, „verballerte“ Mario Jurkschat seine Großchance kläglich. Frei vor Schümann schoss er ihn genau an. Jetzt waren wieder die Gäste am Drücker, die aufopferungsvoll fighteten. Die größte Chance hatten Daniel Buchholz, der das leere Tor nicht traf, und der eingewechselte Erkan Argunhan, der eine Flanke frei vor dem Tor nicht traf.
Die letzten zehn Minuten wurden strittig, giftig und sorgten für viel Gesprächsstoff nach dem Schlusspfiff. Bei einem Konter des VfL 93 versuchte der eingewechselte Kai Banasiak mit hohem Bein den Ball zu spielen. Dabei traf er allerdings nicht den Ball, sondern touchierte leicht seinen Gegner. Zur Verwunderung aller zeigte der Unparteiische Barnasiak den roten Karton. Unter den anwesenden Pressevertretern sorgte dies für Verwirrung. Alle Anwesenden waren sich einig, dass es maximal gelb geben dürfte. Auf Nachfrage erläuterte Barrabas die Karte. Seit Anfang dieser Saison gilt eine neue Regel. Foult ein Spieler den Gegner ohne der Chance an den Ball zu kommen ist dies rot. Egal ob das Foul von hinten oder von vorn ist. Soviel zur Regelkunde. Auch in Unterzahl kam St. Georg/Horn noch zu einer Ausgleichschance. Zapel zielte bei seinem Freistoss jedoch zu genau. Der Ball flog knapp am Tor vorbei. Danach war das Spiel zuende.
Nach Abpfiff kassierte Zapel noch den roten Karton. Auch hierzu äußerte sich Barrabas. Zapel soll ihm Betrug vorgeworfen haben. Dies wertete er als Schiedsrichterbeleidigung. „Täter“ Zapel wehrte sich gegen diese Aussage und verwies darauf nach dem Abpfiff nicht mit dem Schiedsrichter gesprochen zu haben, sondern dass er in seiner Funktion als Trainer seine Schützlinge aufmuntern wollte. Diese Version wurde dem Schreiber dieser Zeilen von Zuschauern bestätigt. Natürlich fühle sich Zapel benachteiligt und er empfindet einige Entscheidungen als zweifelhaft, jedoch habe er nicht den Unparteiischen beleidigt. Schauen wir mal was die Gerichtsbarkeit daraus macht...
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass auf Bernd Hollerbach noch einiges an Arbeit wartet. Jedoch muss man beachten, dass die Kicker aus dem Stadtpark zur Zeit kaum personelle Alternativen haben. Heute musste Co-Trainer Gregor Strebel (43 Jahre!!!) für gut zwanzig Minuten noch mal ran. Allerdings kommt ja nächste Woche auch Artur Maxhuni aus dem Urlaub zurück. Damit dürfte sich zumindest der Sturm wieder beleben. Die Ritter dürften mit dieser Leistung sicher einige Punkte sammeln. Allerdings sollten sie schnellstmöglich kaltschnäuziger vor dem gegnerischen Gehäuse werden.
Stimmen:
Oliver Zapel (Spielertrainer FC St. Georg/Horn): Nach so einem Spiel ist es nicht so leicht etwas zu sagen. Ich finde es hat sich heute hier eine große Ungerechtigkeit abgespielt. Sowohl der Elfmeter, als auch die rote Karte waren geschunden und zweifelhaft. Ich muss aber sagen meine Mannschaft hat sich super verkauft und bei solch einer super Leistung ist mir nicht bange was die Zukunft angeht. Diese Niederlage wird die Mannschaft nicht umhauen.
Bernd Hollerbach (Trainer VfL 93): Es war ein sehr zerfahrenes Spiel und wir hatten einige Probleme, da wir personell zur Zeit sehr eng besetzt sind. Insgesamt war dies eines unserer schlechtesten Spiele.Ich denke jedoch der Sieg ist verdient.
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