1:0 für Paloma hieß es nach 90 kämpferischen Minuten gegen Aufsteiger HEBC. War das schon, nach zuvor sieben sieglosen Partien, der von allen Beteiligten lang ersehnte Befreiungsschlag? „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Jetzt lässt sich alles viel einfacher angehen und wir können viel befreiter die kommenden Aufgaben angehen“, gab der total erleichterte Torschütze Oliver Schlichting nach Spielende zu Protokoll. Und verdient war der Erfolg für die Tauben allemal. Lotz verzichtete auf die Kreativkräfte Zapel und Ehlert, setzte sein Vertrauen in junge und laufstarke Akteure und wurde für diese Maßnahme vollauf belohnt. Von Beginn an zeigte seine Elf ein beherzteres Auftreten als der Gegner, der sämtliche fußballerischen Tugenden in der Kabine ließ. Allerdings hatten die Tauben Probleme gegen die offensiv zwar sehr passiv agierenden, defensiv dafür gut gestaffelten Eimsbütteler, sich zwingende Torchancen heraus zu spielen. Ein weit übers Tor verzogener Schuss aus der Drehung von Torjäger Koch war alles, was der USC während der ersten halben Stunde vorweisen konnte (12.). Dafür drehten die Tauben anschließend aber umso gewaltiger auf. Ein Jovic-Kopfball aus kurzer Distanz streifte den Querbalken (34.), anschließend lenkte Petrobella einen Kopfball von Kocaman für den bereits geschlagenen Schlussmann Aslan noch zur Ecke (35.) und kurz darauf fischte Aslan einen 30Meter-Freistoß von Libero Edelmann aus dem Winkel (42.). Mit dem Pausenpfiff war erneut Aslan zur Stelle, als er mit einem glänzenden Reflex eine Großchance Stendels zunichte machte (45.). In der zweiten Spielhälfte griff HEBC zu anderen Mitteln. Der eingewechselte Meissner schickte Rodhorst mit einem harten Einsteigen zu Boden. Rodhorst ließ sich dadurch provozieren und trat gegen „Meise“ nach, worauf der exzellente Schiedsrichter Ruesch den Palomaten folgerichtig des Feldes verwies (52.). Die Verunsicherung auf Seiten der Gastgeber und die kurze Druckperiode des Ballspiel-Club legte sich aber bereits nach einigen Minuten wieder und Manndecker Olaf Schlichting erzielte nach einem Eckball des eingewechselten Boris Morgado den viel umjubelten Führungstreffer (61.). Die Gäste hatten jetzt überhaupt nichts mehr entgegen zu setzen und Paloma sicherte den ersten Saisonerfolg über die Zeit. Ein völlig verdienter Sieg der Lotz-Elf, die im Gegensatz zum HEBC einfach die größere Bereitschaft an den Tag legten, sowohl in spielerischer als auch in kämpferischer Hinsicht.
Trainerstimmen
Ronald Lotz (USC Paloma):
Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Endlich haben wir den ersten Dreier eingefahren. Wir haben sehr engagiert begonnen. Ich habe mich für Kämpfer und Läufer in der Anfangself entschieden, weshalb Zapel und Ehlert auf der Bank Platz nehmen mussten. Diese elf haben den Kampf angenommen und sich für die gesamte Mannschaft aufgeopfert. Ich bin mit dem gebotenen zufrieden, besonders nach dem Platzverweis gegen uns hat die Mannschaft Rückrad bewiesen. Ich hoffe, das jetzt auch der letzte die Zeichen erkannt hat und wir langsam wieder nach oben kommen. Diskussionen betreffend meiner Person habe ich in den letzten Wochen nicht verspürt.
Stilianos "Speddy" Vamvakidis (HEBC): Ich bin restlos bedient. Bei uns läuft es fußballerisch momentan überhaupt nicht. Allerdings müssen dann wenigstens die Grundelemente des Fußballs beherzigt werden. Das war bei uns nicht der Fall. Leidenschaft und Zweikampfhärte war nicht zu vernehmen. Erst mit der Einwechslung von Meissner wurde es ein wenig besser. Ich muss aber noch anmerken, das vor dem 0:1 einwandfrei kein Eckball vorlag. Insgesamt gibt es am Sieg von Paloma aber nichts zu deuteln, obwohl wir so eine Partie nicht hätten verlieren müssen.
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