Der Außenseiter kam vor nur 330 Zuschauern gegen den hohen Favoriten aus dem Emsland zu einem verdienten Unentschieden, nach dem es zu Beginn nicht aussah. Die Eintracht begann sogleich druckvoll und erzielte bereits in der 5. Minute die Führung. Eine Flanke in den Strafraum wurde von Gerd Goolkate aufs Tor geköpft, Tim Cassel, der Meiendorfer Keeper, reagierte glänzend, jedoch prallte der Ball zurück in den Strafraum, so dass Herion Novaku mit einem fulminanten Schuss eiskalt verwandeln konnte. Die erste und einzige Torchance für die Heimelf in der 1. Halbzeit ergab sich in der 10. Minute, als Nils Roschlaub von links außen vor das Nordhorner Tor zog, aber Freund und Feind verpassten. Danach befand sich nur noch Nordhorn im Angriff: In der 12. Minute zielte Sascha Gerritzen von der Strafraumgrenze weit über das Tor, in der 14. Minute schoss Carsten Minich aus 16 m links vorbei, in der 15. Minute vergab Gerd Goolkate nach schöner Flanke von Sascha Gerritzen knapp. Gerritzen wurde von den Platzherren auf der rechten Seite sehr viel Freiraum gelassen, so dass er sich immer wieder offensiv einschalten konnte. In der 30. Minute lief Goolkate nach einem Missverständnis zwischen dem überragenden Sven Reymann und Marcel Chau allein auf das Meiendorfer Tor zu, Tim Cassel konnte jedoch mit Fußabwehr zur Ecke klären. In der 35. Minute narrten Sascha Gerritzen und Kevin Thiel die gesamte MSV-Abwehr, doch konnte MSV-Defensiver Daniel Pietkun im letzten Augenblick zum Eckball klären. Dieser landete bei Goolkate, wurde aber über das Tor gedroschen.
In der zweiten Halbzeit griffen plötzlich die Platzherren an. In der 48. Minute musste Gäste-Torwart Ralf Cordes einen Ball von Valon Beka über die Latte fausten, um den Ausgleich zu verhindern, in der 54. Minute zog Beka knapp aus 16 m über das Tor. Im Gegenzug scheiterte Minich aus 20 m ebenfalls knapp über das Tor. Dann die 59. Minute: Ein Freistoß in den Nordhorner Strafraum wurde von Karol Zaborowski per Kopfball aus ca. 12 m unhaltbar verwandelt. Danach drängte der MSV weiter und kam bereits 2 Minuten später durch einen Kopfball von Helge Mau zum Führungstreffer. In der 69. Minute die nächste Großchance, als Zaborowski auf Querpass von Beka kläglich scheiterte, jedoch eine Minute später gelang Sven Reymann nach einer Ecke das 3:1 für den Außenseiter. Ein paar Minuten sah es nun so aus, als wenn der Meiendorfer SV dem 4:1 näher wäre als der SV Eintracht dem Anschlusstreffer, doch mit der Einwechslung von Torben Rattelsdorfer wurden die Angriffe der Gäste druckvoller. Dies führte dazu, dass in der 75. Minute Carsten Minich, der nicht angegriffen wurde, aus 16 m das 2:3 erzielen konnte. Danach entwickelte sich ein Krimi, hatten die Platzherren doch lediglich noch nur noch eine reelle Torchance durch den aufgerückten Sven Reymann, der einen Freistoß nicht voll mit dem Kopf erwischte, denn der Druck der Gäste stieg an. Wie lange würde der MSV diesem zunehmenden Druck standhalten können? Wenige Entlastungsangriffe des MSV verpufften gleich hinter der Mittellinie. In der 85. Minute dann schließlich doch der Ausgleich, als auf Flanke des eingewechselten Dennis Brode der Goalgetter „Harry“ Gerd Gooolkaate doch sein 8. Tor in der laufenden Saison per Kopf markieren konnte. Auch danach ging es auf beiden Seiten noch zur Sache, aber zwingende Torchancen ergaben sich auch in den 3 Minuten Nachspielzeit dieses fairen Matches nicht mehr.
Die Fans sahen ein hochklassiges und dramatisches Oberligaspiel, das wahrlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Der Meiendorfer SV kann auf diese Leistung aufbauen, Nordhorn muss jedoch, wenn man höhere Ansprüche stellen will, insbesondere die Abwehrleistungen verbessern. Schiedsrichter Kuno Fischer von Frisia Loga und seine Assistenten passten sich dem Spielniveau an und boten eine überzeugende Leistung. Einhellige Meinung der Meiendorfer Zuschauer: „Dieser Krimi macht Appetit auf mehr Spiele des MSV.“
Stimmen:
Jochen Wessels (Trainer Eintracht Nordhorn): kritisierte die arrogante Spielweise, insbesondere seiner routinierten Spieler, zwischen der 25. und 75. Minute gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner. „Statt Schönspielerei hätten wir das Spiel in die Hand nehmen und nicht ein mageres 1:0 verwalten sollen. Ich kann Meiendorf nur zu ihrer kämpferischen Leistung beglückwünschen!“
Frank Stolina (Trainer Meiendorfer SV): betonte, dass er auf 5 Stammspieler (gemeint sind wohl Issac Junior Ngole, Matthias Heidrich, Patrick Schumann, Carlos Flores und Sven Blunck) verzichten musste und die Mannschaft so mit wenig Selbstvertrauen ins Spiel gegangen ist. „In der 2. Halbzeit hat die Mannschaft genau die Leidenschaft die Spiel gebracht, die in den letzten Spielen gefehlt hat - grosses Kompliment. Schade, dass ein Torwartfehler dazu geführt hat, dass es uns nicht gelang, ein 3:1 über die Runden zu bringen. Danach haben wir uns hinten reindrängen lassen und unsere Konter nicht erfolgreich abgeschlossen!“
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