Die Tabellenführer vom Stadtpark waren zu Gast bei dem derzeit Tabellen-Fünfzehnten aus Barmbek. Die Mannen von Trainer Bernd Hollerbach wollten natürlich ihren Platz an der Sonne verteidigen und das Team von Trainer Peter Martens tat selbstverständlich alles um aus der Kellerregion der Tabelle zu entfliehen und den bescheidenen Saisonstart vergessen zu machen.
In der ersten Hälfte waren Torchancen Mangelware. Es gab überhaupt kaum Strafraumszenen. Das Spiel war von Taktik und Kampf im Mittelfeld geprägt. Die einzigen beiden guten Gelegenheiten das erste Tor der Partie zu erzielen gab es auf Seiten der Gastgeber. Nach einem Freistoss von Orlando Rodrigues gab es ein kurzweiliges Gestocher im Strafraum der Gäste. Jürgen Degen hatte letztendlich die Chance das Leder im Tor unterzubringen, doch er beförderte selbiges weit über die Latte (10.) Die zweite gute Möglichkeit hatte Sebastian Möller-Riepe, der von halblinks einen klasse Volleyschuss nur knapp unten rechts vorbei setzte (30.). Nur vier Minuten später pfiff der Unparteiische ein Foul von Alexander Reich an Markus Hasenpusch. Da dieses Foul im Strafraum stattfand gab es folgerichtig Elfmeter für BU. Degen verwandelte sicher zum 1:0 (34.)
Und dann folgte eine torreiche zweite Halbzeit… Abgesehen von dem 2:0, dass Hasenpusch mit dem Kopf erzielte nach einer tollen Flanke von rechts von Florian Pinz (51.), waren die ersten Minuten im zweiten Durchgang geprägt von Auswechselungen. VfL wechselte gleich dreimal aus und BU einmal. Zumindest die Einwechselung von Mario Jurkschat war ein Glücksgriff für Bernd Hollerbach. Ein Tor bereitete er vor und ein weiteres erzielte er selbst. Aber der Reihe nach… Nach dem 2:0 dachte so manch einer schon, dass es das nun gewesen sei. Die Führung ging auch durchaus in Ordnung. Die Hausherren taten mehr für das Spiel und waren leicht überlegen. Gerade in der Offensive lief bei BU deutlich mehr zusammen als bei den Gästen. Hasenpusch strahlte immer wieder Gefahr aus und meistens wurde er in Szene gesetzt von dem heute ganz stark spielenden Pinz, der die rechte Seite beackerte als ob er nie etwas anderes getan hätte in seinem Leben. Doch der VfL gab sich nicht auf. Jörn Schwinkendorf mit einem gefühlvollen Pass auf Daniel Brehmer, der ließ sich nicht lange bitten und nutzte seine Freiheit um unten links zum 2:1 Anschlusstreffer einzunetzen (67.) Auf der Gegenseite setzte Möller-Riepe nur drei Minuten später Hasenpusch wunderbar in Szene. Doch er zögerte zu lange und verdaddelte den Ball an der Strafraumgrenze, doch Thomas Braun stand hinter ihm und da stand er goldrichtig. Der Ball kullerte Braun vor die Füße und der zögerte keine Sekunde. Unten rechts schlug es ein bei Heiner Thormählen und das war das 3:1 (70.). Im direkten Gegenzug fiel zur Abwechslung mal wieder ein Tor. Schwinkendorf hielt aus der zweiten Reihe einfach mal drauf. Gorden Wilkens prallte der Ball von der Brust vor die Füße von Jurkschat. Der ließ diese Chance nicht ungenutzt und verkürzte auf 3:2 (71.) Was für ein Spiel… Es ging auf und ab. Man kam als Zuschauer schon mit dem Gucken nicht hinterher aber als Hafo-Reporter hatte man echte Schwierigkeiten, dass ganze auch noch irgendwie übersichtlich zu Papier zu bringen. Und da schlug es auch schon wieder ein! Jurkschat mit einem Freistoss von halblinks, und wer lauerte da im BU Strafraum?…natürlich der lange Schwinkendorf. Der hielt seine „Rübe“ rein und schon hieß es 3:3 (74.).
Die Barmbeker haben sich hier so ein bisschen selber um den Sieg gebracht. Nach einer 3:1 Führung zu Hause muss man die drei Punkte eigentlich sicher über die Zeit bringen. Aber die Jungs vom Stadtpark gaben sich nicht auf und fighteten zurück. Fazit: Beim VfL stimmt die Moral und der Kampfgeist. So brauchen sie vor niemandem Angst zu haben. Bei Barmbek muss man sich fragen: Woran liegt es, dass es am Ende einfach nicht zu einem Sieg reichen will? Überlegen waren sie. Liegt es an der Konzentration? Oder ist man sich einfach zu sicher wenn man mal führt?
Stimmen:
Peter Martens (Trainer Barmbek-Uhlenhorst): Es war ein sehr gutes Verbandsligaspiel mit klar besserer Mannschaft BU. Wir haben das Spiel über 80 Minuten kontrolliert. Insgesamt stimmte eigentlich nur das Ergebnis nicht. Die erste Halbzeit hat mir noch besser gefallen, weil wir da noch kontrollierter waren. Wir haben da nicht einen Torschuß zugelassen. In der zweiten Halbzeit war es Phasenweise ein offener Schlagabtausch, wobei wir das Spiel sicherlich hätten gewinnen müssen.
Bernd Hollerbach war nach Abpfiff irgendwie nicht mehr aufzufinden…
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