Ein richtungsweisendes Spiel fand heute Abend auf dem Sportplatz Hoheluft statt. Victoria wollte sich weiter Richtung Mittelfeld absetzen und zu eben jenem wollten die Gäste aus Barsbüttel den Anschluss schaffen. Beide Mannschaften hatten in dieser Saison noch nicht das von ihnen angestrebte Optimum erreicht und so kamen gut 150 Zuschauer zum heutigen Auftakt des sechsten Spieltages.
Gleich nach fünf Minuten hatten die Anhänger der Gelb-blauen den Jubelschrei schon auf den Lippen, doch das Aluminium rettete die Barsbütteler. Nach einer Reingabe von Miguel Gatica kam Antonio Ude vor seinem Gegenspieler an den Ball und beförderte selbigen an den Pfosten. In der Folgezeit beherrschten die Hausherren das Spielgeschehen ohne jedoch gefährlich vor das Gehäuse von Tobias Sävke zu kommen. Anders in der 22. Minuten. Gatica wurde wunderbar freigespielt und brauchte den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie zu drücken.
Fast im Gegenzug wäre der zu dem Zeitpunkt glückliche Ausgleich gefallen. Bahram Bahrami dribbelte sich wunderbar durch die komplette Victoria-Abwehr und stand plötzlich völlig frei vor Felix Sager. Anscheinend selbst überrascht von dieser Situation konnte er keinen platzierten Schuss ansetzen und schoss zentral auf den Vicky-Goalie. Kurz vor dem Pausenpfiff war es auf der anderen Seite Ude, der völlig freistehend an Sävke scheiterte. Dies sollte nicht die letzte vergebene Eins-gegen-eins-Situation von Vicky sein...
In Hälfte zwei war es Philip Richter, der seinen Coach zum Haare raufen brachte. Auch er konnte den Ball frei vor Sävke nicht in dessen Gehäuse unterbringen. Nachdem Sager bei einem Bahrami-Schuss noch mit einem Reflex zur Ecke klären konnte, war er nach einer guten Stunde gegen einen Kopfball von Jan Thoele machtlos. Dies war jedoch die erste von vielen sehr zweifelhaften, wenn nicht sogar fehlerhaften Entscheidungen des Schiedsrichters Teuscher. Während nach dem Freistoss der Linienrichter den Torschützen im Abseits sah, erkannte Teuscher trotzdem auf Tor für die Gäste.
Eine Viertelstunde vor Schluss war es der starke Gatica, der an Sävke scheiterte. Bei dem vermeintlichen Foul verletzte sich Gatica und blieb im Sechzehner der Gäste liegen. Diese spielten jedoch weiter. Bei der nächsten Unterbrechung drosch Florian Menger den Ball ins Aus, damit sein Kamerad behandelt werden konnte. Schiri Teuscher entschied hier auf Ballwegschlagen und schickte Menger vorzeitig zum Duschen. Kurze Zeit später durfte Ude ebenfalls vorzeitig Duschen. Er bekam nach einem Pressschlag die Ampelkarte gezeigt. Mit zwei Mann mehr, dachten alle Zuschauer würden die Gäste jetzt die Partie für sich entscheiden. Doch weit gefehlt. Die Barsbütteler wussten mit soviel Platz nicht viel anzufangen und verkrampften. Im Gegenteil, in Unterzahl setzte Vicky noch ein paar Prozent frei. Nach einem Freistoß fiel ein Blau-gelber im Strafraum und Teuscher pfiff erneut. Diesmal wohl „ausnahmsweise“ zu Recht. Stephan Rahn ließ sich die Chance nicht entnehmen und verwandelte sicher zum Siegtreffer.
Auch wenn ich als Reporter schon viele Spiele gesehen, und als Spieler einige Schiedsrichter live erlebt habe, habe ich soviele Fehlentscheidungen in einer Partie noch nie gesehen. Herr Teuscher war nur mit dem Umfeld beschäftigt (Vicky's Sportlicher Leiter Horst Kracht musste auf die Tribüne wegen angeblich starken Reklamierens...) Bei den wenigen harten Fouls, die verwarnungswürdig gewesen wären, blieb die Karte stecken. Aber bei Sachen, wie Meckerns, etc. wurde der gelbe Karton aus meiner Sicht zu schnell und ohne Fingerspitzengefühl gezückt. Diese Meinung ist nicht die Exklusive des Schreibers dieser Zeilen, sondern wurde von mehreren Zuschauern und Beteiligten so gesehen. Man kann nur hoffen, dass Herr Teuscher sich in Zukunft wieder auf das Wesentliche besinnt, ohne sein Ego zu sehr auf dem Platz spazieren zu tragen...
Stimmen:
Lutz Göttling (Traner Barsbütteler SV): Wir haben schlecht in das Spiel gefunden und sind folgerichtig in Rückstand geraten. Unser Torwart hat mit seinen Super Paraden uns vor einem größeren Rückstand bewart. In der zweiten Hälfte haben wir das Heft in die Hand genommen und haben verdienterweise den Ausgleich markiert. Die ungerechtfertigten Platzverweise haben uns dann aus dem Konzept gebracht und wir haben den Punkt dann noch aus den Händen gegeben. Es ist immer ärgerlich mit nur einem Treffer Unterschied zu verlieren.
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Ich bin nach diesem Spiel nervlich am Boden. Wir haben zwar am Ende verdient gewonnen, aber nach dem Auslassen so vieler Großchancen hatte ich mich schon mit dem Unentschieden abgefunden. Am Ende haben wir in Unterzahl unser Glück quasi erzwungen. Barsbüttel fand ich fußballerisch stärker, als viele Experten sie einschätzen.
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