Wer im Spiel des 15. gegen den 17. ein kampfbetontes Spiel um den Abstieg erwartet hatte, wurde enttäuscht, insbesondere von der Heimelf. Am Ende einer 12-minütigen Abtast-Phase gab es einen Freistoß aus ca. 40 m Entfernung für die Gäste. Dieser wurde von Lukasz Sosnowski auf den Kopf von Abwehrspieler Jan-Philipp Rose platziert, der mit nach vorne geschlichen war und den Ball sicher einköpfte.
In der Folge ergaben sich dann einige Torchancen auf beiden Seiten: In der 13. Minute scheiterte Isaac Junior Ngole frei stehend mit einem Kopfball nach Rechtsaussen-Flanke von Chritsoph Kirbach. Ngole bekam nicht genügend Druck hinter den Ball aus ca. 10 m. In der 17. Minute konnte Kirbach knapp im eigenen Strafraum von Marius Flatken klären. In der 26. Min. strich ein Schuss von Nils Roschlaub knapp über das St. Pauli-Tor und in der 37. Minure musste Patrik Borger seine ganze Flugkunst aufbieten, um einen Freistoß von Daniel Pietkum aus 30 m unter der Latte wegzufischen.
Die offensive Ausrichtung des MSV mit den drei Stürmern Beka, Zaborowski und Heidrich fand in der ersten Halbzeit nicht statt, Beka hatte überhaupt keine Ballkontakte, vielleicht steckte Matthias Heidrich die vor kurzem absolvierte Hochzeitsreise noch zu sehr in den "Gliedern".
Wer in der 2. Halbzeit ein besseres Spiel erwartete, wurde enttäuscht. Bei St. Pauli stand die Abwehr mit Oduro-Oponi, Rakocevic und Rose sehr sicher, wenngleich die Platzherren mehrmals durch Kirbach von Rechtsaußen und Roschlaub über Linksaußen Flanken vor das Tor von Borger schlagen konnten. Zwischendurch scheiterte der Ex-Meiendorfer Olufemi Smith sehr kläglich an Torhüter Tim Cassel, als der St. Paulianer freistehend aus 10 m den Torhüter anschoss.
Valon Beka bekam seine erste Torchance in der 63. Min., sein Lupfer wurde jedoch von Borger gehalten. Dann kamen die letzten 15 Minuten, seit dieser Saison die Archillesferse des MSV, in der man stets zwei Treffer kassierte: Gegen Wilhelmshaven in der 81. und 90.+ 3. Min., gegen Nordhorn in der 75. und 85. Min. und gegen Bergedorf in der 87. und 89. Min. wurden insgesamt 7 Punkte verschenkt.
Das wussten die Gäste und bereits in der 76. Minute klingelte es im MSV-Tor zum 2:0 für St. Pauli. Bei seinem Schuss aus 10 m tunnelte Ali Yilmaz den MSV-Keeper, der bei dieser Situation nicht gut aussah. Der MSV ergab sich danach zwar nicht kampflos, doch auch die letzten Torchancen durch Valon Beka in der 79. Minute (Borger fischte den Ball aus der linken unteren Ecke) und Karol Zaborowski (aus 8 m, Borger bekommt noch den Fuss dazwischen) wurden kläglich vergeben.
Das Schiedsrichtergespann mit Marcus Eschner und Oliver Schmidt (Post SV) sowie Lars Althans (Voran Ohe) hatte das eher faire Spiel trotz sieben gelber sowie einer rotgelben Karte sicher im Griff.
Stimmen:
Frank Bernhardt (Trainer FC St. Pauli II) Es war ein verdienter Sieg meiner Mannschaft, wir haben gut gekämpft. Da unsere Regionalligamannschaft heute ebenfalls ein Spiel hatte, wurden keine Ersatzspieler für uns abgestellt. Die Auswechslungen waren erforderlich, weil die betreffenden Spieler stehend KO waren. Es war nicht das brisante Derby wie sonst, weil einfach zu viel auf dem Spiel stand, uns war nur sehr wichtig, zu punkten. Dieser Sieg zeit, dass diese Mannschaft das Potential hat, in der Oberliga mitzumischen.
Frank Stolina (Trainer Meiendorfer SV) Wir haben heute eine grosse Chance vertan, ins Mittelfeld vorzurücken. Es war eine einzige Enttäuschung und ich will dieses Spiel nicht schön reden. Es wurde nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, es stimmte von vorn bis hinten nicht, insbes. das Zweikampfverhalten war heute sehr schwach. Ich werde in der kommenden Woche einige Gespräche führen müssen.
Auf die Frage eines Pressevertreters, ob der MSV nicht in der Lage sei, das Spiel zu machen (gegen Bergedorf und St. Pauli II nicht gelungen), während man gegen Favoriten wie Wilhelmshaven und Nordhorn als Aussenseiter gut zu kontern verstünde, bemerkte Trainer Stolina, dass für einen gepflegteren Spielaufbau die Qualität der Mannschaft nicht ausreichend sei.
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