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25.09.2005
BU im Aufwind von Peter Strahl



HSV Barmbek-Uhlenhorst – TuS Germania Schnelsen 4:1 (2:0)

HSV Barmbek-Uhlenhorst: Klein – Hoffmann – Bödecker, Stüve, Bohnhorst – Pinz, Möller-Riepe, Nasar, Rodrigues (ab 89. Osman) – Hasenpusch, Degen (ab 82. Stamer)
TuS Germania Schnelsen: Thormählen – Hardekopf – B. Holm (ab 35. Rachold), Pähler, Möller – Mattheides (ab 46. Missfeldt), Meyer, A. Holm, Koch – Prüfer, Hülsebusch
Tore: 1:0 Hasenpusch (25.), 2:0 Degen (31.), 3:0 Rodrigues (60.), 3:1 Möller (70.), 4:1 Hardekopf (Eigentor – 75.)
Beste Spieler: Hoffmann, Degen – Möller, Hülsebusch
Schiedsrichter: Ruesch (ASV Bergedorf 85) mit einwandfreier Leistung
Zuschauer: ca 220

Ein Blick auf die aktuelle Tabelle gibt zu einiger Verwunderung Anlass. Gastgeber und Saisonfavorit BU nur auf Platz 14, die Schnelsener Germanen, von vielen als sicherer Absteiger gehandelt, hingegen auf Platz acht mit Aussichten auf den vierten Rang, sofern ihr 0:5 gegen St Georg/Horn, was fast sicher erscheint, in ein 3:0 umgewertet wird.

Anlass genug für beide Mannschaften, die Begegnung mit erhöhtem Elan anzugehen. Für BU, um das für sie missliche Bild des Tableaus ein wenig gerade zu rücken, während Schnelsen unter Beweis stellen sollte, dass ihre Tabellenposition nicht nur zufälliger Natur ist.

Dementsprechend verläuft dann auch die Ouvertüre. Kaum zwei Minuten ist das Spiel alt, da sich der letztsonntägliche „Held von der Brucknerstraße“ Sven Klein eines Knallers von Ingo Prüfer nur mit reaktionsschneller Fußabwehr erwehren kann. Erzürnt ob solch einem Gast nicht unbedingt geziemenden Tuns wollen es nun aber die BU-Männer wissen. Vor allem Jürgen Degen ist es, der immer wieder Druck macht und selbst erst mit einem Volleyschuss, danach mit einem Kopfball nur knapp das Schnelsener Tor verfehlt. Auch Omar Nasar trifft in der achten Minute lediglich die Latte, während Degens Fallrückzieher nach 16 Umdrehungen des Minutenzeigers knapp neben dem Gästekasten landet. Doch den Germanenhinteren sei Dank. Sie bekommen in Minute 25 einen an sich unproblematischen Ball nicht weit genug weg und spielen ihn Markus Hasenpusch in die Füße. Diesem gelingt es, den heraus eilenden Keeper Stefan Thormählen zu umspielen und nunmehr unbedrängt zum 1:0 einzunetzen. Sechs Minuten später scheint sich dann auch Degen mit einem Traumtor ruhmreicher Bundesliga-Zeiten zu erinnern. Seitlich in der Luft schwebend lässt er mit seinem Schuss Thormählen keine Chance. Die stets Durstigen in der Getränkecke sind außer sich. Zu Recht können sie das nächste Bier schon vor dem Pausenpfiff ordern.

Nach zwei nur knapp verpassten Tormöglichkeiten von „ Hase“ und auf der anderen Seite von „Hülse (Henning Hülsebusch) das 3:0. Einen Flankenball von rechts kann Degen zwar per Kopf nicht erreichen, doch dahinter steht völlig allein gelassen Orlando Rodrigues, der flach abzieht und trifft (60.). Fünf Minuten später landet ein 17-Meter-Freistoß von Sebastian Möller-Riepe nur deshalb nicht im Gästekasten, weil Thormählen sensationell reagiert. Doch die Germanen stecken nicht auf. Dem an diesem Sonntag-Nachmittag sehr laufstarken Innenverteidiger René Möller gelingt aus kurzer Entfernung ein Torschuss. Dem an der Mittelinie postierten Berichtserstatter scheint es, als könne der Ball noch auf der Linie von Nasar abgewehrt werden. Schiedsrichter Christian Ruesch zeigt aber auf den Mittelkreis. Zu Recht wie Nachfragen bei besser stehenden und neutralen Zuschauern ergeben. Sehenswert auch das 4:1 eine viertel Stunde vor Spielende. Hasenpusch gelingt es den Schnelsener Keeper per Lob zu überlisten, doch dahinter steht noch der letzte Mann in Gestalt von Oliver Hardekopf. In gewohnter Weise will dieser das sich herabsenkende Spielobjekt per Scherenschlag in die Wolken Richtung Fuhlsbüttel jagen. Nur diesmal missglückt ihm die Aktion. Statt dessen springt der Ball von seinem Spann ab und landet zu Hardekopfs Verzweiflung sicher im eigenen Kasten.

Bei BU scheint jetzt der Knoten geplatzt zu sein. Die an diesem Spieltag gezeigte Leistung sollte Appetit auf mehr Erfolge machen. Auch die Germanen brauchen sich nicht zu grämen. Mit gleicher Spielweise werden sie gegen schwächere Gegner sicherlich noch etliche Spiele erfolgreich gestalten können. Ein Blick auf die Tabelle nach dem siebten Spieltag zeigt überdies, dass sie diese hätten anführen können, wenn sie heute an der Steilshooper Straße auf dem grünen Rasen drei Punkte gewonnen hätten und ihnen am Mittwoch am grünen Tisch in Jenfeld weitere drei zugesprochen würden!

Punktspiel-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers:
19 Spiele – 12 Siege –3 Remis – 4 Niederlagen – 53:36 Tore

Stimmen:

Patrick Heßmann (Trainer TuS Germania Schnelsen):
Wir hätten mehr aus unseren Chancen machen müssen. Zwei individuelle Fehler von uns haben hingegen zu Toren für den Gegner geführt. Hätte Prüfer uns gleich zu Beginn in Führung bringen können, wäre das Spiel möglicher Weise anders verlaufen. (Anmerkung des Redakteurs: Diese Aussage wurde aus der Erinnerung niedergeschrieben. Der Lärm der umstehenden BU-Fans machte die Bandaufzeichnung jedoch zu Nichte).

Peter Martens (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst):
Hochverdienter Sieg für uns. Ich glaube, wir haben heute sehr guten Fußball gespielt. Haben über 90 Minuten nur ganz wenig vom Gegner zugelassen. Ärgerlich das Gestochere nach der Standardsituation, dass wir den Ball nicht wegbekommen haben. Aber insgesamt bin ich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden.



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