FC St. Pauli II: Borger – Hinzmann, Oduro-Oponi, Rose, Rakocevic – Kalla, Marcinkiewicz, Albrecht, Yamrali (ab 80. Helmel) – Smith (ab 72. Yilmaz), Flatken Bergedorf 85: Hermes – Radtke - Deron, Herrendörfer (ab 55. Sobczyk) - Kruse, Kudling, Ahrens (ab 80. Ciosanski), Aykurt, – Klein, Kolyanov (ab 56. Reincke), Kozlov Tore: Fehlanzeige Schiedsrichter: Tim Sönder (Kiel) Beste Spieler: Borger, Oduro-Opuni, Rose – Hermes, Kudling, Radtke Zuschauer: 400
Cheech & Chong standen bei beiden Teams im Kasten, wehrten alles ab und sorgten somit für eine echt coole Ausgeglichenheit. Viel Mittelfeld-Gekrabbel, kaum echte Torszenen und wenig Strafraumaktionen – dennoch beharrten beide Trainer anschließend auf dem Prädikat, ein "gutes Oberligaspiel" gesehen zu haben. Der Schreiber dieser Zeilen kann dem nicht wirklich folgen, spielte sich das Geschehen doch meist rund um den Mittelkreis ab, um nicht zu sagen, dass sich die gut 400 Zuschauer während der Partie über weite Strecken gegen Langeweile und heftige Gähn-Anfälle wehren mussten.
Große Personalsorgen vor Beginn auf beiden Seiten. ASV-Coach Rüdiger Schwarz musste mit Norman Lund, Oliver Lindemann, Sören Warnick und Matthias Reincke gleich auf vier Stammkräfte verzichten, Reincke absolvierte immerhin noch einen Kurzeinsatz. "Vielleicht hätten wir ja noch einen Freistoß bekommen, das wäre dann seine Sache gewesen", so sein Trainer zu dessen Einwechselung. Auf der anderen Seite verfügte FC-Coach Frank Bernhardt heute über lediglich 13 Spieler, da es auf Grund des morgigen Pokalspiels der Regionalligamannschaft bei Atlantik 97 keine "Verstärkung" von oben gab. Bernhardt: "Auch in Meiendorf kamen wir ganz gut ohne Verstärkung aus. Da zeigt sich der Mannschaftsgeist – und der wirkt dann auch!“
Zum Spiel gibt es kaum etwas zu berichten. Meistens spielte sich das Geschehen, wie erwähnt, im Mittelfeld ab. Nach einer knappen halben Stunde hatte Olufemi Smith die erste nennenswerte Chance für die Gastgeber, doch ging sein Kopfball knapp neben das ASV-Gehäuse. Auch auf der Gegenseite passierte nicht viel Aufregendes. FC-Keeper Patrick Borger fischte die Versuche von Alexey Kozlov (12.), Georgi Kolyanov ((36.) und schließlich Andreas Aykurt (40.) locker weg.
Nach dem Seitenwechsel dominierten die Gastgeber zunächst das Geschehen auf dem Rasen. Bernhardt: "Wir wollten in der zweiten Hälfte mehr Druck ausüben, hatten zuvor nur nach hinten gearbeitet, das allerdings nahezu perfekt". Viele kleine Fouls und das übliche Wechselspielchen unterbanden einen kontinuierlichen Spielfluss im zweiten Durchgang und beide Teams schienen sich frühzeitig auf ein Remis geeinigt zu haben.
Stimmen:
Rüdiger Schwarz (Trainer Bergedorf 85): Auf Grund der zweiten Hälfte sind wir mit dem einen Punkt durchaus glücklich. Wir hatten zwar zunächst höhere Ansprüche, doch durch die lange Verletztenliste war hier heute für uns nicht mehr drin. St. Pauli hat nach dem Wechsel den Respekt endgültig abgelegt, dadurch wurde es für uns immer schwerer. Am Ende war ich froh als der Schiedsrichter endlich abgepfiffen hatte. Wir können mit dem einen Punkt gut leben.
Frank Bernhardt (Trainer FC St. Pauli II): Ohne Verstärkung scheinen wir bessere Leistung zu zeigen, zumindest ergebnismäßig. Peter Iwosa verletzt, Lukas Sosnowski gesperrt – da hatte ich gerade 13 Spieler zur Verfügung. Und da war es heute deutlich zu sehen, dass sich die jungen Kicker langsam an den Herren-Fußball in der Oberliga gewöhnen – und auch mithalten können. Ich hoffe, dass es nun kontinuierlich weiter bergauf geht. Hinten haben wir kaum etwas zugelassen, nach Vorne fehlte uns heute manchmal der letzte Zug zum Tor. Ich hätte mir gewünscht, dass mein Team für sein Engagement belohnt worden wäre.
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