14.10.2005 Das Glück war auf Seiten der "Ritter" von
FC St. Georg/Horn – Buxtehuder SV 1:0 (0:0)
FC St. Georg/Horn: Schümann – Boankye – Madejski, Banasiak – Sarwari, Reimers, Zapel, Buchholz, Saliuku, – Ceylan, Argunhan (ab 86. Klug) Buxtehuder SV: Crüger - Nitschke, Schulenburg, Stahmer, Uhlemann (ab 74. Aichaoui) – Demir, Graap, Prielipp, Graßl (ab 46. Falk) – Bode, Lenz (ab 60. Greco) Tore: 1:0 Zapel (75.) Schiedsrichter: Henkel (VfL Lohbrügge) Beste Spieler: alle - "keiner Zuschauer: 150
Eigentlich war es nicht der Rede und ist schon gar nicht der Schrift wert, was sowohl der Gast aus Buxtehude als auch die Heimmannschaft im Hammer Park zu bieten hatten. Hätte nicht die spannende Frage in der Luft gelegen, wessen Negativserie wohl reißen würde, wäre die Partie kaum der Beachtung würdig gewesen. Daß zum Schluß doch noch Stimmung unterm Dach aufkam, lag an Schiedsrichter Christian Henkel, der eine Viertelstunde vor Schluß ein Handspiel von Ilker Ceylan übersah, das dem einzigen Treffer durch Oliver Zapel vorausging. Darf sich der Chronist darauf festlegen, daß tatsächlich ein absichtliches Handspiel vorlag? Ja, er darf es dann, wenn selbst einer der Beteiligten, nämlich der Torschütze, auf der Pressekonferenz in seiner Eigenschaft als Trainer einräumt, daß er sich nicht beklagt hätte, wenn der Schiedsrichter gepfiffen hätte. Klare Sache also.
Besonders bitter war der Gegentreffer für den Buxtehuder SV aber nicht nur wegen des ausgebliebenen Pfiffs, sondern auch deshalb, weil sich die Kette von stümperhaften Abwehrfehlern der Estestädter um ein weiteres Glied verlängerte. Für Buxtehudes Abwehrspieler lag ein so klares Vergehen vor, daß sie sich nur noch aufs Reklamieren beschränkten und sofort ihr weiteres Mitwirken am Geschehen einstellten. Dabei weiß doch jeder Fußballer am besten: Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift – und Handspiel auch. Völlig ohne Gegenwehr beförderte Zapel den Ball zum Entsetzen des Buxtehuder SV mit dem Kopf ins Tor. Danach bestürmten die Buxtehuder den Unparteiischen mit solcher Einsatzfreude, als müssten sie den vorher vernachlässigten Einsatz unbedingt sofort nachholen. Natürlich ohne Erfolg. Die selbstverschuldete Niederlage war perfekt.
Zur Ehrenrettung des Buxtehuder SV sei an dieser Stelle nicht unterschlagen, daß gleich mit dem ersten Angriff nach dem Gegentreffer BSV-Mittelfeldspieler Fatih Demir den gegnerischen Torpfosten traf. Mehr Gefahr blitzte aber in der Schlußviertelstunde nicht auf. Hüben wie drüben übrigens. Beide Mannschaften agierten weiter harmlos bis an die Schmerzgrenze. Die Freude über den solange herbeigesehnten zweiten Sieg des FC St. Georg/Horn indes trübte dieser Umstand überhaupt nicht. Große Jubelgesten und unübersehbarer Siegestaumel beherrschten nach dem Schlusspfiff die Szene. Auf der anschließenden Mannschaftsfeier der „Ritter“ wird es sicher hoch hergegangen sein. Alles andere ist schlichtweg unvorstellbar.
Stimmen:
Wolfgang Nitschke (Trainer Buxtehuder SV): Der Buxtehuder SV setzt seine Talfahrt fort. Von der Leistung meiner Mannschaft bin ich enttäuscht. Das Spiel entsprach einer typischen Null-Null-Begegnung. Entscheidend war vielleicht, daß der FC St. Georg/Horn mehr Lauf- und Kampfbereitschaft zeigte. Entschieden wurde die Partie allerdings durch einen irregulären Treffer. Die Niederlage müssen wir trotzdem hinnehmen.
Oliver Zapel (Trainer FC St. Georg/Horn): Auf die Glückwünsche eines gegnerischen Trainers habe ich lange genug warten müssen, weshalb ich sie umso dankbarer von Wolfgang Nitschke entgegennehme. Es liegen turbulente Wochen hinter uns. Tausend Kompliment erteile ich meiner Mannschaft; vom Torwart bis zu den Leuten ganz vorne. Der Siegeswille war vorhanden, es wurde viel gearbeitet und das Glück war auf unserer Seite.
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