23.10.2005 BU gibt in Überzahl zwei Punkte aus der Hand von
Niendorfer TSV – HSV Barmbek-Uhenhorst 1:1 (0:1)
Niendorfer TSV: Schalk – Gehrke – Tredup, Wolgast – Kramer (65. Erdmann), Fienup (46. Raatz), Semtner, Herbert (78. Westphal) – Tomic, Wittiber, Eggers Barmbek-Uhlenhorst: Klein – Scheer (88. Nazar), Hoffmann, Stüve, Bohnhorst – Pinz, Möller-Riepe, Schwemann, Rodrigues – Hasenpusch, Degen (80. Maciejewski) Tore: 0:1 Möller-Riepe (5.), 1:1 Wolgast (79.) Schiedsrichter: Neumann (FC Elmshorn) Zuschauer: 150 Gelb-rote Karte: Tredup (56., Foulspiel/Meckern) Beste Spieler: Herbert - Möller-Riepe Besonderes Vorkommnis: Degen verschießt Foulelfmeter (60.)
Ansich sprachen vor dem Spiel einige Statistiken für ein torloses Remis. Niendorf verfügt über den zweitschwächsten Angriff in Heimspielen - nur St. Georg hat weniger erzielt – und keine Mannschaft der Verbandsliga hat weniger Tore auswärts erzielt wie Barmbek-Uhlenhorst. Doch schon nach fünf Minuten durchkreuzte Sebastian Möller-Riepe diese Überlegungen mit einem satten Distanzschuss. Es war ein verheißungsvoller Auftakt für die Partie, die dann doch ziemlich schnell verflachte. Niendorf war in der Offensive nicht präsent, hatte große Schwierigkeiten Linie in das eigene Spiel zu bringen. „Wir agierten total ohne Leidenschaft“, moserte Jörn Großkopf, eine Hälfte des Niendorfer Trainer-Gespanns. Die Gäste kontrollierten das Geschehen und hatten durch einen weiteren Frenschuss Möller-Riepes die einzige weitere Möglichkeit vor dem Seitenwechsel.
In der Kabine der Platzherren wurde es einseitig laut. „Es gab schärfere Worte“, deutete Großkopf an, ohne weiter ins Detail zu gehen. Und tatsächlich fehlte es nun nicht mehr an der nötigen Aggressivität. Trotzdem schien der Fußballgott an diesem verregneten Sonntag kein Niendorfer zu sein. Zuerst flog Verteidiger Alexander Tredup wegen Meckerns vom Platz und dann gab es kurze Zeit später noch einen Foulelfmeter für den Oberliga-Absteiger. Diesen verschoss jedoch Ex-Bundesliga-Stürmer Jürgen Degen und auch drei Minuten nach diesem Fauxpas verdaddelte er leichtsinnig eine Drei-zu-eins-Überzahlsituation. „Wir müssen uns in solchen Situationen einfach cleverer anstellen und den Sack zumachen. Dann passiert hier gar nichts mehr“, ärgerte sich BU-Manager Volker Brumm. Die Strafe für diese Unzulänglichkeiten folgte auf dem Fuß. Der eingewechselte Phillip Erdmann bediente Sasa Tomic, dessen Flanke freistehend Manndecker Thorsten Wolgast zum Endstand reindrücken konnte.
Ein Unentschieden, welches beiden Vereinen nicht so richtig in den Kram passen dürfte. Niendorf verweilt weiter in der grauen Masse der Staffel, belegt Platz zehn. Und was noch viel schlimmer ist, der NTSV konnte noch nicht einen einzigen Heimerfolg in dieser Saison verbuchen. „Zwei Zähler daheim, zwölf auswärts, wir sollten unsere Heimspiele auswärts austragen“, äußerte sich Großkopf in einer Mischung zwischen Ironie und Wut. Doch für Barmbek sieht es noch einen Tick schlechter aus. Die von vielen Experten als großer Meisterschaftstipp gehandelte Truppe von Trainer Peter Martens bleibt Dreizehnter. Eigentlich kein Zustand nach dem zehnten Spieltag für eine Mannschaft solchen Kalibers. „Wir kommen nicht richtig aus dem Quark. Es wird so langsam Zeit, dass wir Spiele gewinnen. Ansonsten kriegt man noch einen Negativlauf und steckt ganz unten drin“, mahnte Brumm nach dem Remis. Einen Grund für den nicht erfreulichen Saisonstart sieht Brumm neben der Verletzungsmisere vor allem im offensiven Bereich. „Wir sind in der Vorwärtsbewegung einfach zu harmlos.“ Zumindest das belegt die Statistik, BU hat den drittschlechtesten Angriff.
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