Abstiegskampf pur – mehr war an diesem Sonntag am Saseler Parkweg nicht zu erwarten. Trotzdem hatten rund 150 Zuschauer den Weg zum Kellerduell zwischen dem TSV Sasel (Tabellenplatz 16) und dem –dank Sportgerichtsbeschluss- neuen Schlusslicht vom FC St. Georg/Horn gefunden. Wer allerdings auf der aufgeweichten Sportanlage einen fussballerischen Leckerbissen erwartete, war fehl am Platze. In den ersten 40 Minuten entwickelte sich die Partie zu einem reinen Kampfspiel mit wenigen spielerischen Momenten, in dem beide Mannschaften nur durch Fernschüsse zu Torchancen kamen. Unterhaltungswert besaßen einzig und allein die lautstarken und treuen Ritterfans, die fast jede Aktion mit ihren Fangesängen bedachten.
In der 41. Minuten bekam die zerfahrene Partie ihren ersten Aufreger. Nach einem leichtfertigen und unnötigen Ballverlust von Sasels Hintermannschaft am eigenen Sechzehner, fiel St. Georgs Arben Saliuku nach einem Rempler – Elfmeter! Noch unnötiger war jedoch der Auftritt von Sasels Stürmer Maik Luttermann, der Schiedsrichter Oliver Schmidt nach dieser Entscheidung „Betrug“ vorwarf. Luttermann, der nach Aussagen einiger Zuschauer schon öfter wg. Meckereien aufgefallen war, durfte sich daraufhin den Rest des Spiels von draußen angucken. Dass der Elfmeter ungenutzt blieb, passte zum Spielverlauf. Ilker Ceylan scheiterte an dem guten Saseler Keeper Holger Sander, der sich für die richtige, d.h. rechte, Ecke entschied.
Nach der Pause verstärkten beide Mannschaften ihre Offensivbemühungen. So kam der TSV Sasel zu einer Kopfballchance durch Carsten Gütschow (54.) und der FC St. Georg/Horn zu einer guten Möglichkeit durch Erhan Argunhan (56.). Argunhan war es dann auch, der in der 57. Minute die Unordnung in Sasels Abwehr nutzte und zum Führungstreffer für die Ritter einschoß. Das Schlusslicht auf der Siegerstraße? In der Folge kam der FC St. Georg/Horn zu weiteren Möglichkeiten, um auf 2:0 zu erhöhen. In der 65. Minuten verpassten allein drei FC-Spieler eine Hereingabe von Björn Reimers nur knapp. Dass der TSV Sasel wieder ins Spiel zurückkam, verdankte er dem zweiten großen Aufreger. In der 71. Minute fiel Carsten Gütschow nach einem Rempler in St. Georg/Horns Strafraum. Auch hier entschied Schiri Schmidt auf Strafstoß. Tobias Peitsch ließ sich diese Chance nicht nehmen und erzielte durch einen platzierten Schuß den 1:1-Ausgleich. In der letzten Viertelstunde drängten beide Teams auf die Entscheidung. Dabei war der Tabellenletzte dem Siegtreffer näher als der Gastgeber. In der 79. Minute spitzelte Argunhan den Ball zum zweiten Mal über Sasels Torlinie. Großer Jubel kam jedoch nicht auf, da der Referee richtigerweise auf Abseits entschied.
Mit dem 1:1 konnte keiner der Anwesenden zufrieden sein. Sasel ist zwar seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen, kann jedoch nur ein Sieg auf der Habenseite verbuchen. Die Ritter haben schwer an dem Sportgerichtsurteil vom Mittwoch zu knabbern. Zudem sorgt die dünne Personaldecke (der FC verfügt über lediglich 14 Spieler) und die altbekannten Querelen dafür, dass die „Sado-Maso-Truppe“ (O-Ton Zapel) in der Verbandsliga wohl nicht bestehen kann. Schade für die Mannschaft und die Anhänger, die trotz der verfahrenen Situation vollen Einsatz zeigen.
Stimmen:
Oliver Zapel (Spielertrainer FC St. Georg/Horn): Ich bin enttäuscht. Wir haben einen Elfmeter und eine rote Karte geschenkt bekommen. Allerdings haben wir nach dem 1:0 zu jugendlich bzw. zu euphorisch gespielt. Der Elfmeter gegen uns war eine Konzessionsentscheidung. Dass wir in den letzten Minuten nicht mehr aufdrehen konnten, lag wahrscheinlich an der ungünstigen Trainingssituation.
Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel): Schwaches Spiel mit vielen Zweikämpfen. Wir haben allerdings mit 10 Mann clever gespielt. Der Punkt ist zuwenig. Zudem hätten wir bei dem Elfmeter den Mund halten müssen. Immerhin hat das St. Georg-Horn auch gemacht. Im nächsten Spiel muss ein Dreier her
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