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29.10.2005
Das beste am Borgweg war der Pflaumenkuchen von Peter Strahl


präsentiert:

V f L 93 – USC Paloma 3:1 (2:0)

VfL 93: Thormählen – Ergün (ab 64. Trochowski), Neumann, Laczkowski, Antoniou – Brehmer, Bagci, Krohn – Hartmann, Schwinkendorf – Maxhuni (ab 69. Galica)
USC Paloma: Voss – Savelsberg (ab 46. Franke), Engl, Stendel, Osinski – Hamurcu, Rodhorst, H. Illmer (ab 89. Cirit), Jovic – J. Illmer (ab 72. Pannen), Jakobs
Tore: 1:0 Hartmann (10.), 2:0 Laczkowski (43. Foulelfm.), 2:1 Stendel (82.), 3:1 Schwinkendorf (83.)
Rote Karten: Engl (43., Notbremse), Krohn (85., grobes Foulspiel), Stendel (85., Tätlichkeit), Hartmann (89., grobes Foulspiel)
Gelb-rote Karte: Brehmer (80., wdh. Foulspiel)
Schiedsrichter: Laws (SC Victoria) stieß allseitig mit seinen Entscheidungen auf völliges Unverständnis
Beste Spieler: Thormählen - Stendel
Zuschauer: 180

Da beide Mannschaften in dieser Saison die an sie geknüpften Erwartungen noch nicht so recht erfüllen konnten, hatte sich zum 48. Stadtparkduell am Borgweg eine nur eine relativ dürftige Kulisse eingefunden. Möglich aber auch, dass der neue Sonnabendtermin manchen nicht so recht in seine Planungen passt.

Zwar liegt der VfL auf dem dritten Platz des aktuellen Tableaus, doch darf nicht übersehen werden, dass die Hollerbach-Schützlinge 16 ihrer 20 Punkte lediglich gegen Mannschaften des letzten Tabellendrittels einfahren konnten. Gegen Spitzenvereine (jedenfalls lt Statistik) wie Cordi und Pinneberg hingegen blieben sie tor- und punktlos. Palomas elfter Platz mit neun von 13 Punkten - gleichfalls gegen Kellerkinder - konnte bislang auch noch keine Freude an der Brucknerstraße aufkommen lassen.

Von Beginn an scheinen die Borgwegler eine schnelle Entscheidung zu suchen. Ein schöner Spielzug nach zehn Minuten wird auch sogleich belohnt. Ein hoher Ball von rechts landet bei Björn Hartmann, der ihn per Kopf an den Innenpfosten verlängert, von wo er den Weg ins Netz findet. Doch das ist es fürs Erste. Zwar erweisen sich die Hollerbacher als äußerst laufstark, doch spielerisch bieten sie nahezu nichts. Dadurch wickelt sich das Geschehen weitaus überwiegend in der Paloma-Hälfte ab, aber irgendetwas der Erwähnung Wertes begibt sich nicht. Bis zur 43. Minute. Artur Maxhuni wird kurz vor der Strafraumgrenze hart angegangen, lässt sich aber nicht beirren und stolpert auf Heiner Thormählen zu verfolgt von Oliver Engel. Beide kommen zu Fall, was Referee Norman Laws zum Anlass nimmt auf den bewussten Punkt und Engl den „carton rouge“ zu zeigen. Selbst überzeugte VfL-Anhänger halten diese Entscheidung für übertrieben, doch David Laczkowski lässt sich die Chance zur 2:0-Pausenführung nicht entgehen.

Wer erwartet, dass die 93er im zweiten Spielabschnitt ihre sichere Führung gegen die dezimierten Täuberiche nun ausbauen werden, sieht sich getäuscht. Vielmehr sind es die Palomaten, die das Plateau beherrschen und auch ihre Chancen haben. Zuerst zielen Jan Illmer und Gerrit Jacobs daneben, dann macht Thormählen einen Kopfball von Jacobs (65.) und einen Volleyschuss von Nicola Jovic (75.) unschädlich. Zwischendurch eine gute Möglichkeit für Jörn Schwinkendorf, der aber nichts damit anzufangen weiß. Schließlich gelingt aber Guido Stendel acht Minuten vor Spielende das verdiente Anschlusstor. Mit einem Knaller aus 20 Metern in den obersten Torwinkel erzielt er zugleich den 100. Derby-Jubiläumstreffer für seine Farben. Hafo.de gratuliert vielmals. Nur, die Freude für die Süd-Barmbeker währt noch nicht mal eine Minute. Fast vom Anstoß weg landet ein langer Ball bei Schwinkendorf, der mit einem Heber den aus seinem Tor herauseilenden Sebastian Voss zum Endstand überlisten kann. Zum höchst unerfreulichen Finale noch ein Kartenfestival: Mag die gelb-rote für Daniel Brehmer noch berechtigt sein, mit den roten für Alexander Krohn und Björn Hartmann überzieht Herr Laws seine Befugnisse eindeutig. So jedenfalls die allgemeine Meinung im Rund.

Fazit: Wäre bei der Pressekonferenz nicht der Kaffee gut und der Pflaumenkuchen hervorragend gewesen, der Berichterstatter hätte ob der Leistung von Spielern und Schiedsrichtern einen höchst mäßig erfreulichen Sonnabend-Nachmittag auf der gepflegten Anlage am Borgweg verbracht.

Gesamt-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers:
48 Spiele 14 Siege - 13 Remis - 21 Niederlagen - 88:100 Tore.

Stimmen:

Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma):
Ich empfand es heute für ziemlich unmöglich, wie sich der Schiedsrichter mit seiner Leistung in den Mittelpunkt des Geschehens gedrängt hat. Dafür sollten eigentlich die beiden Mannschaften zuständig sein. Was meine angeht, hat sie selbstverständlich in der ersten Halbzeit nicht besonders gut gespielt. Wir wollten das Spiel natürlich anders angehen, doch das hat nicht geklappt. In der zweiten Spielhälfte waren wir dann sehr gut, doch das 3:1 unmittelbar nach unserem Anschlusstreffer hat natürlich das Spiel entschieden. Für den VfL tut es mir leid, dass ihnen erst einmal zwei wichtige Spieler fehlen werden. Doch das haben nicht wir, sondern der Schiedsrichter entschieden.

Bernd Hollerbach (Trainer VfL 1893):
Nach dem guten Beginn haben wir leider unsere Linie verloren. Im Großen und Ganzen haben wir uns aber ganz ordentlich bewegt und ich bin mit meiner Mannschaft und dem Ergebnis zufrieden.





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