VfL Pinneberg: Barth – Kebbe, Horbach – Dobirr (ab 72. Achtmann), Kaplan (ab 67. Badermann), Janke, Trimborn, Möbius, Williams – Avarello, Alavanda TSV Wedel: Hansen – Celebic, Schoppe, Barthel – Matthiessen, Fleischanderl, Zessin, Meesenburg (ab 89. Schulz), Haeder, Möller – da Silva Mendes (ab 82. Zajac) Beste Spieler: Williams – Matthiessen, Haeder Tore: 0:1 Fleischanderl (58.), 0:2 da Silva Mendes (78.) Schiedsrichter: Mayer-Lindenberg (Harburger TB) Zuschauer: 280 Gelb-rote Karte: Horbach (88.)
Nicht nur geographisch, auch tabellarisch bestand vor der Partie des VfL Pinneberg gegen den TSV Wedel eine deutliche Nähe. Punktgleich im Verfolgerfeld angesiedelt, beide Teams mit der Aussicht, bei einem Sieg in noch höhere Gefilde vorzustoßen. Es war demnach so ziemlich alles für eine spannende Begegnung bereitet. Dass es kämpferisch werden würde, das stellten sogleich die ersten Minuten unter Beweis. Wedel versuchte es mit einem Ein-Mann-Sturm namens Sascha da Silva Mendes, der allerdings durch Marko Haeder und Kristof Meesenburg Unterstützung aus dem Mittelfeld erhalten sollte. Den passableren Start verbuchten indes die Hausherren. Die Chancen stellten sich zwangsläufig ein, die TSV-Abwehr benötigte ein wenig Zeit, um sich auf die Pinneberger Spitzen einzustellen. Dabei hätte doch zumindest die Spielweise des ehemaligen Kameraden Ugur Alavanda mehr als bekannt sein müssen. In der 24. Minute probierte es der VfLer aus spitzem Winkel – ebenso erfolglos wie zwei Minuten vor dem Pausentee, als erneut Alavanda eine gefühlvolle Flanke von Paul Janke per Direktabnahme verwertete, seinen Meister aber in Schlussmann Jan Hansen fand, der zur Ecke parierte. Beinahe im Gegenzug verpasste Meesenburg aus kurzer Distanz die Führung für Wedel. Bis dahin hatte das Spiel die durchaus verständliche Erwartungshaltung nur teilweise erfüllen können. Einsatz – ja, feintechnisch geprägter Sport – nein. Die Partie blieb dennoch unterhaltsam, besaß ihren Reiz zuallererst in der sich zuspitzenden Spannung des Verlaufs. Die Akteure des TSV präsentierten sich mittlerweile verbessert, die Halbzeitpause hatte wohl genutzt, und rissen im Laufe des zweiten Durchgangs die Geschehnisse an sich. Die Folge: Mehrere Chancen und das 1:0 durch Stefan Fleischanderl (58.), dessen Kopfball nach einer Freistoßflanke vom Torpfosten ins Netz prallte. Pinneberg erweckte nun nicht mehr den Eindruck, den Wedeler Erfolg ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Zwar war das Bemühen vorhanden, mehr aber nicht. Spätestens ein perfekter Angriff, der Aufnahme in sämtliche Lehrbücher des Fußballs finden müsste, brachte der Elf von Trainer Michael Noffz die sich andeutenden Punkte. Nils Matthiessen eroberte das Spielgerät tief in der eigenen Hälfte, nutzte den sich bietenden Raum mustergültig, verlor aber seine Kollegen nicht aus dem Blick. Seinen genauen Pass nahm Marko Haeder in Höhe der Mittellinie auf, kurvte über die linke Seite bis zum Strafraumeck und flankte den Ball haarscharf auf Sascha da Silva Mendes. Dieser wiederum fackelte nicht lange, vollstreckte volley und unhaltbar zum 0:2. Besser geht es nicht. Dass der Stürmer, der früher mal Rixen mit Nachnamen hieß, in den Wochen zuvor nicht gerade als Torjäger glänzte, war da längst vergessen. Der Sieg gegen den Tabellennachbarn bringt den TSV weiter nach vorne, Pinneberg ist nun bereits überflügelt. Nebenbei bestätigte man kurzerhand noch einmal den Ruf als Auswärtsschreck, Noffz & Co. sind inzwischen bei 14 Zählern angelangt, die auf fremden Plätzen „geraubt“ wurden.
Stimmen:r
Michael Fischer (Trainer VfL Pinneberg): „Ich enttäuscht, nicht dass, sondern wie wir verloren haben. Wir hätten in Führung gehen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht das gespielt, was wir wollten, und keine Torgefahrausgestrahlt. Die Mannschaft, die mehr Biss hatte, hat hier gewonnen.“
Michael Noffz (Trainer TSV Wedel): „Wie haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Pinneberg hatte zwar zunächst mehr vom Spiel und Mitte der ersten Halbzeit einige gute Torchancen. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann gut präsentiert. Ein Sonderlob an unseren Torwart Jan Hansen, der uns den Sieg festgehalten hat.“
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