06.11.2005 Germania Schnelsen überrascht erneut von Peter Strahl
TuS Germania Schnelsen – V f L 93 3:0 (0:0)
TuS Germania Schnelsen: Jahn – Missfeldt (ab 84. Schatz), Möller, Hardekopf, Koch – A. Holm, Mattheides (ab 62. Wolf), Rädel, Meyer – Prüfer (ab 88. Hildebrand), Hülsebusch VfL 93: Thormählen – Laczkowski – Krohn, Antoniou, Neumann, Ergün (ab 46. Galica) – Trochowski (ab 71. Reich), Bagci, Brehmer – Hartmann, Schwinkendorf (ab 63. Jurkschat) Tore: 1:0 Hülsebusch (49.), 2:0 Meyer (75.), 3:0 Hülsebusch (80. – Foulelfm.) Rote Karte: Krohn (36., grobes Foulspiel) Schiedsrichter: Behrmann (SC Teutonia 10) Beste Spieler: Hardekopf, Möller, Meyer - keiner Zuschauer: ca 200
Mit dem VfL 93 stellte sich eine Elf am Königskinderweg vor, die zu Saisonbeginn allgemein zu den Favoriten der Liga gezählt wurde Deren aktueller zweiter Tabellenplatz ist aber sowohl durch das vorgezogene Heimspiel gegen Buxtehude als auch durch den Spielausfall des Verfolgers Concordia bei Paloma beeinflusst. Tatsächlich konnte die Elf in dieser Spielzeit noch in keiner Partie so richtig überzeugen, für ihren Trainer Bernd Hollerbach stellt das jedoch keine Überraschung dar: „Wir sind erst einmal froh, dass wir 23 Punkte haben. Unsere Zielsetzung war ein guter Mittelfeldplatz, den werden wir auch schaffen. Höhere Erwartungen hingegen sind von außen an die Mannschaft herangetragen worden. Doch, um diese zu erfüllen, bedarf es ausreichender Zeit“.
Die Germanen hingegen hatten in den bisherigen elf Spielen erheblich mehr zu Stande gebracht, als man ihnen auch in Fachkreisen zutraute, wurden sie doch vor Beginn der Spielzeit allseits als heißer Abstiegskandidat eingeschätzt. Insbesondere mit ihrem 2:2 am letzten Spielwochenende gegen „Cordi“ lieferten sie im Marienthal eine wirklich reife Leistung ab.
Vor ihrem heutigen Gegner scheinen sie aber reichlich Respekt zu haben. Jedenfalls ist von den Gästen am Borgweg in den ersten dreißig Minuten etwas mehr zu sehen als von den Königskindern, ohne dass sich für beide wirklich eindeutige Torchancen ergeben. Den Wandel bringt die 36. Spielminute. Für ein höchst überflüssiges Foul an Dennis Missfeldt hält Referee Frank Behrmann dem 93er Alexander Krohn eine rote Pappe vor das Angesicht. Eine, wie es scheint, recht harte Entscheidung, die die Schnelsener aber fortan mutiger spielen lassen. Für etwas Zählbares reicht es aber auch bei ihnen bis zum Pausenpfiff nicht.
Das wird aber im zweiten Spielabschnitt anders. Henning Hülsebusch ist es, der sich im Gästestrafraum durchwurschtelt und über Heiner Thormählen hinweg den Führungstreffer für seine Farben markiert. Auf der anderen Seite die einzig gute Gäste-Szene, als der eingewechselte Visa Galica Markus Jahn im Tor der Germanen mit einem Volley von der rechten Strafraumbegrenzung zu einer Glanzreaktion zwingt. Danach ein schöner Spielzug in der Gegenhälfte. Langer Ball von Oliver Hardebusch auf rechts zu Hülsekopf (oder umgekehrt), von da auf den kahlen Schädel von Ingo Prüfer, aber Thormählen kann klären. Eine viertel Stunde vor Spielschluss wieder ein langer Ball, diesmal von „Hülse“ zum schnellen und wendigen Sascha-André Meyer. Dieser lässt seinen Bewacher stehen und überwindet den zu weit vor seinem Gehäuse postierten Stadtpark-Keeper mittels einer Bogenlampe in den äußersten Torwinkel. Ob dieses unnötigen Treffers möglicher Weise ein wenig frustriert säbelt Thormählen fünf Minuten danach Meyer im Strafraum um. Den Elfmeter verwandelt Hülsebusch sicher zum Endstand und anders als im letzten Heimspiel gegen „Vicky“ braucht bei den Germanen in den letzten Spielminuten keine Aufregung mehr aufzukommen.
Schiedsrichter Behrmanns Leistung war mit Ausnahme der roten Karte für Krohn – eine gelbe hätte es auch getan - beanstandungsfrei. Dazu äußerte sich per E-Mail Herr Behrmann wie folgt: "Die Begründung der von mir in der 36. Minute ausgesprochenen Feldverweises war nicht das vorangegangene Foulspiel, sondern die anschließenden ( nicht druckreifen ) Worte an seinen Gegenspieler". Die hatte allerdings der Berichterstatter nicht vernommen.
Punktspiel-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers: 23 Spiele – 8 Siege – 6 Remis – 9 Niederlagen – 42:41 Tore
Stimmen:
Bernd Hollerbach (Trainer VfL 93): Eigentlich haben wir ganz gut begonnen und nicht viel zugelassen. Aber als wir dann wieder einem Mann – wie das bei uns schon üblich zu sein scheint – durch Platzverweise verloren hatten, sind wir wieder ins Hintertreffen geraten und haben das Spiel verloren. Natürlich hat uns auch Artur Maxhuni gefehlt, der einen doppelten Leistenbruch hat. Schwinkendorf war ebenfalls nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, nachdem er die ganze Woche über krank gewesen war.
Patrick Hessmann (Trainer TuS Germania Schnelsen): Die rote Karte für den VfL war für uns heute goldwert. Denn läuferisch waren wir dem VfL klar unterlegen. Danach haben wir dann zweimal einen Konter gut gesetzt. Wir haben jetzt 20 Punkte, das ist schon Wahnsinn. Dabei hätten wir nach dem 2:0 eigentlich noch cleverer spielen müssen. Aber letztendlich bin ich natürlich auch so zufrieden.
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