13.11.2005 Vogelgrippe? Störche mutieren zu Raubvögeln von
FC St. Pauli II – Holstein Kiel II 2:4 (0:1)
FC St. Pauli II: Pliquett - Hinzmann, Oduro-Oponi, Rose, Rakocivic (ab 77. Yilmaz) – Kalla (ab 46. Yamrali), Hempen, Albrecht, Sosnowski – Ansorge (ab 68. Marcinkiewicz), Flatken Holstein Kiel II: Henzler - Piorunek, Schrum, Gersch, Bock – Hummel, Vujcic (ab 90. Sembritzki), Petersen, Wölck – Hauptmann, Guemari Tore: 0:1 Hummel (30.), 0:2 Petersen (57., FE), 1:2 Yamrali (58., FE), 1:3 Guemari (79., FE), 2:3 Hinzmann (88.), 2:4 Guemari (90.) Schiedsrichter: Frank Willenborg (SV Gehlenberg) Beste Spieler: Pliquett, Hempen, Sosnowski – Guemari, Petersen, Henzler Zuschauer: 300
In der Anfangsviertelstunde konnte einem schon Angst und Bange um die junge Truppe von St. Pauli-Trainer Frank Bernhardt werden. Hatten die Gäste die Torchancen zunächst auf ihrer Seite und zeigten sich im Spielaufbau wesentlich agiler. Dennoch sollte es eine halbe Stunde brauchen, bis die Holsteiner zum ersten Erfolg kamen. Zuvor hatten die Schanzenkicker allerdings ebenso durchaus ihre Möglichkeiten, so Heiko Ansorge, der nach einem langen Ball und einem Missverständnis in der Kieler Hintermannschaft plötzlich allein vor Holstein-Keeper Simon Henzler auftauchte. Wie gegen Nordhorn versuchte Ansorge es per Lupfer, doch diesmal lupfte er zu genau – das Spielgerät landete über dem Kasten und fast auf dem benachbarten Spielplatz...
Neben Ansorge kam auch Torwart Benedikt Pliquett "von Oben runter". Der 2-Meter-Keeper hielt in der Folgezeit so manch Unhaltbaren mit tollen Reflexen. Erneut war es Ansorge, dem sich die beste Gelegenheit im ersten Durchgang bot, als er allein auf Kiels Keeper Simon Henzler zulief, diesen umkurvte, es dann aber zu genau machen wollte und das Spielgerät abermals über den Kasten hievte (36.).
Jan-Philipp Rose rettete kurz vor dem Pausenpfiff ebenso akrobatisch auf der eigenen Linie, wie er kurz nach dem Wiederbeginn den Ball knapp am Torpfosten vorbei bugsierte (50.). Dann zwei strittige Szenen: Zunächst entschied Schiri Willenborg auf Strafstoß im braun-weißen Sektor (Kiels Kapitän Petersen verwandelte den anschließende Elfer zum 0:2, 57.), obwohl das Foul wohl außerhalb des 16ers stattfand. Ebenso auf der Gegenseite. Doch auch der eingewechselte Ata Yamrali ließ sich die Chance nicht entgehen – verwandelte sicher zum 1:2-Anschlusstreffer (58.).
St. Pauli war wieder dran und versuchte alles. FC-Coach Bernhardt brachte mit Martin Marcinkiewicz einen weiteren offensiven Spieler und kurz darauf auch noch Ali Yilmaz. Der Druck der Gastgeber erhöhte sich merklich, doch der Treffer fiel auf der anderen Seite: Wieder durch einen vermeintlichen Foul-Elfmeter, diesmal durch den agilsten Kieler Habel Guemari (79.). St. Pauli gab sich dennoch nicht auf, markierte durch Mathias Hinzmann erneut den Anschlusstreffer zum 2:3 (88.). Doch fast postwendend schlugen die Brunner-Mannen nochmals zu. Wieder war es Guemari, der fast mit dem Schlusspfiff den 4:2-Siegtreffer für die Holsteiner erzielte.
Stimmen:
Mecki Brunner (Trainer Holstein Kiel II): Aus meiner Sicht haben wir über das gesamte Spiel gesehen verdient gewonnen. Durch eigene Unachtsamkeit kam St. Pauli wieder ins Spiel. Aber gerade die erste Hälfte ging klar an uns. Nach dem 2:0 fühlten wir uns wohl etwas zu sicher und wir haben auch in der Defensive nicht so souverän agiert wie zuletzt. Aber vier Tore auswärts sollten schon zu einem Sieg reichen. Wir sind unserem Ziel - Klassenerhalt - ein großes Sück näher gekommen.
Frank Bernhardt (Trainer FC St. Pauli II): Wer genau hingeschaut hat, sah zwei komplett verschiedene Halbzeiten. Zunächst war Kiel im Vorteil, wir haben uns etwas ungeschickt verhalten. Dadurch gab es sehr viele unnötige Ballverluste. Den zweiten Durchgang haben wir eigentlich klar bestimmt, wenn man die spieleische Linie sieht. Leider haben wir aber die Tore gefangen, hatten allerdings auch selbst zahlreiche gute Chancen, die leider meist ungenutzt blieben. Schön ist es, dass wir dennoch immernoch auf einem Nicht-Abstiegsplatz stehen.
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