03.12.2005 Concordia stürmt unverkatert die Tabellenspitze von
präsentiert:
Buxtehuder SV – SC Concordia 0:2 (0:1)
Buxtehude: Crüger – Nitschke (ab 46. Prielipp), Ramazanoglu (ab 55. Uhlemann), Stahmer, G. Hamze – Schulenburg, Falk, Graap – Demir – Greco (ab 66. Schön), Grobitzsch Concordia: Kindler – Tramm – Waschatz, Blättermann – Drews, Kalla, Lentz, Janssen (ab 20. Augustin), Nunes (ab 65. Staczek) – Harms, Fredenburg (ab 79. Raptis) Tore: 0:1 Tramm (26., HE), 0:2 Fredenburg (67.) Schiedsrichter: Heinrich (Teutonia 05) Beste Spieler: G. Hamze, Graap – Tramm, Blättermann, Fredenburg Zuschauer: 120
Erst feiern, dann siegen? Oder erst siegen, dann feiern? Allgemein ist wohl die zweite Variante geläufiger, der SC Concordia bewies indes, dass es auch andersrum geht. Nur wenige Stunden nachdem die Elf von Trainer Andreas Klobedanz die Hochzeit von Mitspieler Patrick Lockstedt begossen hatte, siegten die Marienthaler in cleverer Manier und hochverdient mit 2:0 beim ihrem direkten Verfolger vom Buxtehuder SV und eroberten für mindestens 24 Stunden die Tabellenspitze der Verbandsliga.
Um 0.00 Uhr war Schicht, dann waren die Spieler des SCC nach eigener Aussage von der Lockstedt’schen Hochzeitsfeier verschwunden. Ob’s stimmt interessierte nach 90 Minuten im Buxtehuder Jahnstadion niemanden mehr. Frisch, lauffreudig, engagiert – völlig unverkatert also – präsentierte sich der Oberliga-Absteiger. Dafür gab es Lob vom Trainer: „Das war ein sehr guter Auftritt“, so Klobedanz, dessen Elf die ersten 45 Minuten nahezu beherrschte. Sein Gegenüber Wolfgang Nitschke räumte denn auch ein, dass „es gegen ‚Cordi’ nun einmal nicht reicht, nur 45 Minuten gut Fußball zu spielen.“ Symptomatisch für den ersten Durchgang: SCC-Keeper Marcel Kindler lief ständig von einer Seite seines Strafraumes zu anderen, ruderte mit den Armen und streute gelegentlich ein paar Dehnübungen ein. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt musste Klobedanz Angst um die Muskulatur seines Schlussmannes haben, der in der ersten Halbzeit ohne Beschäftigung blieb.
Björn Crüger, Torhüter des BSV, hatte hingegen genug um die Ohren. Weit mehr, als dem 22-Jährigen lieb sein dürfte. Seine beste Tat zeigte er gegen Constantin Fredenburg, als er dessen Schuss in der 18. Minute um den Pfosten lenken konnte. Machtlos hingegen war beim sicher verwandelten Elfmeter von Sven Tramm (26.), der das Leder humorlos in die Mitte des Tores donnerte. Warum BSV-Kapitän Niki Nitschke unmittelbar zuvor, liegend im Strafraum, den Ball mit der Hand spielte und damit dem nach 20 Minuten für den am Oberschenkel verletzten Christian Janssen eingewechselten Tom Augustin eine Torchance nahm, bleibt sein Geheimnis. Schiedsrichter Jan Heinrich, der ansonsten bei vielen Entscheidungen schlicht daneben lag, entschied zu Recht auf Elfmeter für die Gäste, die ihre Führung mit in die Pause nahmen und diese nach dem Seitenwechsel mit allen Mitteln verteidigte, „weil wir unbedingt zu Null spielen wollten“, so Klobedanz. Nitschke setzte in Halbzeit zwei alles auf eine Karte, ließ hinten Mann gegen Mann spielen und erhöhte so den Druck auf die Abwehr der Concorden. Zweimal Alexander Graap (49./50.) und einmal Alexander Schulenburg (56.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß, konnten die sich bietenden Chancen aber nicht verwerten. Die Entscheidung fiel nach 67 Minuten, als BSV-Verteidiger Boris Uhlemann einen eigentlich harmlosen Schuss von Fredenburg unhaltbar für seinen Schlussmann Crüger zum 0:2 aus Sicht der Blau-Gelben abfälschte. Danach gab’s noch jeweils eine Möglichkeit für Schulenburg zum Anschluss (73.) sowie eine für Steffen Harms zum 3:0 (77.), am Ende blieb es aber beim hochverdienten 2:0-Sieg des SC Concordia. Der BSV indes verpasste den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze und musste die anschließende Weihnachtsfeier als Unterlegener begehen. Vielleicht hätte die Nitschke-Truppe seine Party besser auf Freitag abend vorverlegen sollen. Erst feiern, dann siegen – in Buxtehude war die Variante der Gäste aus Marienthal die bessere...
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