04.12.2005 "Katastrophenkick" in Wedel endet remis von
Wedeler TSV – Germania Schnelsen 2:2 (1:0)
Wedeler TSV: Hansen - Zessin, Celebic, Haye – Matthiesen, Fleischanderl, Haeder, Barthel, Möller (ab 82. Hamburger) – da Silva Mendes, Meesenburg (ab 77. Zajac) Germania Schnelsen: Tormählen – B. Holm (ab 46. Wolf, ab 90. Pähler), Hardekopf, Möller, Missfeldt – Meyer, Mattheides (ab 46. A.Holm), Rädel, Koch – Hülsebusch, Prüfer
Tore: 1:0 Barthel (42.), 1:1 Hülsebusch (61.), 1:2 Hülsebusch (81.), 2:2 Barthel (90.+2) Gelb-Rote Karten: Hardekopf (65., Meckern), Meyer (90., wiederholtes Foulspiel) Schiedsrichter: Neumann (FC Elmshorn), beide Platzverweise waren sehr hart, der Eckstoß der zum 1:0 führte war (mit hoher Wahrscheinlichkeit) keiner Beste Spieler: Celebic - Möller, Hülsebusch Zuschauer: 120
Lob hört sich anders an. Bei Beobachtern dieser Partie machte das Wort „Katastrophenkick“ die Runde, Wedels Abwehrchef Mijo Celebic schimpfte seine Truppe nach dem zwischenzeitlichen Rückstand einen „Karnevalsverein“ und TSV-Coach bewertete das spielerische Niveau seiner Mannschaft am heutigen Tage als „glatte Sechs“. Was die Zuschauer heute geboten bekamen hatte mit gutem Verbandsligafußball in der Tat sehr wenig zu tun. Chancen aus dem Spiel heraus gab es auf beiden Seiten kaum, Torgefahr war lediglich nach Standardsituationen zu verspüren. Mit viel Glück sicherte sich Wedel schließlich in der Nachspielzeit einen Zähler, der alles in allem aber den Leistungen beider Teams entsprach.
Ecke, Kopfball, Tor – da es an fußballerischem Durchsetzungsvermögen mangelte, fielen drei der vier Treffer des heutigen Tages nach diesem Strickmuster. Den ersten aus dieser Reihe markierte Heiko Barthel nach einem Eckstoß von Kristoff Meesenburg. Allerdings hagelte es anschließend massive Proteste der Gäste, weil ihrer Ansicht nach der vorangegangene Eckball irregulär war. Schiedrichter Andre Neumann reagierte mit einer Gelben Karte für Oliver Hardekopf – eine Verwarnung, die später noch wichtig werden sollte. Die Führung an sich war zu diesem Zeitpunkt jedoch durchaus verdient, weil die Hausherren im ersten Durchgang die etwas aktivere Mannschaft waren.
Nach dem Wechsel nahmen die Schnelsener das Heft gegen einen stark abbauenden TSV in die Hand. Henning Hülsebusch rackerte im Sturmzentrum unermüdlich und belohnte sich nach gut einer Stunde mit dem Ausgleich. Eckball Benjamin Koch, Kopfball Hülsebusch – Tor! Kurz darauf kam es im Gäste-Strafraum zu einem schmerzhaften Zusammenprall zwischen Meesenburg und Germanias Torhüter Stefan Tormählen. Beide konnten nach kurzer Behandlung weiterspielen, was Oliver Hardekopf ab diesem Zeitpunkt jedoch nicht von sich behaupten konnte. Der Innenverteidiger hatte erneut Kritik am Schiedsrichter geäußert und holte sich bei diesem dafür seine zweite „Gelbe“ ab.
Zweifacher Torschütze: Heiko Barthel
Nach dem Feldverweis verflachte das Spiel wieder zusehends. Wedel bot einfallslosen Angriffsfußball und rannte sogar zehn Minuten vor dem Abpfiff in einen Konter, der Schnelsen schließlich die Führung brachte. Björn Rädel, der inzwischen den Posten von Hardekopf eingenommen hatte spielte einen genau getimten Pass auf Hülsebusch, der daraufhin die Kugel an Jan Hansen vorbei ins Tor schob.
Auch in der Schlussphase hatte man eigentlich nicht das Gefühl, als ob die Noffz-Elf noch einmal gefährlich werden könnte. Erst als Sascha Meyer nach wiederholtem Foulspiel ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz flog, begann die Schnelsener Hintermannschaft noch einmal zu schwimmen. Was folgte war die zweite Minute der Nachspielzeit. Eckball Marko Haeder, Kopfball Stefan Fleischanderl und aus einem Meter Entfernung gelang erneut Heiko Barthel der umjubelte 2:2-Ausgleichstreffer.
Stimmen:
Patrick Heßmann (Trainer Germania Schnelsen): Es ist sicherlich ein leistungsgerechtes Unentschieden, auch wenn das zweite Tor für Wedel in der Nachspielzeit fällt. Dass Standardsituationen gegen Wedel durchrutschen, ist für meine Truppe kaum zu verhindern. Die erste Halbzeit war sehr zerfahren. Im zweiten Durchgang sind wir nach den Einwechslungen besser ins Spiel gekommen und hatten deutliches Übergewicht. Durch eine überzogene Gelb-Rote Karte sind wir leider wieder ins Hintertreffen geraten und mussten zwangsläufig tiefer stehen. Schade, dass wir es nicht geschafft mit neun Mann die Führung zu verteidigen.
Michael Noffz (Trainer Wedeler TSV): Mir fehlen ein wenig die Worte. Fußballerisch war es heute einfach dünn - eine glatte Sechs. Wir sind ein Mann mehr und lassen uns dann auf eigenem Platz auskontern – unglaublich. Wir können froh sein, dass wir mit der letzten Aktion noch den Ausgleich geschafft haben. Unsere Standardsituationen waren leider auch die einzigen gefährlichen Aktionen, die wir gehabt haben. Normalerweise verliert man so ein Spiel. Es zeigt sich jetzt auch, dass aus diversen Gründen viele Leute nur sehr wenig trainiert haben. Ich bin maßlos enttäuscht.
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