09.12.2005 3:0! Concordia überwintert an der Spitze von
SC Concordia – TSV Sasel 3:0 (3:0)
SC Concordia: Kindler – Blättermann, Tramm, Waschatz (86. Staczek) – Kalla, Lentz, Nunes, Drews, Augustin (77. Steinbrück) – Harms, Fredenburg (65. Lockstedt) TSV Sasel: Sander - Höhne, Zoric, Sedeghi - Dau (69. Nagel), Karagöz, Greve, Gütschow, Orlowski - Ratke, Tessen Tore: 1:0 Harms (10.), 2:0 Nunes (31.), 3:0 Tramm (40.) Beste Spieler: Tramm, Kalla, Drews, Lentz, Waschatz - Zoric, Ratke Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek), beim 0:1 reklamierten die Gäste ganz heftig auf Foulspiel. Das habe ich nicht wirklich gesehen. Hinterher wirkte der Unparteiische allerdings in der Tat etwas unsicher (Siehe hierzu auch die Stimmen zum Spiel). Zuschauer: 310
Das Luftgitarrenspiel wird meines erachtens ganz arg unterbewertet. Um eine echte Gitarre zu spielen, muss man nur üben. Für die Luftgitarre braucht man Talent. Dafür muss man geboren sein. Die Herren Matz, Klein und meine Wenigkeit haben dies erst am vergangenen Mittwoch auf der hafo-Weihnachtsfeier wieder bewiesen (Die anderen Mitarbeiter waren im Zugucken aber auch ganz große Klasse). Wie ich darauf komme? Im letzten Jahr, als der SC Concordia noch in der Oberliga spielte (Luftgitarrenklasse) wurde der TSV Sasel in der damaligen Verbandsliga (echte Gitarristenliga) Hamburger Meister. Kaum müssen sich beide Teams in einer Staffel messen, geht das Ganze deutlich für die Luftikusse aus. Was zu Beweisen war, hieß es doch damals immer mit q.e.d. abgekürzt unter den Mathe-Arbeiten.
Nicht einmal 60 Sekunden waren gespielt, da wäre diese Einleitung um ein Haar zum Teufel gewesen. Sasels René Ratke hatte nämlich aus 15 Metern ganz frech abgezogen und das Leder landete lautlos an der Latte. In der Folgezeit tauchten die Gastgeber ein, zwei Mal gefährlich vor dem Saseler Tor auf, der Abschluss fehlte aber. Dies änderte sich in der zehnten Minute: Der Verfasser dieser Zeilen sah kein Foulspiel (muss aber nichts bedeuten - siehe oben, siehe unten - mit anderen Worten, ich hatte gerade nicht richtig aufgepasst, weil es darum ging, wer das nächste Bier holt. Und das heißt, die Typen von der Hamburger Morgenpost können es es auch nicht wissen), Steffen Harms tauchte frei vor Sasel-Keeper Holger Sander auf und traf flach aus acht Metern den Innenpfosten, von wo das Leder ins Tor prallte. Hiernach hatte Sasel ein leichtes optisches Übergewicht. Der Ex-Meister wirkte in der Offensive aber ungefährlich. Anders der SC Concordia. Die wirkten eigentlich auch ungefährlich, sie trafen aber. Und wie! Das 2:0 von Ricardo Nunes darf man wohl als kurios bezeichnen - aus 18 Metern hatte der Mann aus halblinker Position abgezogen. Holger Sander flog einer Katze gleich, erreichte das Leder mit einer Hand auch. Die Parade des Jahres dachten alle. Doch hiernach prallte der Ball noch einmal auf, hatte von Nunes und Sanders Zusammenspiel einen ganz schrägen Drall drauf und trudelte ganz langsam ins Tor. Das war schon die Vorentscheidung. Sasel danach geschockt, Concordia durch einen Treffer von Sven Tramm, der Sasels Abwehr zu Slalomstangen degradierte, zehn Minuten später erneut erfolgreich. Und wenn ich jetzt ganz gemein wäre, würde ich auch noch die Concordia-Chancen von Harms nach Kalla-Flanke (42., Sander parierte diesmal ohne negative Folgen) und Björn Kalla (45., traf nach gutem Solo das Außennetz) erwähnen. Das tue ich aber nicht.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Kollege Ratke vergab für die Gäste eine Mörder-Möglichkeit (46.). Zwei Minuten später semmelte der ehemalige Concorde Marcel Greve einen direkten Freistoß knapp drüber. Das war es aber auch schon aus Saseler Sicht. Froh ist, wer Concordia als Gastgeber hat. Nunes tauchte eine Minute nach dem Greve-Freistoß allein vor Sander auf und schlenzte das Leder übers Tor. Danach ließen es die Gastgeber ruhiger angehen, in der restlichen Spielzeit tat sich nicht mehr viel. Die talentierten Luftgitarristen wollen ihren Fans zum 100-jährigen Vereinsjubiläum den Aufstieg schenken. Und die echten Gitarristen müssen üben: "Wir haben einen Kunstrasenplatz, damit wir über den Winter das volle Programm durchziehen können", sagte Trainer Andreas Reinke, "wir müssen uns unserer Lage jetzt bewusst sein. Dreifache Punktgewinne müssen her", so Reinke.
P.S.: Mehrfach wurde dem SC Concordia am Abend schon zur Herbstmeisterschaft gratuliert. Die Marienthaler überwintern zwar definitiv als Tabellenführer. Aber am Sonnabend, dem 21. Januar wird noch das Hinrundenspiel gegen die SV Halstenbek-Rellingen nachgeholt. Und wenn HR sich am kommenden Sonntag beim USC Paloma (10.45 Uhr) nicht zu dämlich anstellt, ist die Herbstmeisterschaft noch vakant.
Stimmen:
Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel): "Wir haben gut begonnen. Doch dann fangen wir einen Gegentreffer, wo der Schiedsrichter vorher ein klares Foulspiel nicht erkennen wollte. Wenn man neun verletzte Stammspieler ersetzen muss, und dann so ein Tor fängt, ist das für die Moral nicht gerade förderlich. Wenn es ganz übel läuft, fangen wir danach noch viel mehr Gegentore. Daher mache ich meinem Team ein Kompliment, dass dies in der zweiten Halbzeit nicht passiert ist. Ich bin Tausendprozentig davon überzeugt, dass wir in der Rückrunde den Klassenerhalt schaffen werden".
Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia): "Wir haben nicht so gut ins Spiel gefunden. Es zeichnet das Team aber aus, dass es abgewartet und auf seine Chancen gewartet hat. Diese Chancen haben wir genutzt und nach der Führung nichts mehr anbrennen lassen. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft etwas die Luft rausgenommen. Als Trainer gefällt einem das nicht immer, wenn das Ergebnis nur verwaltet wird, trotzdem haben wir letztlich aber souverän gewonnen".
Michael Schickel (Obmann TSV Sasel): "Meinem ehemaligen Club SC Concordia wünsche ich die Meisterschaft. Ich verstehe aber die Ansetzung des Schiedsrichters nicht. Nachdem wir ihn vor drei Wochen zuletzt hatten, sagte er, er wolle uns nie wieder pfeifen. Offenbar gibt es da eine Antipathie. Trotzdem hätte Concordia wohl auch ohne das umstrittene erste Tor gewonnen".
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