„Mir stinkt dieses Remis!“ Barmbeks Trainer Peter Martens hörte sich am Abend nach dem Unentschieden in Barsbüttel immer noch ziemlich knurrig an. Es ist wohl das Warten auf das Platzen des Knotens bei seiner Mannschaft. Doch in diesem Jahr wird es nichts mehr damit werden. Auch bei der getauschten Partie in Barsbüttel, eigentlich hätte BU Heimrecht genossen, ließ die Leistung des Oberliga-Absteigers sehr zu wünschen übrig. Und trotzdem ergatterten die Martens-Schützlinge mit etwas mehr Glück als Verstand einen Punkt, der in der Endabrechnung noch viel wert sein könnte. Wohlgemerkt im Abstiegskampf, nicht für das Streben nach dem Titel.
Die Gastgeber waren verdientermaßen dem Sieg sehr nahe, waren sie doch in einem eher sehr durchschnittlichen Spiel die engagierte Formation. Faik Algan vor der Pause und der gerade eingewechselte Ugur Siyeer waren für die ansich beruhigende Führung zuständig gewesen. Da sollte sich das fahrlässige Auslassen der Großchancen von Siyeer (79.) und Dirk Tiedje (83.) nicht mehr negativ auswirken. Konnte man denken, zumal mit Barmbeks Abwehrveteran Thomas Hoffmann noch ein Gegner vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde. „Aber das war vielleicht für unsere Jungs genau richtig. So fehlte ein Mann in der Abwehr, den man auch noch hätte anspielen können. So musste man ja nach vorne spielen“, witzelte BU-Obmann Volker Brumm, der genauso wie Martens trotzdem von der Darbietung seines Teams enttäuscht war. Zuerst erzielte der eingewechselte Philipp Stahmer den Anschlusstreffer und in der Nachspielzeit hielt Jürgen Degen bei einem abgefälschten Schuss von Sebastian Möller-Riepe sein Knie hin und markierte den Ausgleich. „Die Köpfe mancher Spieler waren nach dem 2:1 nicht mehr richtig frei. Manche haben wohl schon gedacht, das der Ausgleich bestimmt noch fällt. Und so kam es ja auch“, analysierte Barsbüttels Trainer Lutz Göttling nach der Begegnung. Zu oft hatte Barsbüttel in dieser Hinserie in den Schlussminute wichtige Punkte gelassen. „Insofern bildete dieses Spiel einen symptomatischen Abschluss des Jahres“, so Göttling.
Die Punkteteilung hilft beiden Vereinen nicht richtig weiter. BU schaffte es mal wieder nicht, die düsteren Regionen der Verbandsliga zu verlassen. Barsbüttel hingegen verpasste es, den Abstand zu den Nicht-Abstiegsrängen zu verringern. Ein Unentschieden, das also zwei Verlierer produzierte. Der Beginn im neuen Jahr wird für beide Vereine die Richtung der weiteren Saison vorgeben. „Wir müssen aus unseren ersten vier Spielen gegen Condor, Wedel, Süderelbe und Niendorf mindestens sieben, acht Punkte holen, sonst wird es schon schwierig für uns, zumal wir am Ende der Serie drei Auswärtspartien hintereinander haben“, schaut Göttling in die Zukunft. Neuzugänge wird er in der Winterpause nicht willkommen heißen können, der zu kleine Etat lässt es nicht zu. Barmbek muss hingegen unbedingt in den Heimspielen gegen HEBC und Süderelbe Anfang 2006 punkten, denn danach kommen mit Pinneberg, Victoria und Concordia dickere Brocken auf BU zu.
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