11.12.2005 4:1 - Neumünster macht die Fehler, St. Pauli die Tore von
FC St. Pauli II – VfR Neumünster 4:1 (3:0) FC St. Pauli II: Borger – Hinzmann, Oduro-Oponi, Rose, Ansorge - Kalla, Hempen, Flatken, Sosnowski (ab 79 Yamrali) – Marcinkiewicz (ab 64.Smereka), Smith (ab 68. Yilmaz) VfR Neumünster: Rohleder - Krahl, Ergün, Niedermeyer, Jahnsen – Möller, Siedschlag, Bagamiel, Ruzic - Kilicaslan, Blank Tore: 1:0, 2:0 Sosnowski (28., 30.), 3:0 Smith (36.), 3:1 Blank (50.), 4:1 Rose (62.) Schiedsrichter: Sven Ehlert (Hamburg) Beste Spieler: Borger, Sosnowski, Marcinkiewicz – Blank Zuschauer: 314
In der ersten Viertelstunde beherrschten die Gäste aus Neumünster zunächst das Geschehen, doch VfR-Trainer Kurt Hesse musste mitansehen, wie beste Einschussmöglichkeiten vergeben wurden. Neumünster hatte Chancen im Minutentakt, allein FC-Keeper Patrick Borger (letzte Saison noch in Diensten des VfR) war es zu verdanken, dass es in dieser Partie nach 20 Minuten noch torlos stand. Um so unverständlicher, dass das Gäste-Team dann nicht nachsetzte. Folgerichtig kamen die Schanzenkicker besser ins Spiel und Lukasz Sosnowski markierte per Doppelschlag die 2:0-Führung für das Bernhardt-Team.
Zunächst profitierte der 18-Jährige vom Assist des VfR-Spielers Rene Kraul und dem Missverständnis mit dessen Torhüter (28.), kurz darauf setzte sich Sosnowski nach schöner Vorlage seines Kapitäns Marius Flatken gegen seinen Gegenspieler Rene Kraul durch und ließ VfR-Keeper Dennis Rohleder keinerlei Abwehrchance (30.).
St. Pauli hatte plötzlich die Oberhand gewonnen und setzte nach. Olufemi Smith brachte die Gastgeber noch vor der Pause mit 3:0 in Front (36.), als er aus äußerst spitzem Winkel scharf abzog und VfR-Keeper Dennis Rohleder erneut schlecht aussehen ließ.
Die Anfangsminuten nach dem Seitenwechsel gehörten wiederum den Gästen, die durch ihren agilsten Spieler, Danilo Blank zum verdienten Anschlusstreffer kamen. Aus acht Metern traf der Neumünsteraner flach unten links ins Eck zum 3:1 (50.) Die Schanzenkicker erspielten sich danach weiterhin gute Chancen, allein die Torausbeute ließ erneut Kritik zu. So hatten Flatken, Sosnowski und mehrfach Smith die Chancen auf dem Fuß, etwas für das braun-weiße Torverhältnis zu tun, doch scheiterten zunächst alle FC-Akteure am gut aufgelegten VfR-Keeper Rohleder, den an sämtlichen Gegentreffer keine Schuld traf. In der 62. Minute war er allerdings auch machtlos, als Jan-Philip Rose nach schöner Kopfball-Vorlage von Smith den Ball an den Innenpfosten köpfte, von wo das Leder hinter die Linie sprang.
Danach passierte nichts mehr. St. Pauli vergab zwar Chancen im Sekundentakt, Neumünster setzte einige Konter, doch insgesamt plätscherte die Partie so dahin. In den letzten fünf Minuten gab es für die Gastgeber noch die Möglichkeit, tatsächlich etwas für ihr Torverhältnis zu tun, doch entweder Rohleder, das Aluminium oder die Schützen selbst hatten etwas dagegen... So blieb es letztendlich beim durchaus verdienten 4:1-Sieg des Millerntor-Nachwuchs.
Stimmen:
Kurt Hesse (Trainer VfR Neumünster): Es ist eine Floskel, aber jeder der das heutige Spiel gesehen hat, kann sich ein Bild davon machen. Wenn man die Situationen insgesamt addiert, hat St. Pauli verdient gewonnen. Allerdings hat der Gegner nicht uns geschlagen, sondern wir uns selbst. Die ersten 15-20 Minuten haben wir deutlich kontrolliert und nichts zugelassen. Dann haben wir innerhalb weniger Minuten das Heft aus der Hand gegeben und die Tore kassiert. Jede FC-Chance war drin. Da kann man auch an der Linie schon mal verzweifeln... Deshalb bin ich stolz auf mein Team, dass nach dem Wechsel sofort wieder angegriffen und folgerichtig auch den Anschlusstreffer erzielt hat. Doch nach dem 1:4 sind wir förmlich weggeknickt und deshalb geht der Sieg für St. Pauli auch absolut in Ordnung.
Frank Bernhardt (Trainer FC St. Pauli II): In den ersten 15-20 Minuten hatten wir absolute Schwierigkeiten. Wir haben taktisch nicht gut gespielt und standen schlecht. Dann kam aus dem Team ein Zeichen (vom spielenden Co-Trainer Michael Hempen), eine zweite Spitze aus dem Mittelfeld nach vorne zu beordern. Nach der drängenden Anfangsphase des VfR war das logisch und hat dann ja auch bestens geklappt. Das dritte Tor gab uns dann die nötige Sicherheit, um dem Tabellenkeller entfliehen zu können. Nach der Pause waren wir uns dann anscheinend zu sicher und kassierten prompt den Anschlusstreffer. Unser vierter Treffer bestätigte dann den unbändigen Willen meiner Mannschaft – auch den Fans noch etwas zu bieten.
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